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Unter deinem Stern

Unter deinem Stern

Titel: Unter deinem Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Connelly
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hat ein paar Kontakte in London, und sie meint, sie könnte mir sogar einen Job besorgen.«
    Claudie hob die Brauen. Daniel und ein Job? Daniel und eine feste Freundin? »Mensch, das ist ja großartig. Ich wünsche dir, dass alles glatt geht.«
    »Danke«, sagte er, und erneut entstand ein verlegenes Schweigen.
    »Dann ist das also der Abschied?«, fragte Claudie.
    »Ich schätze, ja.« Daniel umarmte sie. Claudie lächelte, obwohl sie sich nach allem, was vorgefallen war, in seiner Gegenwart immer noch ein bisschen unwohl fühlte. Trotzdem wehrte sie sich nicht gegen seine bärige Umarmung. Die Gale-Brüder wissen zumindest, wie man jemanden ordentlich drückt, dachte sie.
    »Du würdest es doch sowieso nicht so gern sehen, wenn ich in Whitby hängen bliebe, stimmt’s?«, sagte er. »Ich meine, das hier ist schließlich dein Territorium.«
    »Sei nicht albern«, erwiderte Claudie, doch insgeheim musste sie sich eingestehen, dass sie nicht besonders wild darauf war, an jeder Ecke Lukes Double über den Weg zu laufen.
    »Außerdem«, fuhr er fort, »ist London eher mein Stil. Ich bin einfach eine Großstadtpflanze.«
    Claudie nickte. So sehr er Luke äußerlich ähneln mochte, er war doch ganz anders.
    »Wir bleiben in Kontakt, nicht wahr?«
    »Natürlich«, sagte Claudie und dachte an die Weihnachtskarten, die sie ihm schicken und die er nie beantworten würde.
    »Ich werde dich bestimmt bald besuchen. Und du musst auch mal nach London kommen.«
    Claudie nickte. »Mach ich.«
    »Super. Also dann.«
    »Pass auf dich auf.«
    »Na klar.«
    »Und viel Glück mit dem neuen Job.«
    »Danke. Den werde ich bestimmt nicht so schnell hinschmeißen.«
    Claudie lachte. »Sehr gut! Es wird allmählich Zeit, dass du sesshaft wirst.«
    »Ich weiß.« Er beugte sich vor und küsste sie auf die Wange, und einen winzigen Augenblick meinte sie Luke zu spüren.
    »Tschüs, Daniel«, sagte sie, kurz davor, in Tränen auszubrechen.
    »Tschüs, Claudie.« Er sprach ihren Namen so zärtlich aus, dass ihr die Tränen über die Wangen liefen, bevor sie es verhindern konnte. »He!«, sagte er. »Nicht weinen. Das bin ich nicht wert.«
    Claudie rang sich ein Lächeln ab. »Ich weiß. Ich bin einfach ein dummes Huhn.«
    Er nahm sie noch einmal in die Arme und ließ ihr Zeit, sich wieder zu beruhigen.
    »Entschuldige«, flüsterte sie schließlich.
    »Schon gut«, sagte er, richtete sich auf und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Schön zu wissen, dass ich dir fehlen werde.«
    »Ja, das wirst du«, antwortete Claudie und nahm sich zusammen, um nicht schon wieder loszuweinen.
    Einen Moment lang blickte er wieder zu Boden.
    Claudie beschloss, ihn zu erlösen. »Ich muss zurück ins Büro.«
    »Okay«, sagte er. »Versprich mir, dass du mich mal besuchen kommst.«
    Claudie nickte und sah ihm nach, als er davonschlenderte und wie üblich mit seinen breiten Schultern und seinem lässigen Gang die Blicke aller Frauen im Laden auf sich zog. Sie wusste, dass sie Daniel nie wieder sehen würde, und das gab ihr das Gefühl, erneut ein Stück von Luke zu verlieren. Ihr Kontakt mit der Familie Gale war hiermit beendet. Daniel Gale hatte sich innerhalb weniger Sekunden von einem Schwager in einen Fremden verwandelt, und daran konnte sie nichts ändern.
    Claudie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Es war höchste Zeit, ins Büro zurückzukehren. Zeit, vor ihrer Reise nach Paris eine letzte Angelegenheit zu erledigen.
     
    »Paris!«, rief Jalisa. »Was soll das heißen, du fährst nach Paris? Warum hast du uns nichts davon erzählt?«
    »Tut mir Leid, Jalisa, ich hatte ganz einfach zu viele andere Dinge im Kopf. Und es ist alles so schnell gekommen.«
    »Wann geht’s denn los?«, wollte Mr Woo wissen.
    »Morgen«, sagte Claudie aufgeregt.
    »Morgen!« Jalisa blickte drein, als hätte ihr jemand mit einem toten Fisch ins Gesicht geschlagen.
    »Ja. Ich weiß, ich hätte es euch eher sagen sollen.«
    »Claudie«, sagte Jalisa kopfschüttelnd. »Eigentlich gehört es sich nicht für einen Kunden, sich einfach aus dem Staub zu machen, ohne uns zu informieren.«
    »Ich dachte, ihr würdet euch freuen.«
    Bert räusperte sich. »Wir freuen uns ja auch, Claudie. Es wird bestimmt ein großartiges Wochenende.«
    »Du hättest uns nur ein bisschen früher Bescheid geben sollen«, meinte Jalisa.
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen, während die Engel die Neuigkeit verdauten.
    »Ich bin mal mit meiner Frau nach Paris gefahren«, verkündete Bert.
    Claudie

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