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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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ob­wohl er ei­gent­lich gar nicht ge­nau wuß­te, warum, muß er sich ein­ge­bil­det ha­ben, daß ihm durch sein jüngs­tes Ver­hal­ten im Fel­de ei­ne Son­der­be­för­de­rung zu­stand und daß ich ge­kom­men war, um über einen sol­chen Vor­fall zu be­rich­ten. Da ich nichts wei­ter war als ein Zi­vi­list, dach­te er bei sich, wür­de ich mir wahr­schein­lich nie­mals träu­men las­sen, daß er selbst über ei­ne be­vor­ste­hen­de Be­för­de­rung nicht im Bil­de war, so daß ich gleich im ers­ten Au­gen­blick mit der Neu­ig­keit her­aus­rück­te.
    Es war et­was ab­sto­ßend, auf wel­che Wei­se sich sei­ne Stim­me und Hal­tung ver­än­der­ten, nach­dem er all dies zu sei­ner Zu­frie­den­heit aus­ge­kno­belt hat­te. Wie die meis­ten Men­schen, die nur über un­ter­ge­ord­ne­te Fä­hig­kei­ten ver­fü­gen, hat­te er ein Le­ben lang nach Grün­den und Aus­flüch­ten ge­sucht, wo­nach er zwar au­ßer­or­dent­li­che Qua­li­tä­ten auf­zu­wei­sen ha­be, aber durch miß­li­che Um­stän­de und Vor­ur­tei­le bis heu­te nicht zu sei­nem Recht ge­kom­men sei.
    Dann tisch­te er mir all die­se Grün­de und Aus­flüch­te auf, wäh­rend er be­müht war, mich über sei­ne Per­son auf­zu­klä­ren. Hät­te ich ihn wirk­lich we­gen ei­ner Re­por­ta­ge in­ter­viewt, so hät­te ich ihn mehr als ein­mal mit sei­nen ei­ge­nen Wor­ten wi­der­le­gen und ihn von sei­ner Be­deu­tungs­lo­sig­keit über­zeu­gen kön­nen. Die­se Ge­schich­te, die er mir er­zähl­te, strotz­te vor Selbst­mit­leid, war ein ein­zi­ges Jam­mern und Kla­gen. Die fet­ten Pfrün­de wa­ren als Söld­ner zu ver­die­nen, doch die­se Ge­le­gen­hei­ten wur­den ihm ent­we­der von den Quä­kern oder von den Dor­sai vor sei­ner Na­se weg­ge­schnappt. Fra­ne hat­te we­der die Ga­be noch die Über­zeu­gung, um das har­te Le­ben der Quä­ker zu meis­tern, auch nicht als Söld­ner. Und zum Dor­sai muß­te man ein­fach ge­bo­ren sein. Al­so muß­te er sich mit den Bro­sa­men be­gnü­gen, die vom Ti­sche der Rei­chen fie­len, mit der Lei­tung der Hilf­s­trup­pen ver­schie­de­ner Wel­ten oder po­li­ti­scher Zo­nen und wur­de stets bei­sei­te ge­scho­ben, wenn ein hö­he­rer Pos­ten zu ver­ge­ben war, den man dann je­weils mit den Ein­hei­mi­schen oder aus­ge­bil­de­ten Söld­nern be­setz­te, die ei­gens für den tat­säch­li­chen Kampf ein­ge­flo­gen wur­den.
    Ei­ne sol­che Tä­tig­keit wur­de na­tür­lich bei wei­tem nicht so gut ent­lohnt wie die Tä­tig­keit der Söld­ner. Ei­ne Re­gie­rung konn­te zweit­klas­si­ge Of­fi­zie­re wie Fra­ne durch­aus auf Spar­flam­me set­zen und sie auf die­ser Flam­me schmo­ren las­sen. Doch brauch­te ei­ne Re­gie­rung Söld­ner, so muß­ten es eben Söld­ner sein, wie sie im Buch ste­hen. Und wenn es dar­auf an­kam, dann wur­den na­tür­lich die­je­ni­gen be­vor­zugt, die be­reit wa­ren, für gu­tes Geld ihr Le­ben aufs Spiel zu set­zen.
    Doch ge­nug über Ober­leut­nant Fra­ne, der gar nicht so wich­tig war. Er war ein klei­nes Würst­chen, das sich jetzt selbst da­von über­zeugt hat­te, daß man ihm – und sei es bei den In­ter­stel­la­ren Nach­rich­ten­diens­ten – als po­ten­ti­el­le Grö­ße An­er­ken­nung zol­len wür­de. Wie die meis­ten Men­schen sei­nes Schla­ges hat­te er über­trie­be­ne Vor­stel­lun­gen über den po­si­ti­ven Ein­fluß der Pu­bli­ci­ty auf sei­ne Kar­rie­re. Er be­rich­te­te al­les über sei­ne Per­son, zeig­te mir die Stel­len am Ab­hang, wo sich sei­ne Leu­te ein­ge­gra­ben hat­ten, und als dann die Zeit ge­kom­men war, daß ich auf­bre­chen muß­te, hat­te ich ihn so­weit, daß er wie ein dres­sier­ter Af­fe rea­gier­te. In dem Au­gen­blick al­so, als ich drauf und dran war, mich hin­ter die Li­ni­en zu­rück­zu­zie­hen, ließ ich mei­nen ers­ten und ein­zi­gen Ver­suchs­bal­lon stei­gen. Ich ließ die Kat­ze aus dem Sack.
    „Wis­sen Sie, mir ist ge­ra­de et­was ein­ge­fal­len. Das Haupt­quar­tier hat mir die Er­laub­nis er­teilt, einen von Ih­ren Leu­ten aus­zu­su­chen, der mich nach­her be­glei­tet. Ei­gent­lich soll­te es ei­ner vom Haupt­quar­tier sein, aber es wä­re bes­ser, wenn ich

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