Unter Brüdern (German Edition)
glauben. All das kam ihr unwirklich vor, wie ein Traum, von dem sie nie wieder erwachen wollte.
Sie schloss die Augen, biss sich an seiner Schulter fest um nicht noch einmal so laut zu stöhnen und kam ihm mit ihrem Becken entgegen.
Sein Atem ging schneller, zwischendurch stöhnte auch er leise, mit seiner tiefen Stimme, war so empfindsam, dass er erschauderte, als sie ihn noch tiefer in sich ließ.
Als er kam, stöhnte er in ihr Kopfkissen, direkt neben ihrem Gesicht, sie fühlte seinen heißen Atem an ihrem Hals, sein warmes Gesicht berührte ihres. Er umarmte sie fest.
Für einen Moment wirkte er hilflos, an sie geklammert, zuckend, während sie seinen Hals mit Küssen bedeckte und seinen Rücken streichelte.
Ein paar seiner Strähnen fielen ihr ins Gesicht und er war immer noch in ihr. Sein Haar, seine Haut, seinen Geruch, all das kannte sie ihr Leben lang und hatte sich so danach verzehrt. Jetzt, da sie das erlebt hatte wovon sie so viele Male heimlich geträumt hatte, konnte sie es noch nicht ganz realisieren. Aber da war er: auf ihr, in ihr, fest umschlungen, atmete an ihrem Hals und trieb ihr damit wohlige Schauer über den Nacken. Sie wollte dieses Moment für immer festhalten, für immer in ihr Gedächtnis einbrennen. Sie atmete den Duft seiner Haut ein, er roch nach Sommer, ein wenig nach Rauch vom heutigen Abend und nach ihm selbst. Er hatte nur einen Hauch Aftershave aufgetragen. Oft hatte sie das Fläschchen geöffnet, tief eingeatmet und jedes Mal unwillkürlich gelächelt, aber nie hätte sie für möglich gehalten, dass sie es einmal direkt an ihm riechen konnte, nachdem sie gerade miteinander geschlafen hatten.
Eine ganze Weile blieben sie so liegen, aufeinander, ineinander, versuchten ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen und das Rasen ihrer Herzen.
Dann schien Jake zu spüren, dass es ihr schwerfiel zu atmen, weil sein Gewicht sie erdrückte.
Er löste sich von ihr, legte sich neben sie , drehte sich jedoch von ihr weg. Sie wusste, dass er hellwach war, auch wenn er sich nicht mehr regte.
Plötzlich hörte sie die Klospülung im Erdgeschoss. Megan erschrak. Sie war so in Gedanken versunken gewesen Jakes’ Gedankengänge zu analysieren, dass sie Ken darüber hinaus vergessen hatte.
Schnell bedeckte sie ihre Brüste indem sie ihr Trägerhemd wieder nach oben zog, welches Jake zuvor nach unten gezogen hatte um ihre Brüste zu küssen.
Sie wartete einen Moment ab, ihr Atem ging immer noch heftig und je mehr sie versuchte ihn zu unterdrücken und leiser zu atmen, desto heftiger schien ihr Herz gegen ihre Brust zu pochen. Erst nach einer ganzen Weile normalisierte sich ihr Atem wieder.
Ihr Herz raste jedoch weiterhin.
Sie wollte wissen, was in Jake vorging, was er sich dabei gedacht hatte.
Und dann, ganz plötzlich, kam ihr siedend heiß in Gedanke: was würde morgen passieren? würde er es seinem Bruder sagen, nur um ihre Beziehung zu ihm zu zerstören und zu bekommen, was er sich immer gewünscht hatte: Megan zu vernichten. Das war es doch was er wollte, das war sein größter Wunsch: endlich ein Leben ohne Megan zu führen.
Nun hatte er endlich einen Grund, dass Ken sich von ihr trennen würde.
Wie hatte sie nur so dumm sein können sich auf ihn einzulassen. Sie fühlte sich krank beim Gedanken daran, dass sie ihm genau das nun ermöglicht hatte.
Bei der ersten Möglichkeit, hatte sie sich ihm hingegeben, die Beine gespreizt und war von seiner bloßen Anwesenheit und seinem plötzlichen Interesse so vernebelt gewesen, dass sie keinen zweiten Gedanke daran vergeudet hatte, was seine Absichten sein konnten.
Bald war sie zu müde um über irgendetwas nachzudenken. Vor Müdigkeit fielen ihr die Augen zu, wurden schwerer und schwerer.
Bevor sie ganz einschlief, spürte sie noch, wie Jake sich auf den Rücken drehte. Als sie nach wenigen Minuten noch ein letztes Mal die Augen öffnete, sah sie wie er die Decke anstarrte, als würde er angestrengt nachdenken.
Dann schlief sie ein.
9
Sonntag, 30 .Mai 2010
Der Morgen danach
Megan 23, Ken 30, Jake 27
Am nächsten Morgen erwachte sie und wusste sofort, was geschehen war und dass es nicht nur ein Traum war. Manchmal brauchte man einen Moment um sich daran zu erinnern, was am Abend zuvor oder in der Nacht passiert war, wo man sich befand, mit wem…
Aber heute wusste sie es sofort, sie sah nach links, sah Jake dort liegen und
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