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Unter Brüdern (German Edition)

Unter Brüdern (German Edition)

Titel: Unter Brüdern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Casey Kingsley
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und beobachtete Jake genau. Er konnte kaum den Blick von ihr wenden. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihn langsam durchschaute, aber er reagierte eindeutig auf ihre Reize, denn wann immer er sich unbobachtet fühlte, ruhten seine Augen auf ihr.
    „Hey, besorg ne Runde Bier.“ Befahl er ihr, als er neben ihr zu stehen kam.
    „Hol dir selber dein Bier.“ Sagte sie gelangweilt.
    Doch in ihr tobte es. Sie wusste, wie er reagierte, wenn man so mit ihm redete. Zuletzt hatte er ihr vor sieben Jahren etwas befohlen und sie alle wussten, wie es ausgegangen war.
    Zu ihrem Erstaunen ignorierte er es.
    Als Molly kam um die Bestellung aufzunehmen, sah Jake sie nicht einmal an. „Sieben Bier.“ Sagte er und stieß eine Kugel in die Seitentasche. Molly sah aus, als würde sie sich über etwas wundern, sah von Jake zu Megan, legte die Stirn in Falten.
    Es war Jahre her, dass sie mit Jake zusammen gewesen war und er bei ihr gewohnt hatte, sie hatten sich nicht mehr viel zu sagen, deshalb ging sie zurück an die Bar ohne zu sagen, was ihr auf der Zunge lag.
    Megan zählte in Gedanken nach wie viele sie waren und konnte nicht glauben, dass er für sie auch mitbestellt hatte. Sie konnte sich nicht erinnern, dass er jemals etwas Vergleichbares getan hatte. Die anderen schienen es gar nicht mitbekommen zu haben , außer Molly, jetzt verstand Megan ihre Verwunderung.
     
    Als Molly die sieben Gläser brachte, war Megan gerade am Zug. Sie war dabei zu verlieren, aber es war ihr egal, ihr Kopf schwirrte, weil Jake für sie mitbestellt hatte.
    Molly stellte die Gläser ab und ging wieder.
    Als Megan mit ihrem Stoß fertig war und sich umdrehte, hatte Jake bereits eines der Gläser mit einem Zug geleert. Er nahm sich das zweite Glas und beobachtete ihre Reaktion. Sie sah das Funkeln in seinen Augen, als er ihren enttäuschten Blick wahrnahm. Big John, Thommy, Dan und David sahen ihn kopfschüttelnd an.
    Megan nahm sich das Glas, das für Ken gedacht war und nahm einen großen Schluck.
    Sie verzog das Gesicht, obwohl sie gerne ab und zu ein Bier trank, nur um Jake zu zeigen, dass ein Bier heute Abend ohnehin nicht ihre Wahl gewesen wäre.
    „Hey Molly!“ rief David sofort. „Eine Roséschorle süß für Megan!“
    Megan sah David dankbar an und ignorierte Jake, der die Augen verdrehte. Ihr war klar, dass er es nicht leiden konnte, wie die anderen Jungs sie plötzlich hofierten, wie sie alle nett zu ihr waren und auf sie achteten, wie sie sie vor ihm verteidigten.
    Molly kam mit dem Glas Weinschorle für Megan angelaufen und stellte es aufgebracht vor sie, sodass ein ganzer Schwall davon überschwappte.
     
    In der Zeit in der Molly mit Jake zusammen gewesen war, hatte sie miterlebt, wie sehr er Megan hasste und hatte bei jedem Kommentar, den Jake diesbezüglich von sich gegeben hatte, laut gelacht und mit ihrer hohen, unangenehmen Stimme alle zur Verzweiflung gebracht.
    Megan hatte zugelassen, dass Jake sie ständig piesackte. Vielleicht war ihr nichts anderes übrig geblieben, aber möglicherweise, wenn sie ihn nur einmal direkt darauf angesprochen hätte und mit ihm persönlich gesprochen hätte… naja, wahrscheinlich eher nicht, aber sie hatte es nie versucht.
    Aber dass er eine Tussi mitbrachte, die dachte, sie könnte genauso mit Megan umspringen und über Jakes böse Kommentare lachen, hatte sie zur Weißglut gebracht. Sie war froh gewesen, als Jake sich endlich von ihr getrennt hatte.
    Heute Abend fühlte sie sich nicht nur besonders hübsch und irgendwie mutig, sie fühlte sich im Kreise der Jungs (Jake ausgeschlossen) erstaunlich sicher. Nicht dass sie Angst gehabt hätte vor Molly, aber gerade in diesem Augenblick, in dem Molly ihr das Glas auf den Tisch knallte, kam all der Ärger, den sie mit Ken und Jake in den letzten Tagen gehabt hatte hoch.
     
    „Ich hätte gerne ein neues Glas. Ich mag es nicht, wenn es außen verklebt ist.“
    Molly stand da, mit offenem Mund und starrte sie an. Obwohl so viele Jahre vergangen waren seit sie mit Jake zusammen gewesen war, war sie erstaunt darüber, dass Megan sich traute sich zu Wort zu melden.
    „Das war keine Absicht…“ flötete sie, blieb allerdings stehen und machte nicht den Anschein, als wolle sie es austauschen.
    „ Glaub ich dir gerne. Dennoch hätte ich gerne ein Neues.“ Megan lächelte sie lieb an, nur ein kleines bisschen von oben herab.
    „Was soll das? Jake sag was!“ sagte sie weinerlich.
    Jake sagte kein Wort. Nahm einen weiteren Schluck von seinem Bier.

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