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Unter deinem Stern

Unter deinem Stern

Titel: Unter deinem Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Connelly
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großartig!«, sagte Claudie und applaudierte.
    »Danke.«
    »Gibst du denn auch Tanzunterricht auf –« Claudie unterbrach sich, weil sie nicht wusste, wie sie sich ausdrücken sollte.
    »Du meinst, auf der anderen Seite?«, fragte Jalisa. »Ich fürchte, nein. Kein Bedarf. Man erwartet von uns, dass wir neue Fähigkeiten erlernen, aber darüber darf ich eigentlich nicht sprechen.«
    »Worüber darfst du denn sprechen?«
    »Über Vorlieben und Abneigungen!«, antwortete Jalisa. »Ich mag zum Beispiel selbst gemachte Toffees und Vanillepudding, ich bleibe gern lange auf und schlafe gern lange, ich mag spitze Bleistifte, Fotoalben, Reisen, Züge, die pünktlich abfahren, und alles, was mit Tanzen zu tun hat.«
    Claudie lächelte, wagte jedoch nicht zu fragen, ob es sich um irdische oder himmlische Dinge handelte. Gab es dort Züge, wo Jalisa herkam? Aßen Engel Toffees und Vanillepudding?
    »Und welche Dinge magst du nicht?« ,fragte sie stattdessen.
    »Wecker, Züge, die zu spät abfahren, und Toiletten, bei denen die Spülung nicht richtig funktioniert.«
    Claudie lachte. Jalisa gefiel ihr.
    »Was gibt es noch zu erzählen?«, sinnierte Jalisa. »Als ich gestorben bin, habe ich meine Eltern und meinen großen Bruder Andrew hinterlassen, den ich schrecklich vermisse. Aber ich darf über ihn wachen, was ganz gut ist, denn das kann er brauchen. Du glaubst ja gar nicht, in was für Schwierigkeiten er sich immer wieder manövriert!«
    Claudies Augen weiteten sich, und sie wollte sich gerade nach Einzelheiten erkundigen, als Jalisa das Thema wechselte, weil ihr aufgefallen war, dass sie mal wieder zu viel gesagt hatte.
    »Inzwischen nimmt mich mein Job als Scharführerin voll und ganz in Anspruch, eine Aufgabe, die ich sehr ernst nehme. So!«, sagte sie und stemmte die Händchen in die Hüften. »Ich denke, das reicht. Falls du noch irgendwelche Fragen hast, will ich sie gern beantworten, soweit ich darf.«
    »Natürlich«, sagte Claudie, verblüfft und verwirrt über alles, was sie gehört hatte.
    »Möchtest du noch irgendetwas wissen?«
    »Na klar! Wie geht es jetzt weiter? Ich meine –« Claudie rang nach Worten, unsicher, wie man mit einem Engel zu reden hatte. »Ich meine, was hast du vor, jetzt, wo du hier bist?«
    »Leider müssen wir zunächst ein paar ziemlich langweilige Präliminarien erledigen«, sagte Jalisa und verzog ihren hübschen Mund, als wollte sie sich entschuldigen.
    »Was denn zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel, wo du uns haben willst. Hier oder zu Hause?« 
    »Soll das heißen, du wirst mich ab jetzt überallhin begleiten?«
    »Nein! Aber wir müssen wissen, wo du uns am nötigsten brauchst. Wir können nicht überall sein. Wir müssen erreichbar bleiben, verstehst du?«
    Claudie verstand überhaupt nichts.
    »Wir haben Berichte abzuliefern und so weiter«, erklärte Jalisa. »Als ich mit diesem Job angefangen habe, dachte ich, ein Engel zu sein würde nichts als Spaß bedeuten, in Wirklichkeit ist das jedoch harte Arbeit und kein bisschen glamourös.« Sie stieß einen Seufzer aus und drehte eine Pirouette.
    Entzückt beobachtete Claudie das Schauspiel auf ihrem Schreibtisch. Es war beinahe wie ein MGM-Musical en miniature.
    »Also – wo willst du uns haben? Zu Hause oder lieber im Büro?«
    Claudie sog die Wangen ein. »Wozu würdest du mir denn raten?«
    »Na ja, wo fühlst du dich mehr gestresst? Das ist gewöhnlich ein deutliches Zeichen dafür, dass wir gebraucht werden.«
    Claudie dachte an ihr kleines Haus mit Blick auf den Hafen und daran, wie sie sich dort mit ihren Filmen verkroch. Anfangs war es fürchterlich gewesen – alles hatte sie an Luke erinnert. In der Küche musste sie daran denken, wie schlampig er immer den Abwasch gemacht hatte, im Badezimmer musste sie daran denken, wie er in der Tür gestanden und ihr beim Haarekämmen zugesehen hatte, und im Schlafzimmer, nun ja …
    »Wo ist Luke?« Die Frage war ihr herausgerutscht, bevor sie es verhindern konnte.
    »Also, Claudie, über so etwas dürfen wir wirklich nicht sprechen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich hier bin, um dir zu helfen.«
    »Aber das würde mir helfen. Ich möchte es wirklich wissen.«
    Jalisa seufzte und beugte sich leicht vor. »Wahrscheinlich werde ich gefeuert, wenn das einer rauskriegt, aber«, sie schaute sich hastig um, als könnte sie jemand belauschen, »er ist in Sicherheit.«
    »Kann ich ihn treffen?«
    Jalisa schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich fürchte, nein.«
    Das Ganze wurde von Sekunde zu

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