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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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fiel mir et­was ein.
    „Bis­her ha­ben Sie aber nur er­klärt, warum ich auf Neu­er­de ge­we­sen bin“, sag­te ich lang­sam. „Warum bin ich aber jetzt hier bei die­sem be­son­de­ren An­laß auf Frei­land an­we­send?“
    Jetzt wur­de sie zum ers­ten­mal un­si­cher, und mir schi­en, als wür­de sie an sich und an ih­rem Wis­sen zwei­feln.
    „Pad­ma …“ be­gann sie und brach dann zö­gernd ab. „Pad­ma sagt, die­ser Ort und die­se Zeit bil­den einen Schnitt­punkt zwei­er Kur­ven. Und da Sie das sind, was Sie sind, wer­den Sie in­stink­tiv von sol­chen be­son­de­ren Ko­or­di­na­ten­punk­ten an­ge­zo­gen – und zwar durch Ih­ren ei­ge­nen Wunsch, sol­che Ge­le­gen­hei­ten für Ih­re Zwe­cke zu nut­zen.“
    Ich schau­te sie un­ver­wandt an, wäh­rend ich das Ge­sag­te lang­sam ver­dau­te. Dann, plötz­lich, schoß es wie ei­ne Flam­me durch mei­nen Sinn, und mir wur­de schlag­ar­tig die Be­zie­hung zwi­schen dem, was sie so­eben ge­sagt, und dem, was ich frü­her ge­hört hat­te, be­wußt.
    „Ko­or­di­na­ten­punkt – ach ja!“ sag­te ich hart und trat in mei­ner Er­re­gung einen Schritt auf sie zu. „Pad­ma sag­te, dies sei ein be­son­de­rer Ko­or­di­na­ten­punkt. Für Grae­me – und auch für mich! Warum? Was hat das für mich zu be­deu­ten?“
    „Ich …“ Sie zö­ger­te. „Ich weiß es nicht so ge­nau, Tam. Und ich glau­be auch nicht, daß Pad­ma es weiß.“
    „Doch ir­gend et­was, was ihn und mich be­trifft, hat Sie hier­her ge­trie­ben! Stimmt das?“ frag­te ich, in­dem ich sie fast an­schrie. Mein Sinn lechz­te nach Wahr­heit. „Warum ha­ben Sie mich ver­folgt, bis hier­her und auch an die­sen be­son­de­ren Ko­or­di­na­ten­punkt, wie Sie es nen­nen! Sa­gen Sie’s mir!“
    „Pad­ma …“ be­gann sie, und wie­der schwank­te sie. Im Lich­te mei­ner plötz­li­chen Er­kennt­nis wur­de mir be­wußt, daß sie mir gern ei­ne Lü­ge auf­ge­tischt hät­te, daß aber ir­gend et­was da war, was sie da­von ab­hielt. „Pad­ma, … hat al­les zu­sam­men­ge­tra­gen, was ihm bei Er­stel­len der En­zy­klo­pä­die von Nut­zen sein könn­te. Für sei­ne Be­rech­nun­gen wur­den ihm be­son­de­re Da­ten zur Ver­fü­gung ge­stellt. Und als er sich neu­lich die­ser Da­ten be­dien­te, zeig­ten die Er­geb­nis­se, daß al­les be­deu­tend kom­pli­zier­ter – und be­deu­tend wich­ti­ger ist. Die En­zy­klo­pä­die ist für die gan­ze mensch­li­che Ras­se be­deu­tend wich­ti­ger als er vor fünf Jah­ren an­ge­nom­men hat­te. Auch ist mitt­ler­wei­le die Ge­fahr grö­ßer, daß die En­zy­klo­pä­die nie­mals zum Tra­gen kommt. Und Ih­re ei­ge­ne Kraft der Zer­stö­rung …“
    Sie vollen­de­te ih­ren Satz nicht und schau­te mich fast fle­hend an, als woll­te sie sich ent­schul­di­gen, daß sie mit­ten im Satz auf­ge­hört hat­te. Doch mei­ne Ge­dan­ken ras­ten, und mein Herz klopf­te vor Auf­re­gung.
    „Wei­ter!“ be­fahl ich barsch.
    „Die Zer­stö­rungs­kraft in Ih­nen war grö­ßer, als man sich dies je hät­te träu­men las­sen. Aber, Tam …“ sag­te sie fast lei­den­schaft­lich, „da war noch et­was an­de­res. Sie wer­den sich si­cher dar­an er­in­nern, was Ih­nen Pad­ma vor fünf Jah­ren ge­sagt hat, daß Sie näm­lich die Wahl hät­ten, je­nes dunkle Tal bis zum bit­te­ren En­de zu durch­schrei­ten? Nun, das stimmt nicht ganz. Sie ha­ben ei­ne Chan­ce – hier und jetzt. Wenn Sie sich jetzt be­sin­nen, gibt es einen schma­len Weg für Sie, der aus der Fins­ter­nis hin­aus­führt. Aber Sie müs­sen sich so­fort ent­schei­den. Sie müs­sen Ih­ren Plan so­fort auf­ge­ben, ganz gleich, was es kos­tet, und müs­sen auf die Er­de zu­rück­keh­ren, um mit Mark Tor­re zu spre­chen!“
    „So­fort“, mur­mel­te ich, ih­re Wor­te ge­dan­ken­los wie­der­ho­lend, wäh­rend ich mei­nen sich ja­gen­den Ge­dan­ken nach­hing. „Nein“, sag­te ich, „ma­chen Sie sich nichts dar­aus. Was ist das über­haupt – wel­che Art Zer­stö­rung, die ich las­sen soll? Vor­erst ha­be ich nichts der­glei­chen vor – zu­min­dest jetzt noch nicht.“
    „Tam!“ Ich spür­te wie aus wei­ter Fer­ne ih­re Hand auf mei­nem Arm, ich sah ihr blas­ses Ge­sicht, das mich ge­spannt

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