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Unter deinem Stern

Unter deinem Stern

Titel: Unter deinem Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Connelly
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und die Engel schauten ihn an.
    »Nun?«, sagte Mary.
    »Erzähl uns davon!«, rief Lily.
    Bert lächelte. »Es war Paris«, sagte er. »Es war perfekt. Mehr kann ich eigentlich nicht dazu sagen.«
    »Bitte nicht böse sein, dass ich das verpennt habe«, sagte Claudie. »Vor allem, wo ich euch um einen Gefallen bitten wollte.«
    Fünf winzige Gesichter wandten sich ihr zu.
    »Welchen?«, fragte Lily.
    »Ich wollte euch bitten, mich zu begleiten«, sagte Claudie schüchtern.
    »Wirklich?« Lily grinste.
    »Wirklich?« Mary kicherte aufgeregt.
    »Einen Augenblick mal!«, rief Jalisa.
    »Bitte, Jalisa!«, quengelte Lily. »Paris! Ich habe so viel darüber in Modezeitschriften gelesen.«
    »Stellt euch bloß mal all die schicken Läden vor«, sinnierte Mary.
    »Ja«, sagte Lily. »Und die Kleider. Mich kriegt ihr nie wieder in ein Schnürkorsett, das verrate ich euch jetzt schon.«
    »Immer mit der Ruhe«, schaltete Jalisa sich ein. »Falls wir Claudie tatsächlich nach Paris begleiten sollten – vergesst nicht, dass das für uns eine Dienstreise wäre und kein Urlaub.«
    »Es wäre also möglich, dass ihr mit mir kommt?«, fragte Claudie.
    Jalisa dachte kurz nach. »So etwas ist natürlich nicht üblich. Eigentlich sollen wir immer nur an einem Ort Posten beziehen und vor allem das Land nicht verlassen.«
    »Aber das könnte die Chance unseres Lebens sein!«, rief Lily.
    »Ich habe schon immer davon geträumt, noch einmal auf den Eiffelturm zu steigen«, sagte Bert. Wieder hatte er diesen verträumten Gesichtsausdruck, und die Engel blickten ihn erwartungsvoll an. Als klar war, dass er sich nicht zu weiteren Äußerungen hinreißen lassen würde, wandten sie sich wieder von ihm ab.
    »Es wäre interessant, eine französische Apotheke zu besichtigen«, bemerkte Mr Woo.
    »Und erst die Männer in Paris!«, flötete Lily.
    Jalisa hob die Arme. »Bevor wir uns allzu große Hoffnungen machen, sollten wir daran denken, dass wir eine Sondererlaubnis brauchen.«
    Alle stöhnten.
    »So was dauert doch normalerweise Wochen« ,bemerkte Bert.
    »Claudie reist morgen ab«, sagte Mr Woo.
    »Genau«, seufzte Jalisa.
    »Dann hab ich euch wohl wirklich zu spät Bescheid gesagt?«, fragte Claudie traurig.
    »Abwarten«, erwiderte Jalisa. »Allerdings sieht es nicht gut aus.«
     
    Am Abend führte Claudie Kristen vor, was sie sich in der Mittagspause gekauft hatte.
    »Claudie!«, rief Kristen. »Was für tolle Sachen!« Sie hob zwei cremefarbene Blusen auf und befühlte einen Spitzen-BH. »Diese Pullover! Vor allem der bernsteingelbe! Leihst du mir den mal aus?«
    »Nicht vor Paris!«
    »Er ist wunderschön. Du wirst absolut umwerfend darin aussehen.«
    »Was nimmst du denn mit?«
    Kristen überlegte. »Ich muss mir noch ein paar Sachen von zu Hause holen.«
    »Ich dachte, du hättest inzwischen alles hier?«
    Kristen schüttelte den Kopf. »Ich mache das auf dem Weg zum Bahnhof. Am besten, wir treffen uns dort. Einverstanden?«
    »Sicher«, sagte Claudie.
    »Hast du einen Fotoapparat?«
    Claudie langte in den Koffer, der offen neben dem Bett stand. »Voilà! «
    »Du musst auf jeden Fall viele Fotos machen.«
    Claudie runzelte die Stirn. Komisch, dass Kristen so etwas sagte, wo sie doch dabei sein würde, aber bevor sie diesen Umstand kommentieren konnte, klingelte das Telefon, und Kristen sprang sofort auf.
    »Ich geh schon ran.« Kristen lief ins Wohnzimmer, allerdings konnte Claudie nicht hören, mit wem sie sprach. Als sie zurückkam, blickte Claudie von ihrem Koffer auf.
    »Wer war das?«
    »Simon«, trällerte Kristen. »Er wünscht uns eine gute Reise.«
    »Wie nett von ihm«, sagte Claudie. »Wir sollten ihm eine Postkarte schicken, meinst du nicht auch? Darüber freut er sich bestimmt. Kris?«
    »Äh – ja«, antwortete Kristen hastig. »Gute Idee.«

39
    Als Simon am Freitagmorgen aufwachte, betrachtete er die Streifen Sonnenlicht auf seiner Bettdecke. Dann fiel ihm Paris ein. Heute würde er mit Kristen nach Paris fahren.
    Er hatte seine Sachen schon am Abend zuvor gepackt und der Nachbarin, Mrs Briars, einen Hausschlüssel gebracht, damit sie die Fische füttern konnte. Außerdem hatte er sich noch einmal bei Kristen vergewissert, um welche Uhrzeit sie sich am Bahnhof treffen wollten.
    Arme Kristen, dachte er. Sie hatte ziemlich gestresst geklungen, als er mit ihr telefoniert hatte. Wahrscheinlich grübelte sie immer noch über den Streit mit Jimmy nach. Ein Wochenende in Paris wird sie schon wieder aufheitern, sagte er

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