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Unter Brüdern (German Edition)

Unter Brüdern (German Edition)

Titel: Unter Brüdern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Casey Kingsley
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Reißverschluss seiner Jeans.
    „Nein!“ flüsterte sie, ihre Augen weit aufgerissen. Sie reagierte heftig auf ihn und wahrscheinlich spürte er das und hörte deshalb nicht auf sie festzuhalten.
    „Jake, hör auf!“ Sie brachte ihren Atem nicht unter Kontrolle und ihre Augen sahen ihn flehend an.
     
    Sie hatte sich immer gewünscht Jake so nah zu sein, sie wehrte sich nur, weil sie es nicht hinter dem Rücken seines Bruder mit ihm treiben wollte, mit dem sie fast die letzten zehn Jahre ein Bett geteilt hatte. Dieses Bett…
    Es war wie ein Traum für sie, ihr größter Traum, der zum falschen Zeitpunkt Wirklichkeit wurde und gegen den sie versuchte sich zu wehren, obwohl sie wusste, dass es nichts gab, was sie sich sehnlicher wünschte. Sie war innerlich zerrissen.
     
    Jake war zu stark für sie. Sein Gesicht war verzerrt, fast wütend, seine Lippen zusammen gepresst. Kaum hatte er den Gürtel und die Hose geöffnet, war er auch schon in ihr.
    Als er eindrang, stöhnte sie auf, erschrak selbst darüber, wie laut sie war. Jake hielt einen Moment inne in seiner Bewegung.
    Ihr Kopf schnellte herum, sie sah hinüber zur Türe, als lausche sie nach einem Geräusch aus dem Wohnzimmer, wo Ken schlief. Doch der schlief garantiert weiter.
    Jakes Gesichtsmuskeln entspannten sich, er lächelte sie an und sie lächelte im gleichen Moment zu ihm auf. Sie lächelten sich an, weil sie beide wussten, was sie sagen wollten: „Keine Sorge, der liegt im Koma.“ Doch keiner von ihnen sprach auch nur ein Wort.
    Es war das erste Lächeln, dass sie in ihrem ganzen Leben je von ihm erhalten hatte, nach dem sie sich so sehr gesehnt hatte. Es machte sie sprachlos, lähmte sie fast, weil sie es nicht glauben konnte. Sein Griff um ihre Handgelenke war hart und schmerzte.
    Jake begann sich langsam in ihr zu bewegen. Es war das beste Gefühl ihn in sich zu spüren. Ihre Fantasie, die vielen Male, in denen sie sich vorgestellt hatte, wie es mit ihm sein würde, waren ihm nicht gerecht geworden. Sie spürte erst, dass sie die Luft anhielt, als sie danach japste um nicht blau anzulaufen.
     
    Megan konnte sich nicht entspannen, wandte ihr Gesicht der Türe zu, starrte sie an, als könne sie so die Anzeichen deuten, ob Ken unten im Wohnzimmer aufwachte und presste die Lippen zusammen, um nicht laut aufzuseufzen.
    Als Jake das bemerkte, griff er zärtlich in ihr Haar, drehte sie sanft zu sich und hielt sie fest, sodass sie gezwungen war, ihm in die Augen zu se hen, während er mit ihr schlief.
    Seine wunderschönen, grauen Augen, die sie mit einem Mal so anders ansahen. Erregt und verzehrend, aber dennoch erkannte sie ein Lächeln darin. Nicht als würde er sich über sie lustig machen. Irgendwie anders. Sie versanken in den Augen des anderen, es war das erste Mal, dass sie seinem Blick standhalten konnte, das erste Mal, dass sie keine Angst bekam, das erste Mal, dass keine böswilligen oder wütenden Funken sprühten, kein Hass, keine Macht.
    Dann ließ er ihre Hände los.
    Erst traute sie sich kaum ihn zu berühren, weil sie fürchtete er würde sie jeden Moment von sich stoßen und sie auslachen – fast so wie an Kens 29.Geburtstag letztes Jahr – kurz bevor Jake wegen versuchten Mordes festgenommen wurde.
    Doch dann überwand sie sich, fuhr mit zittrigen Fingern über seinen Rücken und als sie sich sicher war, dass er es zuließ, zog sie ihn enger an sich.
    Er küsste sie ununterbrochen, auf den Mund, auf die Wange, die Stirn, am Hals, ließ seine Zunge um ihre kreisen.
    Er stöhnte ebenfalls leise und – obwohl Ken neben ihnen lag und jeden Moment hätte aufwachen können – er sah kein einziges Mal zu seinem Bruder hinüber.
    Megan fühlte sich geborgen in seinen starken Armen, fühlte sich begehrt durch die Art wie er sie ansah, sie berührte, sie küsste.
    Sie konnte diese unglaubliche Zärtlichkeit kaum fassen, hatte etwas Vergleichbares noch nie erlebt.
    Ken war auch vorsichtig gewesen, als er zum ersten Mal mit ihr schlief, aber gerade bei Jake hatte sie etwas anderes erwartet. Animalisch und grob, ungestüm und wild. Grob und wild hatte es begonnen, aber sie hatte erwartet es würde anhalten.
    Bestimmt gab es auch andere Momente, in denen er seine wilde Seite zeigte, aber heute Nacht war er zugleich so leidenschaftlich und dennoch sanft. Sie hatte nicht einmal geahnt, dass eine derartige Sanftheit gepaart mit soviel Leidenschaft überhaupt existierte. Und dass Jake dazu fähig war – gerade ihr gegenüber – konnte sie kaum

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