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Unter deinem Stern

Unter deinem Stern

Titel: Unter deinem Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Connelly
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ausdruckslos an. »Heute ist Samstag. Ich hab noch gar nichts getrieben.«
    »Das meinte ich nicht.«
    Sie musterten einander schweigend. Eigentlich habe ich dieser Frau alles gesagt, was ich ihr mitzuteilen hatte, dachte Simon. Die Beziehung zwischen ihnen war beendet. Aus und vorbei. Was zum Teufel wollte sie also hier?
    »Nun denn, wenn du mir keinen Tee anbietest, mach ich mir selber welchen«, sagte Felicity, sprang auf und ging in die Küche. Simon blieb im Wohnzimmer sitzen und begann, bis drei zu zählen.
    Eins. Zwei. Dr–.
    »Verdammt, Simon! Du hättest wenigstens das Geschirr spülen können!«
    Simon schloss die Augen. Das passierte alles gar nicht. Es war ein Albtraum, aus dem er jeden Augenblick aufwachen würde.
    »Psst!«
    Endlich, dachte er. Der Wecker klingelt.
    »Pssssst!«
    Komisch. Ein solches Geräusch hatte sein Wecker noch nie gemacht.
    »Simon! «
    Er öffnete die Augen. Es war Kristen. Die hatte er ja völlig vergessen. Er stand auf und eilte zur Tür, während Felicity in der Küche vor sich hin schimpfte.
    »Was macht die denn hier?«, flüsterte Kristen wutschnaubend.
    »Das weiß ich noch nicht. Sie hat’s mir bisher nicht gesagt.«
    »Warum hast du sie nicht auf der Stelle zum Teufel gejagt?«
    »Schsch!«, zischte Simon, vor Angst, Felicity könnte etwas hören. »Lass mich das auf meine Weise regeln, Kris, okay?«
    »Das ist ja mal wieder ein perfektes Timing. Was hast du jetzt vor?«
    Simon kratzte sich stirnrunzelnd am Kopf. »Rausfinden, was sie mit meinem verdammten Geld gemacht hat, und sie dann in die Wüste schicken.«
    »Ich meine mit Claudie. Was machst du jetzt mit Claudie?«
    »Claudie? Verflixt! Wie spät ist es?«
    »So spät, dass du dich allmählich für deine Verabredung umziehen müsstest.«
    Simon verdrehte die Augen. »Kris, du musst mir unbedingt helfen.«
    »Hab ich’s doch geahnt. Dabei bin ich hergekommen, weil ich gehofft hatte, du könntest mir helfen!«
    Sie lächelten einander resigniert an. »Ich möchte Claudie unter keinen Umständen enttäuschen.«
    »Und ich möchte unter allen Umständen verhindern, dass du sie enttäuschst. Schließlich fühle ich mich für diesen ganzen Schlamassel verantwortlich.«
    »Was machen wir also jetzt?«
    Kristen seufzte und spähte durch den Türspalt, um sich zu vergewissern, dass Felicity immer noch in der Küche beschäftigt war. »Du regelst das mit Felicity, und ich erkläre Claudie die Situation. Aber sieh zu, dass du das Miststück diesmal endgültig loswirst – lass dich nicht wieder von ihr um den Finger wickeln!«
    »Wofür hältst du mich? Für einen Masochisten?«, fragte Simon und schob Kristen in Richtung Haustür. »Ich werde ihr gehörig den Marsch blasen, und ich habe es bestimmt nicht nötig, mir von dir sagen zu lassen, wie ich meine Angelegenheiten regeln soll.«
    »Ist ja gut, ist ja gut.«
    »Kris«, sagte er. »Claudie –«
    »Ich erklär’s ihr, keine Sorge.«
    »Danke. Ich will es mir nicht mit ihr verderben, Kris. Ich – ich mag sie wirklich.«
    »Ich weiß«, sagte Kristen. »Ich werde mein Bestes tun, okay?«
    »Danke.« Simon schloss die Tür so leise wie möglich und eilte zurück ins Wohnzimmer. Im selben Augenblick kam Felicity mit dem Tee herein. Hastig sammelte er die beiden gebrauchten Teetassen ein, bevor seine Exfreundin Kristens Lippenstiftspuren an der einen entdecken konnte, und brachte sie in die Küche.
    Als er zurückkam, hatte Felicity es sich auf dem Sofa bequem gemacht, als wäre sie nie fort gewesen. Ihr Gesicht erinnerte ihn an das einer Siamkatze: schön und grausam zugleich. Sollte er einen Tobsuchtsanfall bekommen? Sollte er sie anschreien und ihr klar machen, wie sehr sie ihn verletzt hatte? Sollte er sie wegen des Riesenbetrags zur Rede stellen, den sie von ihrem gemeinsamen Konto abgehoben hatte? Oder sollte er sich anhören, was sie ihm zu sagen hatte?
    Ja, dachte er, ich werde ihr zuhören. Und dann werde ich sie hinauswerfen.
    Aber nichts hätte ihn auf das vorbereiten können, was sie ihm plötzlich mit eiskalter Stimme eröffnete.
    »Simon, ich bin schwanger.«

31
    Um sieben Uhr traf Kristen wieder bei Claudie ein. Sie klopfte an die Tür und wunderte sich, wie schnell ihre Freundin öffnete.
    Claudie empfing sie in einem schwarzen Minirock und einem schwarzen Samtoberteil. Sie hatte sich geschminkt und ihre Haare auf Lockenwickler gedreht.
    »Kris!«
    »Hallo, Claudie.«
    »Ich fürchte, ich hab keine Zeit«, sagte Claudie, während sie ins Wohnzimmer

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