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Unter Brüdern (German Edition)

Unter Brüdern (German Edition)

Titel: Unter Brüdern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Casey Kingsley
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würde.
    „Gib ihn mir einfach, wenn er sich deswegen nicht rächt, dann findet er sowieso einen anderen Grund.“ Sagte sie schulterzuckend.
    Die Art, wie er gerade eben vor den Toiletten auf sie reagiert hatte und sogar vor Molly zugegeben hatte Gefühle für sie zu haben, ließ sie selbstsicherer werden. Würde er sich jetzt noch aufregen, weil sie sich seinen Pulli geliehen hatte? Würde er ihr jetzt immer noch das Leben schwer machen? Nach diesem Geständnis?
    Thommy zögerte, bevor er ihr den Pulli über den Tisch zuwarf.
    Sie fing ihn auf, schlüpfte hinein und verabschiedete sich.
     
    Als sie einen letzten Blick zurückwarf, die Türklinke bereits in der Hand, kam Jake gerade zurück.
    Er sah ihr fragend nach, registrierte, dass sie seinen Pulli anhatte und reagierte mit einem zaghaften Lächeln darauf.
    Er ging zum Tisch der Jungs, tat als hätte er Megan nicht gesehen, als hätte er nicht mitbekommen, dass sein Pulli verschwunden war.
    Megan schloss die Türe hinter sich und ging hinaus in die Dunkelheit.
    Sie war aufgekratzt wie noch nie. Sie wollte schreien und lachen zugleich, wollte die ganze Welt umarmen, ihr Herz klopfte in ihrem ganzen Körper, sie fühlte das Pochen tief in ihrem Bauch.
    Sie brachte kaum ihre Atmung unter Kontrolle.
    Sie hätte es keine Minute länger neben Ken ausgehalten. Auch wenn sie stets Jakes Nähe suchte und versuchte überall dabei zu sein, wo sie ihn nur ansehen konnte, so war es heute dennoch besser gewesen zu gehen. Sie wusste, sie würde nicht schlafen können, wenn sie zuhause ankam. Es waren höchstens zehn Minuten Fußweg, keine Entfernung die sie auspowerte und ruhig werden ließ.
    Sie roch an Jakes Pulli, sog den Duft ein, wünschte sich, er würde ihr nachkommen, aber sie wusste auch, dass er das nicht tun konnte, es wäre zu auffällig gewesen.
    Sie überlegte, ob sie doch zurückgehen sollte, sie sehnte sich nach Jakes Nähe. Viel zu lange war ihr diese Nähe verwehrt worden.
    Ein ganzes Jahr hatte sie ihn vermisst, hatte sich vorgestellt, wie es sein würde, wenn er zurückkam, ob er verändert aussehen würde und ob es ihm einigermaßen gut ging im Gefängnis. Und ihr halbes Leben schon wünschte sie sich, dass sie ihm gefiel. Was heute Abend passiert war, hätte sie jedoch nie zu träumen gewagt.
    Ab jetzt war alles anders, sie wusste es einfach.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    20
     
     
    Montag, 28 . Juni 2010
    Plötzlich alles anders
    Megan 23 , Ken 30, Jake 27
     
    Am nächsten Morgen erwachte Jake als Megan den Esstisch im Wohnzimmer für das Frühstück richtete.
    „Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken.“ Flüsterte sie, als er sich aufsetzte und sie verschlafen ansah.
    Erst wollte er etwas Schroffes entgegnen, dann fiel ihm der gestrige Abend in der Bar ein und er blieb still.
    Es war, als hätten die zwei Worte, die er am gestrigen Abend ausgesprochen hatte, alles geändert. Schon immer .
    Es fühlte sich an w ie ein Neubeginn, auch wenn er daran zweifelte, dass diese ganze Geschichte gut ausgehen würde.
    Sie hatte am gestrigen Abend seinen Pullover angezogen, mit dem Wissen, dass er ihr ab sofort nichts mehr tun würde. Sie sprach ihn jetzt an, mit zärtlicher Stimme, wohl wissend, dass er nichts Böses entgegnen würde.
    Er hatte sie geküsst, sie hatte es zugelassen, seine Exfreundin hatte sie erwischt und er hatte vor beiden zugegeben, dass er sich seit Jahren nach Megan sehnte, seit Jahren in sie verliebt war.
    Er hatte sich ihr gegenüber nie zuvor so unsicher gefühlt, weil er durch sein Verhalten immer die Oberhand behalten hatte. Er hatte es sich so einfach gemacht, indem er vorgab sie nicht zu mögen. Jetzt, da es raus war, wusste er nicht mehr wie er sich verhalten sollte.
    Nachdem Megan am Abend zuvor gegangen war, war Jake abwesend am Tisch gesessen, hatte sein Bier getrunken und versucht Mollys beleidigte Blicke zu ignorieren. Er war sich immer noch nicht sicher, ob Molly dicht halten würde. Aber er war sich auch gar nicht sicher, ob er das überhaupt wollte. Was wäre denn schlecht daran, wenn Ken herausfand, was sich zwischen ihm und Megan abspielte? War es nicht genau das, was er wollte?
     
    Sie waren nicht sehr spät zurück gekommen, aber Jake hatte kaum schlafen können, hatte sich gedreht und gewendet, war wach gelegen und hatte sich gefragt, was er tun sollte und was für Konsequenzen das haben könnte.
    Natürlich gab es einen

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