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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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viel­leicht hat­ten sie auch den Pla­ne­ten be­reits ver­las­sen, um nach Har­mo­nie oder Ein­tracht zu­rück­zu­keh­ren. Laß sie lau­fen, dach­te ich, im­mer noch ver­bit­tert über das, was mir Li­sa über die Un­fä­hig­keit der Erd­ge­bo­re­nen ge­sagt hat­te, ein Um­stand, den ich aus ih­ren Wor­ten her­aus­ge­le­sen zu ha­ben glaub­te. Laß sie lau­fen. Ich war Manns ge­nug, um auch al­lein mit dem Pro­blem fer­tig zu wer­den, mit den Un­an­nehm­lich­kei­ten, die uns die Quä­ker be­rei­ten wür­den, weil Da­ves Paß nicht die Un­ter­schrift ei­nes ih­rer rang­höchs­ten Be­am­ten trug.
    Ich be­gab mich zum Raum­ha­fen und nahm die ers­te Fäh­re zur Um­lauf­bahn, die An­schluß an das Raum­schiff nach Neu­er­de hat­te. Un­ter­wegs hat­te ich Ge­le­gen­heit, mich ab­zu­küh­len und zu be­ru­hi­gen. Ich mach­te mir klar, daß es im­mer noch der Mü­he wert war, die Un­ter­schrift für Da­ves Paß zu be­schaf­fen. Viel­leicht muß­te ich ihn aus ir­gend­wel­chen Grün­den auf die ei­ge­nen Bei­ne stel­len, viel­leicht konn­ten wir auch durch Zu­fall auf dem Schlacht­feld ge­trennt wer­den. Es konn­ten auch hun­dert an­de­re Din­ge pas­sie­ren, die ihn in Schwie­rig­kei­ten brach­ten, wenn ich nicht ge­ra­de in der Nä­he war, um ihm aus der Pat­sche zu hel­fen.
    Da ich mei­ne Chan­ce bei dem Strah­len­den ver­paßt hat­te, blieb mir nichts wei­ter üb­rig, als mein Glück bei den Quä­ker-Trup­pen im Nor­den zu ver­su­chen, um viel­leicht dort die Un­ter­schrift für Da­ves Paß zu be­kom­men. So­bald ich al­so die Um­lauf­bahn von Neu­er­de er­reicht hat­te, tausch­te ich mei­ne Fahr­kar­te um für ei­ne Rei­se nach Con­t­re­va­le, je­ne Stadt im Nor­den, die di­rekt hin­ter den Li­ni­en der Söld­ner­trup­pen von den Quä­ker­wel­ten im Nor­den lag.
    All dies brauch­te ei­ni­ge Zeit. Es war nach Mit­ter­nacht, bis ich von Con­t­re­va­le aus das Haupt­quar­tier der nörd­li­chen Streit­kräf­te er­reich­te. Mein Nach­rich­ten­dienst­aus­weis öff­ne­te mir die To­re zum Ge­län­de, das selbst zu die­ser Nacht­zeit un­ge­wöhn­lich leer war. Doch als ich schließ­lich vor dem Kom­man­do­ge­bäu­de an­kam, war ich er­staunt über die vie­len Fahr­zeu­ge, die dort park­ten.
    Auch dies­mal durf­te ich mit mei­nem Aus­weis ei­ne schweig­sa­me, ganz in Schwarz ge­klei­de­te Wa­che pas­sie­ren, die, das Ge­wehr im An­schlag, vor der Tür stand. Ich trat in den Emp­fangs­raum, wo ein lang­ge­zo­ge­ner Schal­ter den Raum in zwei Hälf­ten teil­te, von dem aus man durch die große Pan­ora­ma­schei­be auf den Park­platz mit sei­nen Nacht­lich­tern hin­aus­bli­cken konn­te. Hin­ter dem Schal­ter saß nur ein ein­zi­ger Mann an ei­nem der Schreib­ti­sche, ein Grup­pen­füh­rer, kaum äl­ter als ich, doch mit je­nen ver­här­te­ten Zü­gen der Selbst­be­herr­schung, die man bei ei­ni­gen Leu­ten sei­nes Schla­ges be­ob­ach­ten konn­te.
    Er er­hob sich von sei­nem Schreib­tisch und kam nach vorn, als ich mich dem Schal­ter nä­her­te.
    „Ich bin Be­richt­er­stat­ter der In­ter­stel­la­ren Nach­rich­ten­diens­te“, sag­te ich, „Ich su­che …“
    „Ih­re Pa­pie­re!“
    Die Auf­for­de­rung war barsch und in na­sa­lem Ton ge­spro­chen. Die schwar­zen Au­gen in sei­nem kno­chi­gen Ge­sicht schau­ten mich prü­fend an, und die kur­ze Auf­for­de­rung wirk­te wie ei­ne Ohr­fei­ge. Et­was wie Haß sprang wie ein Fun­ke von ihm auf mich über, als er die Hand nach mei­nem Aus­weis aus­streck­te – und mein ei­ge­nes Haß­ge­fühl, auf­ge­stört wie ein Lö­we durch den Ruf ei­nes Fein­des, traf ihn mit vol­ler Wucht, be­vor ich über­haupt in der La­ge war, mei­nen Ver­stand ein­zu­schal­ten.
    Ich hat­te schon von die­ser Frei­land-Ras­se ge­hört, doch bis zu die­sem Au­gen­blick hat­te ich noch nie ei­nem Frei­län­der ge­gen­über­ge­stan­den. Dies hier war ei­ner von je­nen, die von Har­mo­nie oder Ein­tracht ka­men und ih­ren pri­va­ten Jar­gon nicht nur un­ter sich spra­chen, son­dern ihn glei­cher­ma­ßen bei der Un­ter­hal­tung mit an­de­ren Män­nern und Frau­en ver­wen­de­ten, ei­ner von de­nen, die al­le per­sön­li­chen

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