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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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mir einen Mann aus Ih­rem Kom­man­do aus­su­chen dürf­te.“
    „Einen von mei­nen Leu­ten?“ sag­te er blin­zelnd.
    „Rich­tig“, ver­setz­te ich. „Soll­te ich näm­lich ei­ne Fort­set­zung über Sie schrei­ben müs­sen, oder wä­ren wei­te­re Ein­zel­hei­ten er­for­der­lich, so könn­te ich mir die In­for­ma­tio­nen bei ihm ho­len. Es wä­re un­ge­bühr­lich und we­nig prak­tisch, Sie des­we­gen zu be­läs­ti­gen und Sie mög­li­cher­wei­se über das gan­ze Schlacht­feld zu schlei­fen. Wenn dies nicht mög­lich ist, so brau­che ich nur zu mel­den, daß die Wei­ter­ver­fol­gung der An­ge­le­gen­heit aus tech­ni­schen Grün­den nicht durch­führ­bar ist.“
    „Ich ver­ste­he“, sag­te er. „Es wür­de ei­ne Wo­che dau­ern, bis ich einen Er­satz­mann fin­de. So kann ich kaum je­man­den frei­stel­len. Ich se­he im Au­gen­blick wirk­lich kei­ne Mög­lich­keit …“
    „Oh, das geht schon in Ord­nung“, mein­te ich und zau­ber­te ein Blatt Pa­pier aus der Ta­sche. „Ich bin be­fugt, je­den be­lie­bi­gen Mann aus­zu­wäh­len, oh­ne auf Er­satz war­ten zu müs­sen – na­tür­lich nur mit Ge­neh­mi­gung des kom­man­die­ren­den Of­fi­ziers. Viel­leicht wer­den Sie einen Tag lang einen Mann ent­beh­ren, aber …“
    Ich ließ ihm Zeit zum Über­le­gen. Und für einen Au­gen­blick dach­te er wirk­lich nach – oh­ne all den Un­sinn zu be­rück­sich­ti­gen, der in sei­nem Kopf um­ging – wie je­der an­de­re mi­li­tä­ri­sche Be­fehls­ha­ber in sei­ner La­ge. Sämt­li­che Kom­man­dos in sei­nem Sek­tor wa­ren nach den Schlach­ten der letz­ten Wo­chen un­ter­be­setzt. Wenn Fra­ne einen wei­te­ren Mann ein­büß­te, so be­deu­te­te dies ei­ne Lücke in sei­ner Front, und er rea­gier­te mit den kon­di­tio­nier­ten Re­fle­xen ei­nes je­den be­lie­bi­gen Fel­d­of­fi­ziers.
    Dann sah ich, wie die Aus­sicht auf Be­för­de­rung und Pu­bli­ci­ty wie­der die Ober­hand ge­wann, und wuß­te, daß er mit sich einen har­ten Kampf aus­zu­fech­ten hat­te.
    „Wer soll es sein?“ sag­te er schließ­lich mehr zu sich selbst als zu mir. Wahr­schein­lich frag­te er sich, wen er wohl am bes­ten ent­beh­ren könn­te, doch ich tat so, als hät­te die Fra­ge mir ge­gol­ten.
    „Sie ha­ben da einen jun­gen Mann un­ter Ih­rem Kom­man­do, einen ge­wis­sen Da­ve Hall …“
    Er warf den Kopf hoch, wie von der Ta­ran­tel ge­sto­chen, und sein Ge­sichts­aus­druck wur­de miß­trau­isch, sei­ne Zü­ge ver­zerr­ten sich. Nun gibt es zwei Mög­lich­kei­ten, das Miß­trau­en zu be­kämp­fen – ein­mal, in­dem man harm­los tut und den Un­wis­sen­den spielt, zum zwei­ten, und das ist die bes­se­re Mög­lich­keit, sich schul­dig zu be­ken­nen und um Nach­sicht zu bit­ten.
    „Mir ist der Na­me auf­ge­fal­len, als ich im Haupt­quar­tier die Mann­schafts­lis­te durch­ging, be­vor ich zu Ih­nen her­aus­kam“, sag­te ich. „Of­fen ge­stan­den war dies ei­ner der Grün­de da­für, daß ich Sie für die­sen Zweck ge­wählt ha­be.“ Ich be­ton­te das Wort ein biß­chen, da­mit es ihm ja nicht ent­ging. „Die­ser Da­vid Hall ist ein ent­fern­ter Ver­wand­ter, und ich dach­te, ich könn­te gleich zwei Flie­gen mit ei­ner Klap­pe schla­gen. Die Fa­mi­lie hat mich be­auf­tragt, et­was für den Jun­gen zu tun.“
    Fra­ne starr­te mich an.
    „Na­tür­lich weiß ich“, mein­te ich, „daß Sie et­was knapp an Leu­ten sind. Wenn es Ih­nen so­viel aus­macht …“
    Wenn es dir so­viel aus­macht, ließ ich ihn durch mei­nen Ton­fall wis­sen, wer­de ich nicht dar­auf be­ste­hen, daß du ihn be­ur­laubst. An­de­rer­seits bin ich der Mann, der dich in al­len vier­zehn Wel­ten als Hel­den hin­stel­len wird, und wenn ich an mei­nen Be­rich­ten ar­bei­te und das Ge­fühl ha­be, du hät­test ihn be­ur­lau­ben kön­nen, aber mei­ne Bit­te ab­ge­schla­gen …
    Er merk­te so­fort, wie der Ha­se lief.
    „Wer? Hall?“ sag­te er. „Na­tür­lich kann ich ihn ent­beh­ren.“ Er wand­te sich an sei­nen Wach­pos­ten und bell­te: „Mel­der! Ho­len Sie so­fort Hall her – vol­les Marsch­ge­päck, Waf­fen und Aus­rüs­tung, ab­marsch­be­reit.“
    So­bald der Mel­der ge­gan­gen war, wand­te sich

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