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Unter Brüdern (German Edition)

Unter Brüdern (German Edition)

Titel: Unter Brüdern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Casey Kingsley
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noch viel schlimmer. Dann lag sie den Rest der Nacht wach und fragte sich, wer diesmal wohl die Glückliche war und ob er mit ihr nachhause ging. Oft lauschte sie für den Rest der Nacht, wann die Haustüre ins Schloss fiel und ob es Jakes Schritte waren oder die von einem der anderen Jungs, die sich ihren Weg zur Couch bahnten um dort zu übernachten. Das war schon seit Jahren so und das würde wohl noch einige Jahre so bleiben.
    Der Wind wehte ihr warm ins Gesicht, es war eine bewölkte Nacht, der Mond stand jedoch rund und hell am Himmel, so groß, dass man die Krater deutlich erkennen konnte. Auf dem Parkplatz war es oft viel zu dunkel, aber heute spendete der Mond genug Licht, sodass man ohne umherzustolpern den Weg zu seinem Auto finden konnte.
    Beim Auto angekommen, setzte Jake seinen Bruder auf der Rückbank ab, warf die Türe hinter ihm zu und öffnete die Türe der Fahrerseite, um sich ans Lenkrad zu setzen. Megan war sofort zur Stelle, entwendete ihm geschickt den Autoschlüssel. „Du fährst ganz bestimmt nicht mehr heute Nacht.“ Sagte sie bestimmt.
    Sie erwartete Widerworte, dass sie beschimpft und bedroht oder dass er gar handgreiflich wurde, bis er den Schlüssel wieder bekam. Er hielt einen Moment inne, sie sah an ihm vorbei, weil sie es nicht einmal mehr versuchen wollte, seinem Blick stand zu halten. Nicht mehr heute Abend. Sie war zu müde und zu fertig.
    Doch zu ihrer Verwunderung ging er um das Auto herum und setzte sich auf den Beifahrersitz.
    Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er schon mit nachhause kam. Meist war er an Country-Abenden mit einem der Mädchen aus dem Nachbardorf nachhause verschwunden.
    Es machte sie nervös, dass er neben ihr saß. So nervös, dass sie den Wagen sofort abwürgte, kaum dass sie ihn gestartet hatte. Der Wagen machte einen kleinen Hüpfer, stotterte und ging aus.
    „Bist du sicher, dass…“
    „Ja.“ Fauchte sie. Es störte sie, dass er sich über sie lustig machte, aber die Tatsache, dass er sie direkt ansprach, mit ihr redete, ließ ihr Herz rasen.
    Sie parkte aus und fuhr den Feldweg zurück, den sie gekommen waren , langsam, da sich eine Wolke vor den Mond geschoben hatte und den Feldweg verdunkelte.
    Den Rest der Fahrt verbrachten sie schweigend, starrten in die schwarze Nacht hinaus.
     
    Sie kam aus der Dusche, frisch geduscht, hatte sich den Schweißfilm von der Haut gewaschen, den Staub aus dem Haar und fühlte sich wieder frisch, wenn auch erschöpft.
    Es kostete mehr an Kraft immer gut vor ihm auszusehen, als sie sich erinnerte.
    Ein Jahr lang hatte sie Schonzeit gehabt, war manchmal tagelang ungeschminkt umher gelaufen, doch nun, da Jake zurück war, wollte sie zu jeder Tages- und Nachtzeit gut aussehen, selbst wenn er nur eine Sekunde herüber blickte. Sie betrachtete zufrieden ihr Spiegelbild, kämmte sich die Haare zurück und cremte sich ein.
    Sie wickelte ihr Handtuch enger um sich, betrat leise das Schlafzimmer. Sie hatte nur noch mitbekommen, wie Ken von seinem Bruder auf die Couch im Wohnzimmer geworfen wurde, dann war sie ins Bad verschwunden.
    Jetzt lag Jake auf ihrem Bett. Ken war höchstwahrscheinlich ohnmächtig oder kurz davor und würde das auch bis zum nächsten Nachmittag bleiben, wie sie ihn kannte.
    Jake lag auf Megans Seite des Bettes. Er hatte sich wohl noch einen Film ansehen wollen – ihr Schlafzimmer war der einzige Ort im Haus, wo ein DVD-Gerät stand – und war dabei eingeschlafen. Es war ein Film über eine Rockband, den sie schon mehrere Male gemeinsam gesehen hatten, aber sie konnte sich nicht an den Titel des Filmes erinnern. Sie liebte den Soundtrack und sie wusste, dass auch Jake auf die Musik stand. Einen der Songs hatte er schon einige Male auf der Gitarre gesungen. Seine Version davon gefiel ihr besser, sie war sanfter, obwohl Jake härter erschien als der Sänger im Film.
    Ein Teil seiner Kleidung lag auf dem Boden verstreut, sein Cowboyhut, die Boots, das Hemd. Nur die Jeans hatte er noch an und es verärgerte Megan, dass er keine Rücksicht darauf nahm, dass die Jeans einen staubigen Abend in der Scheune hinter sich hatte. Er war einfach damit unter die Bettdecke geschlüpft.
    Megan stellte den Fernseher etwas leiser, zog sich leise ihr Top und ihre Hotpants an und hoffte, dass Jake nicht ausgerechnet in dem Moment die Augen öffnete, in dem sie nackt im Zimmer stand und nach ihrem Top suchte, obwohl sie aus Erfahrung wusste, dass die Brüder in diesem Zustand nicht einmal mehr von einem Salutschuss

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