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Unter dem Banner von Dorsai

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Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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un­se­rer jun­gen Män­ner, die als Sol­da­ten ver­mie­tet wer­den, da­mit un­se­re Be­völ­ke­rung hier nicht Hun­ger lei­det und un­ser Glau­be Be­stand hat. Was ent­stellt die­se jun­gen Män­ner und die an­de­ren Men­schen, die wir ge­se­hen ha­ben, daß die Be­völ­ke­run­gen der an­de­ren Wel­ten sie so hef­tig ver­ab­scheu­en, ob­wohl wir sie an sie ver­mie­ten, auf daß sie in ih­ren uns frem­den Krie­gen kämp­fen und ster­ben?“
    Ich dreh­te mich um und be­merk­te, daß mich sei­ne Au­gen er­neut mit fins­te­rer Be­lus­ti­gung be­trach­te­ten.
    „Ih­re … Ein­stel­lun­gen“, sag­te ich vor­sich­tig.
    Der Strah­len­de lach­te. Es war ein kur­z­es und knap­pes Auf­la­chen, das tief aus sei­ner Keh­le kam, wie das Grol­len ei­nes Lö­wen.
    „Ein­stel­lun­gen!“ sag­te er barsch. „Nen­nen Sie es ru­hig beim Na­men, Be­richt­er­stat­ter! Kei­ne Ein­stel­lun­gen – Stolz! Stolz! Die­se Men­schen sind, wie Sie ge­se­hen ha­ben, bet­tel­arm, und sie ha­ben nur ge­lernt, mit ih­ren ei­ge­nen Hän­den zu schuf­ten oder mit Waf­fen um­zu­ge­hen. Und doch bli­cken sie wie von ho­hen Berg­gip­feln auf den von Schmutz ge­bo­re­nen Ab­schaum her­ab, der sie ge­mie­tet hat. Sie wis­sen, die­se ih­re Auf­trag­ge­ber mö­gen in welt­li­chem und ma­te­ri­el­lem Reich­tum schwel­gen, fett ge­wor­den sein von De­li­ka­tes­sen und gehüllt in wei­che und kost­ba­re Ge­wän­der. Doch sie wis­sen auch dies: Wenn all die­se Leu­te in den Schat­ten des Gra­bes ein­tre­ten, dann wer­den je­ne, die sich in Macht und Wohl­stand ge­suhlt ha­ben, nicht ein­mal die Kraft be­sit­zen, auf­recht und de­mü­tig vor je­nen To­ren aus Sil­ber und aus Gold zu ste­hen, die wir sin­gend durch­schrei­ten – wir, die von un­se­ren Lei­den Ge­salb­ten.“
    Durch die Brei­te des Stabs­wa­gens sah er mich mit sei­nem un­barm­her­zi­gen Lö­wen­lä­cheln an.
    „Was kön­nen Sie aus all­dem hier er­se­hen“, sag­te er, „um die­je­ni­gen, die die Er­leuch­te­ten Got­tes mie­ten, zu leh­ren, sie will­kom­men zu hei­ßen und ih­nen mit der an­ge­brach­ten De­mut ge­gen­über­zu­tre­ten?“
    Er ver­spot­te­te mich wie­der. Aber ich hat­te ihn wäh­rend des ers­ten Be­suchs in sei­nem Bü­ro durch­schaut, und ich sah den Weg aus sub­ti­len Be­ein­flus­sungs­mög­lich­kei­ten deut­lich vor mir, als wir uns un­ter­hiel­ten. Des­halb mach­te mir sein Spott im­mer we­ni­ger aus.
    „An dem Stolz oder der De­mut auf bei­den Sei­ten kann ich nicht viel aus­rich­ten“, sag­te ich. „Und das ist es au­ßer­dem auch nicht, was Sie brau­chen. So­lan­ge sie ge­mie­tet wer­den, kann es Ih­nen gleich sein, was die Auf­trag­ge­ber von Ih­ren Trup­pen den­ken. Und sie wer­den auch wei­ter­hin von Auf­trag­ge­bern an­ge­mie­tet wer­den, vor­aus­ge­setzt, Sie kön­nen da­für sor­gen, daß sie er­träg­lich wer­den – nur er­träg­lich, nicht un­be­dingt lie­bens­wert.“
    „Halt hier an, Fah­rer!“ un­ter­brach der Strah­len­de mei­ne Ant­wort. Der Wa­gen brems­te ab und blieb ste­hen.
    Wir be­fan­den uns in ei­ner klei­nen Ort­schaft. Erns­te, schwarz­ge­klei­de­te Men­schen wa­ren zwi­schen den Ge­bäu­den aus Plas­tik­bla­sen un­ter­wegs – pro­vi­so­ri­sche Un­ter­künf­te, die auf an­de­ren Wel­ten schon längst durch bes­se­re und at­trak­ti­ve­re Bau­ten er­setzt wor­den wä­ren.
    „Wo sind wir?“ frag­te ich.
    „In ei­ner un­be­deu­ten­den Stadt na­mens Ein­ge­denk-des-Herrn“, ant­wor­te­te er und ließ das Fens­ter an sei­ner Wa­gen­sei­te her­un­ter. „Und hier kommt je­mand, den Sie ken­nen.“
    Tat­säch­lich kam ei­ne schlan­ke Ge­stalt in der Uni­form ei­nes Trup­pen­füh­rers un­se­rem Wa­gen ent­ge­gen. Sie trat her­an, deu­te­te ei­ne Ver­beu­gung an, und dann blick­te uns das ru­hi­ge Ge­sicht von Ja­me­thon Black ent­ge­gen.
    „Sir?“ sprach er den Strah­len­den an.
    „Die­ser Of­fi­zier“, er­klär­te mir der Strah­len­de, „schi­en ein­mal für einen ho­hen Rang in je­nen un­se­ren Streit­kräf­ten qua­li­fi­ziert zu sein, die dem Wil­len Got­tes die­nen. Doch vor fünf Jah­ren er­lag er der Schön­heit

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