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Unter Brüdern (German Edition)

Unter Brüdern (German Edition)

Titel: Unter Brüdern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Casey Kingsley
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schikanieren, aber er war dabei gewesen und hatte auch nichts dagegen unternommen.
    Die Gespräche mit ihm genoss sie am meisten an der ganzen Veränderung. Sie hatten gleiche Ansichten, Einstellungen und Interessen, nie hätte sie das zu träumen gewagt.
     
    „Gut.“ Sagte sie mit krächzender Stimme. Doch sie wusste, dass ihr Lächeln nicht überzeugend war.
    „Wenn du über irgendetwas sprechen möchtest…ich bin da. Ich will nur, dass du das weißt.“
    Allein schon die fürsorgliche Art, in der er zu ihr sprach, ließen die Tränen wieder aufkommen.
    „Komm her.“ Sagte er, als er das sah. Er zog sie an sich, nahm sie fest in den Arm und strich ihr über den Rücken, bis ihre Tränen versiegten. Seine Umarmung war warm, fühlte sich fremd und zugleich vertraut an und es war ihm egal, ob sich ihre Wimperntusche auf sein helles T-Shirt verteilte.
    Sie wusste selbst nicht, weshalb dieser eine Kommentar von heute Morgen sie so mitnahm, es war doch nur einer von vielen, sie war doch viel Schlimmeres gewohnt. Sie schob es auf die Übermüdung und auf ihre blankliegenden Nerven nach dieser Nacht.
    „Was ist denn hier los? Sind wir heute zu jedem nett? Ist das der Heute-Umarmen-Wir–Jeden-Egal-Wie-Ätzend-Er-Ist-Tag?“ Jake stand im Eingang der Küche und zog belustigt eine Augenbraue hoch.
    „Halt die Klappe, Jake!“ sagte David ernst . Er sah ihm direkt in die Augen, bis Jake entwaffnend die Arme hob und die Küche verließ.
     
     
    Während Jake sich auf der Terrasse seiner Gitarre widmete und die anderen Jungs in der prallen Sonne grillten, war Megan bald wieder nach drinnen verschwunden. Sie hatte nur ein paar Blätter Salat gegessen, nicht einmal abgewartet  bis die Kohle glühte und sie das Fleisch darauf legen konnten.
    Megan hatte Ken und Jake ignoriert so gut es ging, bei Jake war das nicht weiter schwer, da er sie ebenfalls ignorierte und sie es gewohnt waren, nicht miteinander zu sprechen, aber bei Ken war es weniger einfach.
    Ständig fragte er „Kann ich dir etwas bringen, Kleines?“ oder „Für dich auch ein Bier, Liebling?“ und umgarnte sie plötzlich um sein Verhalten am Vormittag zu entschuldigen. Sie war selten so genervt gewesen von Ken, Jake konnte es ihr ansehen, sie antwortete Ken höchstens mit einem Schnauben und Jake war seltsam beruhigt darüber.
     
    Er sehnte sich seit fast zehn Jahren nach Megan, hatte sich immer Freundinnen ausgesucht, die ihr zu Beginn ähnlich schienen, aber keine war Megan ähnlich genug gewesen. Er hatte sich bisher damit abgefunden, dass sie zu Ken gehörte, dass er es selbst gewesen war, der sie seinem Bruder in die Arme getrieben hatte, als sie alle noch Kinder waren.
    Doch all das hatte sich heute Nacht geändert.
    Nach dieser einen Nacht mit ihr empfand er eine Leere und zugleich Erfüllung in sich, wie nie zuvor. Eine regelrechte Unruhe, er schaffte es kaum still zu sitzen.
    Natürlich war Ken sein Bruder und das, was er hier tat, war völlig falsch, das wusste er selbst, aber er wollte nicht länger zuschauen, wie ein anderer das bekam und keineswegs zu schätzen wusste, wonach Jake sich sehnte seit er ein Teenager war!
     
    Die letzte Nacht hatte ihn selbst überrascht. Er hatte nie zuvor das Bedürfnis gehabt so zärtlich zu sein, einer Frau das zu geben, von dem er wusste, dass sie es sich wünschte, so sehr darauf zu achten, dass sie sich wohlfühlte. Und es hatte sich alles so richtig angefühlt, so perfekt, als würden sie sich seit Jahren lieben und wüssten um die Wünsche des anderen.
    Er hätte nie gedacht, dass eine Nacht wie diese und anschließende Gefühle wie diese, die er seitdem noch weniger für sich behalten konnte, überhaupt möglich waren!
    Er hatte sie immer heimlich angesehen, sich gewünscht, all das mit ihr zu tun, was er gestern Nacht mit ihr getan hatte, hatte bei seinen Verflossenen an sie gedacht. Aber dass es sich so anfühlen würde, darauf war er nicht vorbereitet gewesen. Diese Nacht war wie eine Droge gewesen, die er immer wieder erleben und spüren wollte.
    Er sehnte sich nach ihren Küssen von letzter Nacht, nach ihrer zarten Haut, ihrem leichten Stöhnen an seinem Hals, ihrer Wange an seiner, ihrem Körper mit seinem vereint, ihrem verzweifelten, sehnsüchtigen Blick…
    Er fragte sich, wie sie sich wohl benahm, wenn sie beide allein wären, ohne Ken neben sich im Bett liegend, wie sehr er sie dann erst in Ekstase bringen könnte.
     
    Erst als er Big Johns Blick auf sich spürte und seine gerunzelte Stirn

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