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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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an­deu­tungs­wei­se den Kopf und sag­te: „Wir er­war­ten kaum, daß uns die nicht Aus­er­wähl­ten ver­ste­hen.“ Er wand­te sei­nen Blick von mir ab und be­trach­te­te die Pa­pie­re, die er in Hän­den hielt.
    „Ha­ben Sie et­was da­ge­gen, wenn ich Platz neh­me?“ frag­te ich. „Mein ei­nes Bein ist nicht ganz in Ord­nung.“
    „Selbst­ver­ständ­lich.“ Er nick­te in Rich­tung ei­nes Stuhls ne­ben dem Tisch, und als ich mich setz­te, ließ er sich eben­falls nie­der. Ich blick­te auf die Pa­pie­re auf dem Tisch vor ihm. Auf der einen Sei­te stand das Mas­siv­bild ei­ner der fens­ter­lo­sen, ho­hen und nach oben spitz zu­lau­fen­den Kir­chen, die die Quä­ker bau­ten. Es war ei­ne re­li­gi­öse Auf­nah­me und Aus­druck sei­nes Be­kennt­nis­ses. Doch wie es der Zu­fall woll­te, wa­ren im Vor­der­grund des Bil­des drei Men­schen zu se­hen: ein äl­te­rer Mann, ei­ne et­wa gleich­alt­ri­ge Frau und ein jun­ges Mäd­chen von et­wa vier­zehn Jah­ren. Al­le drei wa­ren Ja­me­thon so ähn­lich, daß man auf ei­ne Ver­wandt­schaft schlie­ßen konn­te. Als er von mei­nen Be­glau­bi­gun­gen auf­sah, be­merk­te er mei­nen Blick. Und für einen Mo­ment rich­te­te er sei­ne Auf­merk­sam­keit eben­falls auf das Bild; dann sah er wie­der mich an, und es war, als müs­se er die Auf­nah­me vor mir schüt­zen.
    „Wie ich se­he“, sag­te er, und sei­ne Au­gen fin­gen mei­nen Blick ein, „ver­langt man von mir, mit Ih­nen zu­sam­men­zu­ar­bei­ten und Ih­nen Un­ter­stüt­zung zu ge­wäh­ren. Wir wer­den Ih­nen hier ei­ne Un­ter­kunft be­sor­gen. Brau­chen Sie einen Wa­gen mit Fah­rer?“
    „Dan­ke“, sag­te ich. „Der Miet­wa­gen drau­ßen wird aus­rei­chen. Und fah­ren kann ich selbst.“
    „Wie Sie wol­len.“ Er leg­te die an ihn adres­sier­ten Un­ter­la­gen bei­sei­te, reich­te mir die rest­li­chen Pa­pie­re zu­rück und beug­te sich zu ei­nem in die Ti­scho­ber­flä­che ein­ge­las­se­nen Git­ter vor. „Grup­pen­füh­rer.“
    „Sir“, ant­wor­te­te das Git­ter so­fort.
    „Ei­ne Un­ter­kunft für einen ein­zel­nen männ­li­chen Zi­vi­lis­ten. Park­zu­wei­sung für ein zi­vi­les Pri­vat­fahr­zeug.“
    „Ja­wohl, Sir.“
    Die Stim­me aus dem Git­ter ver­stumm­te. Über sei­nen Schreib­tisch hin­weg sah mich Ja­me­thon Black an. Ich hat­te den Ein­druck, er war­te­te dar­auf, daß ich ging.
    „Kom­man­deur“, sag­te ich und leg­te mei­ne Be­glau­bi­gun­gen in den Kof­fer zu­rück, „vor zwei Jah­ren stell­ten die Äl­tes­ten Ih­rer Ver­ei­nig­ten Kir­chen von Har­mo­nie und Ein­tracht fest, daß die pla­ne­ta­re Re­gie­rung von San­ta Ma­ria mit ei­nem ge­wis­sen strit­ti­gen Zah­lungs­aus­gleich in Ver­zug ge­ra­ten war. Des­halb ent­sand­ten sie ein Ex­pe­di­ti­ons­korps als Be­sat­zungs­trup­pe hier­her, um so die Be­zah­lung zu er­zwin­gen. Was ist von die­sem Ex­pe­di­ti­ons­korps noch üb­rig­ge­blie­ben in Hin­sicht auf Män­ner und Aus­rüs­tung?“
    „Das, Mr. Olyn“, gab er zu­rück, „ist ei­ne mi­li­tä­risch re­le­van­te In­for­ma­ti­on, die der Ge­heim­hal­tung un­ter­liegt.“
    „Wie dem auch sei“, sag­te ich und schloß den Kof­fer, „Sie ste­hen im re­gu­lä­ren Rang ei­nes Kom­man­deurs, doch für die Über­bleib­sel Ih­res Ex­pe­di­ti­ons­korps fun­gie­ren Sie als Trup­pen-Kom­man­deur. Ei­ne sol­che Po­si­ti­on er­for­dert einen Of­fi­zier, der et­wa fünf Rän­ge über Ih­nen steht. Er­war­ten Sie, daß ein sol­cher Of­fi­zier hier an­kommt und das Kom­man­do über­nimmt?“
    „Es tut mir leid, Mr. Olyn, aber die­se Fra­ge müs­sen Sie im Haupt­quar­tier auf Har­mo­nie stel­len.“
    „Er­war­ten Sie die Ent­sen­dung von Ver­stär­kungs­trup­pen und den Nach­schub von Ma­te­ri­al?“
    „Selbst wenn das der Fall wä­re“, sag­te er, und sei­ne Stim­me war ganz ru­hig, „so müß­te ich be­rück­sich­ti­gen, daß auch die­se In­for­ma­ti­on der Ge­heim­hal­tung un­ter­liegt.“
    „Sie ken­nen si­cher das Ge­rücht, das so ziem­lich in al­ler Mun­de ist: Da­nach hat Ihr Ge­ne­ral­stab auf Har­mo­nie ent­schie­den, die­sen Feld­zug auf San­ta Ma­ria als ver­lo­re­ne Sa­che

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