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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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ge­liebt, Tam. Doch mir war stets, als wür­dest du mich nicht mö­gen, eben­so­we­nig wie On­kel Ma­thi­as.
    Jetzt ist aber al­les an­ders ge­wor­den, seit­dem ich Da­ve ken­nen­lern­te und er mich hei­ra­te­te. Ir­gend­wann ein­mal mußt du nach Al­ban auf Cas­si­da kom­men und un­se­re Woh­nung se­hen. Wir wa­ren froh, daß wir so ei­ne große Woh­nung be­kom­men ha­ben. Es ist mein ers­tes rich­ti­ges Zu­hau­se, und ich glau­be, du wirst über­rascht sein, wie schön wir es ha­ben. Da­ve wird dir al­les er­zäh­len, wenn du ihn fragst – glaubst du nicht auch, daß es für je­man­den wie mich wun­der­voll ist, ge­liebt und ge­hei­ra­tet zu wer­den? Er ist so nett und so an­häng­lich. Weißt du, er woll­te un­be­dingt, daß ich dich über un­se­re Hei­rat be­nach­rich­ti­ge, ob­wohl er wuß­te, wie ich da­mals dach­te. Aber ich woll­te es ein­fach nicht. Er hat im­mer recht, wäh­rend ich meis­tens un­recht ha­be – wie du nur zu gut weißt, Tam.
    Hab noch­mals vie­len Dank für al­les, was du für Da­ve tust, al­le mei­ne gu­ten Wün­sche be­glei­ten euch. Sag Da­ve, ich wer­de ihm auch schrei­ben, aber ich glau­be, daß mein Feld­post­brief ihn nicht so schnell er­rei­chen wird wie die­ser Brief, den ich dir schrei­be.
     
    In Lie­be
    Ei­leen
     
    Ich steck­te den Brief wie­der in den Um­schlag, ver­stau­te ihn in mei­ner Ta­sche und ging in mein Zim­mer hin­auf. Zu­nächst dach­te ich dar­an, ihm den Brief zu zei­gen, doch im Auf­zug über­fiel mich plötz­lich ei­ne Art Ver­le­gen­heit bei dem Ge­dan­ken an ih­ren über­schweng­li­chen Dank und an die Art und Wei­se, wie sie sich selbst be­schul­dig­te, nicht ge­ra­de die Bes­te al­ler Schwes­tern zu sein. Auch ich war nicht stets der Bes­te al­ler Brü­der ge­we­sen. Und was ich für Da­ve tun woll­te, moch­te ihr groß­ar­tig er­schei­nen, war es in Wirk­lich­keit aber nicht. Es war kaum mehr als das, was ich für je­den Frem­den ge­tan hät­te, ein Ge­fal­len, der auf Ge­gen­sei­tig­keit be­ruh­te.
    Auf ir­gend­ei­ne Wei­se hat­te sie mich be­schämt, den­noch tat es mir wohl, daß sie es mir ge­sagt hat­te. Viel­leicht konn­ten wir in Zu­kunft wie nor­ma­le Men­schen mit­ein­an­der ver­keh­ren. Bei den Ge­füh­len, die sie und Da­ve für­ein­an­der heg­ten, durf­te ich in ab­seh­ba­rer Zeit mit Nef­fen oder Nich­ten rech­nen. Wer weiß – viel­leicht wür­de ich schließ­lich selbst ein­mal hei­ra­ten (der Ge­dan­ke an Li­sa kam mir auf un­er­klär­li­che Wei­se in den Sinn) und wür­de selbst Kin­der ha­ben. Am En­de wür­den dann auch wir über­all in ei­nem hal­b­en Dut­zend Wel­ten Ver­wand­te ha­ben, wie so man­che an­de­ren Fa­mi­li­en auch.
    Al­so wi­der­le­ge Ma­thi­as, dach­te ich bei mir, und Pad­ma auch.
    Auf die­se ab­sur­de, aber an­ge­neh­me Wei­se hing ich mei­nen Tag­träu­men nach, als ich an der Tür mei­ner Ho­tel­sui­te an­ge­kom­men war und mir er­neut die Fra­ge stell­te, ob ich Da­ve den Brief zei­gen soll­te. Doch dann be­schloß ich, ab­zu­war­ten und erst auf den Brief zu war­ten, den Ei­leen an ihn ge­schrie­ben hat­te. Ich stieß die Tür auf und trat ein.
    Er war be­reits auf, ge­stie­felt und ge­spornt. Er lä­chel­te, als er mich er­blick­te, und ich war einen Au­gen­blick lang ver­wirrt, bis ich da­hin­ter­kam, daß ich wahr­schein­lich beim Ein­tre­ten ge­lä­chelt hat­te.
    „Ich ha­be Nach­rich­ten von Ei­leen“, sag­te ich. „Nur ei­ne klei­ne No­tiz, die be­sagt, daß für dich ein Brief un­ter­wegs ist, es aber wahr­schein­lich noch einen Tag dau­ern wird, bis ihn die Feld­post be­för­dert und zu­stellt.“
    Er war of­fen­sicht­lich er­freut, und wir gin­gen zum Früh­stück. Beim Es­sen wur­de mein Kopf kla­rer, und so­bald wir ge­früh­stückt hat­ten, bra­chen wir zum Haupt­quar­tier der cas­si­da­ni­schen und ein­hei­mi­schen Trup­pen auf. Da­ve küm­mer­te sich um mei­ne Aus­rüs­tung, ob­wohl sie nicht be­son­ders schwer oder sper­rig war. Auf die­se Wei­se hat­te ich al­ler­dings Zeit, mei­nen Ge­dan­ken nach­zu­hän­gen.
    Das Haupt­quar­tier hat­te mir einen mi­li­tä­ri­schen Luft­trans­por­ter zu­ge­sagt. Als ich al­ler­dings beim De­pot

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