Unter dem Banner von Dorsai
unserer jungen Männer, die als Soldaten vermietet werden, damit unsere Bevölkerung hier nicht Hunger leidet und unser Glaube Bestand hat. Was entstellt diese jungen Männer und die anderen Menschen, die wir gesehen haben, daß die Bevölkerungen der anderen Welten sie so heftig verabscheuen, obwohl wir sie an sie vermieten, auf daß sie in ihren uns fremden Kriegen kämpfen und sterben?“
Ich drehte mich um und bemerkte, daß mich seine Augen erneut mit finsterer Belustigung betrachteten.
„Ihre … Einstellungen“, sagte ich vorsichtig.
Der Strahlende lachte. Es war ein kurzes und knappes Auflachen, das tief aus seiner Kehle kam, wie das Grollen eines Löwen.
„Einstellungen!“ sagte er barsch. „Nennen Sie es ruhig beim Namen, Berichterstatter! Keine Einstellungen – Stolz! Stolz! Diese Menschen sind, wie Sie gesehen haben, bettelarm, und sie haben nur gelernt, mit ihren eigenen Händen zu schuften oder mit Waffen umzugehen. Und doch blicken sie wie von hohen Berggipfeln auf den von Schmutz geborenen Abschaum herab, der sie gemietet hat. Sie wissen, diese ihre Auftraggeber mögen in weltlichem und materiellem Reichtum schwelgen, fett geworden sein von Delikatessen und gehüllt in weiche und kostbare Gewänder. Doch sie wissen auch dies: Wenn all diese Leute in den Schatten des Grabes eintreten, dann werden jene, die sich in Macht und Wohlstand gesuhlt haben, nicht einmal die Kraft besitzen, aufrecht und demütig vor jenen Toren aus Silber und aus Gold zu stehen, die wir singend durchschreiten – wir, die von unseren Leiden Gesalbten.“
Durch die Breite des Stabswagens sah er mich mit seinem unbarmherzigen Löwenlächeln an.
„Was können Sie aus alldem hier ersehen“, sagte er, „um diejenigen, die die Erleuchteten Gottes mieten, zu lehren, sie willkommen zu heißen und ihnen mit der angebrachten Demut gegenüberzutreten?“
Er verspottete mich wieder. Aber ich hatte ihn während des ersten Besuchs in seinem Büro durchschaut, und ich sah den Weg aus subtilen Beeinflussungsmöglichkeiten deutlich vor mir, als wir uns unterhielten. Deshalb machte mir sein Spott immer weniger aus.
„An dem Stolz oder der Demut auf beiden Seiten kann ich nicht viel ausrichten“, sagte ich. „Und das ist es außerdem auch nicht, was Sie brauchen. Solange sie gemietet werden, kann es Ihnen gleich sein, was die Auftraggeber von Ihren Truppen denken. Und sie werden auch weiterhin von Auftraggebern angemietet werden, vorausgesetzt, Sie können dafür sorgen, daß sie erträglich werden – nur erträglich, nicht unbedingt liebenswert.“
„Halt hier an, Fahrer!“ unterbrach der Strahlende meine Antwort. Der Wagen bremste ab und blieb stehen.
Wir befanden uns in einer kleinen Ortschaft. Ernste, schwarzgekleidete Menschen waren zwischen den Gebäuden aus Plastikblasen unterwegs – provisorische Unterkünfte, die auf anderen Welten schon längst durch bessere und attraktivere Bauten ersetzt worden wären.
„Wo sind wir?“ fragte ich.
„In einer unbedeutenden Stadt namens Eingedenk-des-Herrn“, antwortete er und ließ das Fenster an seiner Wagenseite herunter. „Und hier kommt jemand, den Sie kennen.“
Tatsächlich kam eine schlanke Gestalt in der Uniform eines Truppenführers unserem Wagen entgegen. Sie trat heran, deutete eine Verbeugung an, und dann blickte uns das ruhige Gesicht von Jamethon Black entgegen.
„Sir?“ sprach er den Strahlenden an.
„Dieser Offizier“, erklärte mir der Strahlende, „schien einmal für einen hohen Rang in jenen unseren Streitkräften qualifiziert zu sein, die dem Willen Gottes dienen. Doch vor fünf Jahren erlag er der Schönheit
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