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Unter deinem Stern

Unter deinem Stern

Titel: Unter deinem Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Connelly
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sich. Hauptsache, Jimmy bekam nicht in letzter Minute Wind von der Sache und kreuzte auf dem Bahnhof auf, um sie beide zu erschießen. Das wäre natürlich kein guter Start ins Wochenende.
     
    Claudie hantierte in der Küche und summte Wonderful, Won derful Day aus Eine Braut für sieben Brüder vor sich hin. Es war ein fantastischer Maimorgen, und alles war für das Wochenende vorbereitet. Kristen war schon losgefahren, um zu Hause noch ein paar Sachen abzuholen, und später würden sie sich am Bahnhof treffen. Claudie hatte es ziemlich merkwürdig gefunden, dass Kristen so kurz vor der Abreise eine zufällige Begegnung mit Jimmy riskierte, doch sie hatte nichts dazu gesagt. Sie war viel zu aufgeregt, um ihre Freundin ins Kreuzverhör zu nehmen.
    Vor sich hin summend tänzelte sie ins Wohnzimmer, wo ihr kleiner, für die Reise fertig gepackter Koffer bereitstand. Er war bis oben hin voll mit lauter neuen, bunten Sachen. Selbst jetzt trug sie Farbe, und die zartrosa Bluse ließ sie sich fühlen, als hätte sie ein ganzes MGM-Musical verschluckt.
    Komisch war nur, dass sie noch nichts von den Engeln gehört hatte. Wie schade, dass sie nicht mitkommen konnten und dass sie noch nicht einmal eine Adresse hatte, um ihnen eine Postkarte zu schicken.
    Aber am Montagmorgen konnte sie ihnen alles berichten. Sie steckte ihren Reisepass ein und blickte sich noch einmal um, bevor sie ihren Koffer nahm und die Tür hinter sich schloss. Es war das erste Mal seit ihrer Hochzeitsreise, dass sie ihr Haus für länger als einen Tag verließ.
     
    »Kris!«, rief Claudie quer durch den Bahnhof.
    »Claudie!« Kristen strahlte übers ganze Gesicht, als sie mit einem winzigen Köfferchen in der Hand auf sie zugelaufen kam.
    »Wo ist denn dein Gepäck?«
    Kristen biss sich auf die Lippe. »Ich, äh –«
    »Hast du es aufgegeben?«
    »Nicht direkt –«
    »Kristen!« Sie drehten sich um und sahen Simon, der auf sie zumarschiert kam, einen großen Rucksack über die Schulter geschlungen. »Claudie?«
    »Simon! Was machst du denn hier? Fährst du etwa auch weg? Was für ein Zufall!«, sagte Claudie erfreut.
    »Ob ich wegfahre?« Simon grinste. »Das kann man wohl sagen. Und zwar nicht irgendwohin. Ich habe eine Reise nach Paris gewonnen, und Kristen kommt mit. Ich dachte, du wüsstest davon.«
    »Du hast eine Reise gewonnen?«, fragte Claudie verdattert. »Ist ja merkwürdig. Ich dachte, du hättest die Reise gewonnen, Kris.«
    »Was geht hier eigentlich vor?« Simon sah von einer zur anderen. »Kommt Claudie etwa auch mit?«
    »Ich verstehe überhaupt nichts mehr«, sagte Claudie. »Ich dachte, wir beide würden zusammen nach Paris fahren, Kristen.«
    »Genau das habe ich auch angenommen«, sagte Simon.
    »Moment mal. Bleibt ganz ruhig, ja?« Kristen hob die Hände, um sie beide zum Schweigen zu bringen. »Ich fahre nicht mit.«
    »Was?«, flüsterte Claudie.
    Simon legte nur stumm die Stirn in Falten.
    »Simon sagt die Wahrheit, Claudie. Er hat die Reise gewonnen, nicht ich. Aber ich hatte ihm versprochen, ihn zu begleiten.« Sie schaute Simon an. »Ich wollte die Reise absagen, Simon, ehrlich. Aber dann hab ich an Claudie gedacht, und es war einfach die perfekte Lösung. Ich glaube wirklich, dass ihr beide gut miteinander auskommen werdet.«
    Claudie erbleichte. »Du hast mich angelogen?«
    »Nein! Na ja, im Grunde schon, aber ich wusste, dass du sonst nicht gefahren wärst.« Einen Augenblick schien es, als wäre Kristen drauf und dran, sich vor den nächsten Zug zu werfen wie Anna Karenina. »Tut mir Leid. Wirklich! Ich hätte euch nicht so beschwindeln dürfen.«
    »Nein, das hättest du nicht tun dürfen«, pflichtete Simon ihr bei.
    Claudie wandte sich Simon zu. »Entschuldige, Simon. Ich hatte keine Ahnung, dass das hier irgendwas mit dir zu tun hatte.«
    »Ist schon in Ordnung.«
    Kristen blickte die beiden nervös an. Sie standen wie angewurzelt da und starrten einander an. Beide waren sie mit ihrem Gepäck zum Bahnhof gekommen in der Erwartung, mit ihr zu verreisen.
    »Los, ihr beiden, jetzt steht doch nicht so stocksteif da«, sagte Kristen. »Ihr habt beide Lust, nach Paris zu fahren, ihr mögt euch, also seht zu, dass ihr euch ein schönes Wochenende macht! Ihr habt Urlaub!«
    Claudie schaute Simon an. Er fühlte sich offenbar noch unwohler in seiner Haut als sie.
    »Simon? Du fährst doch, oder?«, sagte Kristen. »Du hast dich so auf diese Reise gefreut. Es wäre wirklich bescheuert, wenn du jetzt kneifen würdest.«
    »Ich

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