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Unter dem Banner von Dorsai

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Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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auf­zu­ge­ben. Doch um nicht das Ge­sicht zu ver­lie­ren, zie­hen die Her­ren es vor, daß man Sie hier fer­tig­macht, an­statt Sie und Ih­re Män­ner ab­zu­zie­hen.“
    „Ich ver­ste­he“, sag­te er.
    „Sie möch­ten kei­nen Kom­men­tar da­zu ab­ge­ben?“
    Sein dunkles und jun­ges und aus­drucks­lo­ses Ge­sicht ver­än­der­te sich nicht. „Ich pfle­ge kei­ne Ge­rüch­te zu kom­men­tie­ren, Mr. Olyn.“
    „Dann noch ei­ne letz­te Fra­ge. Ha­ben Sie vor, sich nach Wes­ten zu­rück­zu­zie­hen oder zu ka­pi­tu­lie­ren, wenn die Früh­jahr­sof­fen­si­ve der exo­ti­schen Söld­ner­trup­pen ge­gen Sie be­ginnt?“
    „Die Aus­er­wähl­ten des Hei­li­gen Krie­ges zie­hen sich nie­mals zu­rück“, sag­te er. „Sie er­ge­ben sich nicht und las­sen auch nicht zu, daß ih­re Brü­der die Pein der Ka­pi­tu­la­ti­on er­lei­den.“ Er er­hob sich. „Ich ha­be Ar­beit, an die ich zu­rück­keh­ren muß, Mr. Olyn.“
    Ich stand eben­falls auf. Ich war grö­ßer als er, äl­ter und von grö­be­rer Sta­tur. Es war nur sei­ne fast un­na­tür­li­che Ru­he, die es ihm mög­lich mach­te, den äu­ße­ren Ein­druck zu be­haup­ten, mir gleich­wer­tig oder gar über­le­gen zu sein.
    „Viel­leicht kön­nen wir uns spä­ter noch ein­mal un­ter­hal­ten, wenn Sie mehr Zeit ha­ben“, sag­te ich.
    „Selbst­ver­ständ­lich.“ Ich hör­te, wie sich die Bü­ro­tür hin­ter mir öff­ne­te. „Grup­pen­füh­rer“, sag­te Ja­me­thon und blick­te an mir vor­bei, „Sie küm­mern sich um Mr. Olyn.“
    Der Grup­pen­füh­rer, dem er mich an­ver­traut hat­te, wies mir ei­ne klei­ne Be­ton­kam­mer mit ei­nem ein­zel­nen, ho­hen Fens­ter, ei­nem Feld­bett und ei­nem Spind zu. Er ließ mich einen Au­gen­blick al­lein und kehr­te dann mit ei­nem Pas­sier­schein zu­rück.
    „Dan­ke“, sag­te ich, als ich ihn ent­ge­gen­nahm. „Wo fin­de ich das Haupt­quar­tier der exo­ti­schen Streit­kräf­te?“
    „Nach den letz­ten In­for­ma­tio­nen un­se­rer Auf­klä­rer, Sir“, sag­te er, „lie­gen sie neun­zig Ki­lo­me­ter öst­lich von hier. Bei Neu Sankt Mar­kus.“ Er war so groß wie ich, doch, wie die meis­ten von ih­nen, ein hal­b­es Dut­zend Jah­re jün­ger als ich. Und sei­ne un­schul­di­ge und schlich­te Er­schei­nung stand in ei­nem kras­sen Ge­gen­satz zu der ei­ser­nen Selbst­be­herr­schung, die sie al­le hat­ten.
    „Sankt Mar­kus.“ Ich blick­te ihn an. „Ich neh­me an, ihr Sol­da­ten wißt, daß sich eu­er Großes Haupt­quar­tier auf Har­mo­nie da­ge­gen ent­schie­den hat, Ver­stär­kung für euch zu ver­schwen­den?“
    „Nein, Sir“, er­wi­der­te er. Er zeig­te so we­nig Re­ak­ti­on, als hät­te ich zu den fal­len­den Re­gen­trop­fen ge­spro­chen. Selbst die jun­gen Män­ner der un­te­ren Rän­ge wa­ren noch im­mer zu­ver­sicht­lich und un­ge­bro­chen. „Ist sonst noch et­was?“
    „Nein“, sag­te ich. „Dan­ke.“
    Er ging hin­aus. Und ich eben­falls … um in mei­nen Wa­gen zu stei­gen und neun­zig Ki­lo­me­ter nach Os­ten zu fah­ren, nach Neu Sankt Mar­kus. Ich leg­te die Stre­cke in ei­ner knap­pen Drei­vier­tel­stun­de zu­rück. Aber ich such­te nicht so­fort das Haupt­quar­tier des exo­ti­schen Mi­li­tär­la­gers auf. Zu­nächst hat­te ich wich­ti­ge­re Din­ge zu er­le­di­gen.
    Und die führ­ten mich zum Ju­we­lier der Wal­lace-Stra­ße. Dort, drei fla­che Stu­fen un­ter dem Stra­ßen­ni­veau, ge­lang­te ich durch ei­ne mil­chi­ge Tür in einen großen, matt be­leuch­te­ten und mit Glas­vi­tri­nen aus­ge­stat­te­ten Raum. Im Hin­ter­grund des La­dens, hin­ter der letz­ten Vi­tri­ne, stand ein äl­te­rer Mann. Er schiel­te auf mein Be­richt­er­stat­ter-Ca­pe und das Ab­zei­chen, wäh­rend ich nä­her kam.
    „Sir?“ frag­te er, als ich vor der Vi­tri­ne ver­harr­te, hin­ter der er stand. Er hat­te ein son­der­bar wei­ches Ge­sicht, und als er sei­nen Blick zu mir hob, sah ich in graue und schma­le und vom Al­ter ge­trüb­te Au­gen.
    „Ich glau­be, Sie wis­sen, was ich re­prä­sen­tie­re“, sag­te ich. „Die Nach­rich­ten­diens­te sind auf al­len Wel­ten be­kannt. Wir sind nicht in die lo­ka­le Po­li­tik

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