Unter Brüdern (German Edition)
schon vorher einmal angedeutet hatte, dass er Megan anziehend fand? Bestimmt nicht.
Jake hatte sie gehasst, seit sie zurückdenken konnte und selbst wenn sich da etwas geändert hätte, war er viel zu stolz um das zuzugeben.
Megan lief die Treppe hinunter.
Big John und David saßen im Wohnzimmer auf der Couch und spielten Videospiele. Sie waren oft hier und Megan liebte es, wenn das Haus voll war und sie sich um alle kümmern konnte. Sie wunderte sich jedoch, dass sie nach der Country-Nacht beide schon wieder auf den Beinen waren.
Erst auf halbem Wege fiel ihr auf, dass sie nur eine Hotpants und ein dünnes Shirt trug, aber die Jungs hatten sie schließlich auch schon oft im Bikini gesehen und um ehrlich zu sein, war ihr das im Moment egal.
Sie begrüßte sie, zwang sich zu einem Lächeln und ging in die Küche.
Jake lehnt e an der Anrichte, wartete darauf, dass sein Kaffee fertig wurde. Er trug eine Boxershorts, sonst nichts. Sie musste tatsächlich schlucken, bei seinem Anblick. Sie entdeckte einen roten, ovalen Kreis an seiner Schulter und wusste sofort, dass es ihre Bissspuren waren, ein Zeichen ihrer ungezügelten Lust letzte Nacht.
Sie zwang sich nicht seinen nackten Oberkörper anzustarren, seine Bauchmuskeln, seine Brust, seine Arme, die sie letzte Nacht so fest gehalten hatten.
Sie hatte keine Ahnung wie sie sich verhalten sollte und vor allem, wie sie vor den anderen die offensichtliche Sehnsucht aus ihren Augen vertreiben konnte.
Als sie die Küche betrat, sah er auf, seine Gesichtszüge veränderten sich von Langeweile in... Entspannung? Noch mehr Langeweile? Wohlwollen? Sie war nie gut darin gewesen ihn und seine Gefühle zu deuten, das hatte die letzte Nacht ihr ja eindeutig gezeigt.
Sie fragte sich, was er ihr sagen wollte, seine großen, grauen Augen starrten sie an. So intensiv, dass sie schlucken musste. Schnell wendete sie den Blick ab. Es war ihr fast peinlich wie losgelöst er sie letzte Nacht erlebt hatte.
„Kannst du dir keine Hose leisten oder versuchst du nur uns alle zu vertreiben?“ fragte er plötzlich und scannte mit seinem abschätzenden Blick ihre nackten Beine ab.
Sie sah verletzt auf, die Tränen, die sie nach dem Zwischenfall mit Ken gerade versucht hatte zu unterdrücken, standen ihr nun augenblicklich in den Augen.
Meinte er das wirklich ernst? War nun alles wie vorher? Sie setzte gerade dazu an ihn zu fragen, ob das wirklich sein Ernst war nach allem was zwischen ihnen gewesen war, ob ihm letzte Nacht gar nichts bedeutete, als sich David direkt hinter ihr zu Wort meldete.
„Mach sie doch nicht immer fertig, sie hat die geilsten Beine überhaupt!“ sagte David direkt an ihrem Ohr. Sie fuhr herum, erschrak für einen Moment. Fast hätte sie sich vor David verraten!
Sie wollte Jake so vieles fragen.
Sie wollte von ihm wissen, ob er wirklich so tun wollte, als wären keine Gefühle im Spiel gewesen, als wäre er nur scharf gewesen und uninteressiert daran, wer diejenige war, die ihn „erlöste“. Als wäre er zu jeder Beliebigen so zärtlich und liebevoll gewesen, so leidenschaftlich. Es war doch so erschienen, als hätte auch Jake sich nie etwas anderes gewünscht. Sie hatte gespürt, dass da mehr war.
Jake lachte kopfschüttelnd auf, sein böses Lachen, drehte ihr wieder den Rücken zu und kümmerte sich weiter um seinen Kaffee.
David warf ihr einen nimmt’s-nicht-so-schwer-Blick zu und wuschelte ihr durchs Haar.
„Hast du auch eine Tasse für mich?“ fragte er dann zu Jake gewandt. „Mein Kopf explodiert gleich. Kater Deluxe, kann ich dir sagen!“
„Wem sagst du das. Ich kann mich nicht mal mehr erinnern wie ich heimgekommen bin. Ab etwa Mitternacht kann ich mich an rein gar nichts mehr erinnern!“ Lachte Jake auf und richtete auch David eine Tasse hin.
Er vermied es tunlichst sie anzusehen, ignorierte sie, tat als würde sie gar nicht existieren und als sei nie etwas geschehen. Genauso, wie er sich zuvor verhalten hatte, vor dieser Nacht.
Wütend starrte Megan ihm auf den nackten Rücken, an den sie sich dennoch so gerne angeschmiegt hätte. Sie konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. Sie stürmte aus der Küche nach oben um ihre Sportkleidung anzuziehen. Beim Laufen konnte sie wenigstens nachdenken und sich abreagieren.
Sie war sich so unsicher, was sie von all dem halten sollte.
Sie wusste , dass da etwas zwischen ihnen war, die Sehnsucht, mit der er sie angesehen hatte, die innigen Küsse, die Zärtlichkeit…das hatte
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