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Unter dem Banner von Dorsai

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Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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ab­schnei­det, die es hält – ge­gen wen oder was Sie es auch rich­ten. Ich ha­be ei­ne Neu­ig­keit für Sie. Ken­sie Grae­me ist tot.“
    „Tot?“ Der Re­gen schi­en mir nun plötz­lich ent­ge­gen­zu­dröh­nen, und der Bo­den des Park­plat­zes zu mei­nen Fü­ßen glitt da­von, als sei er nur der Schat­ten ei­ner an­de­ren Rea­li­tät.
    „Er wur­de vor fünf Ta­gen von drei An­ge­hö­ri­gen der Blau­en Front er­mor­den.“
    „Er­mor­det?“ flüs­ter­te ich. „Warum?“
    „Weil der Krieg vor­über war“, sag­te Pad­ma. „Weil Ja­me­thons Tod und die Ka­pi­tu­la­ti­on der Quä­ker-Streit­kräf­te oh­ne vor­he­ri­ge Kampf­hand­lun­gen, die die Land­wirt­schaft arg in Mit­lei­den­schaft ge­zo­gen hät­ten, die Sym­pa­thie der Zi­vil­be­völ­ke­rung un­se­ren Trup­pen ge­gen­über er­heb­lich ge­stei­gert hat. Weil die Blaue Front auf­grund die­ses Sym­pa­thie­zu­wach­ses wei­ter als je­mals zu­vor von der Macht ent­fernt ist. Sie hoff­ten, un­se­re Trup­pen durch die Er­mor­dung Grae­mes zu Ver­gel­tungs­maß­nah­men ge­gen die Zi­vil­be­völ­ke­rung pro­vo­zie­ren zu kön­nen, so daß die Re­gie­rung von San­ta Ma­ria die Sol­da­ten zu uns Exo­ten zu­rück­schi­cken müß­te und ei­ner Re­bel­li­on der Blau­en Front so­mit schutz­los aus­ge­lie­fert wä­re.“
    Ich starr­te ihn an.
    „Al­les steht in ei­ner Wech­sel­be­zie­hung zu­ein­an­der“, fuhr Pad­ma fort. „Ken­sie war für ei­ne end­gül­ti­ge Ver­set­zung an einen Schreib­tisch­pos­ten da­heim auf Ma­ra oder Kul­tis vor­ge­se­hen. Er und sein Bru­der Ian hät­ten für den Rest ih­res Be­rufs­le­bens kei­nen Krieg mehr füh­ren müs­sen. Durch Ja­me­thons Tod, der ei­ne kampf­lo­se Ka­pi­tu­la­ti­on sei­ner Trup­pen mög­lich mach­te, wur­de ei­ne Si­tua­ti­on ge­schaf­fen, die die Blaue Front ver­an­laß­te, Ken­sie zu er­mor­den. Wenn es auf San­ta Ma­ria nicht zu der Aus­ein­an­der­set­zung zwi­schen Ih­nen und Ja­me­thon ge­kom­men wä­re und wenn Ja­me­thon nicht ge­won­nen hät­te, dann wür­de Ken­sie noch le­ben. Un­se­re Kal­ku­la­tio­nen be­wei­sen das.“
    „Ja­me­thon und ich?“ Mein Atem war plötz­lich tro­cken.
    „Ja“, sa­ge Pad­ma. „Sie wa­ren der Fak­tor, der Ja­me­thon zu sei­ner Lö­sung ver­half.“
    „Ich ha­be ihm ge­hol­fen?“ sag­te ich. „Ich?“
    „Er hat in Sie hin­ein­ge­se­hen“, sag­te Pad­ma. „Er hat durch die rach­süch­ti­ge und zer­stö­re­ri­sche Ober­flä­che ge­se­hen, die Sie für Ihr Selbst hal­ten – bis hin zu dem krea­ti­ven Kern in Ih­nen, der so fest in Ih­nen ver­an­kert ist, daß er nicht ein­mal von Ih­rem On­kel aus­ge­tilgt wer­den konn­te.“
    Zwi­schen uns trom­mel­te und don­ner­te der Re­gen. Aber je­des Wort von Pad­ma drang klar und tro­cken zu mir durch.
    „Ich glau­be Ih­nen nicht!“ schrie ich. „Ich glau­be nicht, daß er so et­was ge­se­hen hat! Ich glau­be nicht, daß er da­zu in der La­ge war!“
    „Ich sag­te Ih­nen“, fuhr Pad­ma fort, „Sie wür­den den evo­lu­tio­nären Fort­schritt un­se­rer Split­ter­kul­tu­ren nicht ganz be­grei­fen. Ja­me­thons Glau­be war nicht von ei­ner Art, die durch äu­ße­re Ein­fluß­nah­me er­schüt­tert wer­den kann. Wenn Sie tat­säch­lich so wä­ren wie Ihr On­kel Ma­thi­as, dann hät­te er Ih­nen nicht ein­mal zu­ge­hört. Er hät­te Sie als einen Men­schen oh­ne See­le igno­riert. Statt des­sen aber hat er Sie als Be­ses­se­nen ge­se­hen, als einen Mann, der – wie er es aus­ge­drückt hät­te – mit der Stim­me des Sa­tans sprach.“
    „Das glau­be ich nicht!“ schrie ich.
    „Sie glau­ben es“, sag­te Pad­ma. „Ih­nen bleibt gar nichts an­de­res üb­rig, als es zu glau­ben. Denn nur da­durch konn­te Ja­me­thon sei­ne Lö­sung fin­den.“
    „Lö­sung!“
    „Er war ein Mann, der für sei­nen Glau­ben zu ster­ben be­reit war. Aber als Kom­man­deur fand er es un­ver­ant­wort­lich, sei­ne Män­ner aus ei­nem so per­sön­li­chen Mo­tiv in den Tod zie­hen zu las­sen.“ Pad­ma mus­ter­te mich, und für einen Au­gen­blick ließ der Re­gen ein we­nig nach. „Aber Sie bo­ten ihm et­was an, das er für die sün­di­ge Ver­lo­ckung

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