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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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wirk­lich ge­hofft, von mir zu er­hal­ten – und von uns al­len, den Aus­er­wähl­ten Got­tes auf die­sen bei­den Wel­ten?“
    Ich be­feuch­te­te mir die Lip­pen.
    „Spre­chen Sie“, sag­te er. Er hob sei­ne Stim­me nicht, doch sein ge­setz­ter, dunk­ler Ton­fall droh­te mir mit Ver­gel­tung, wenn ich nicht ge­horch­te.
    „Der Rat …“ mur­mel­te ich.
    „Rat? Der Rat von uns Äl­tes­ten? Was ist da­mit?“
    „Der nicht“, sag­te ich und blick­te auf den Bo­den. „Der Rat der Be­richt­er­stat­ter-Gil­de. Ich möch­te einen Sitz dar­in. Ihr Quä­ker könn­tet mir da­bei hel­fen, ihn zu er­lan­gen. Nach der Sa­che mit Da­ve – nach dem, was mei­nem Schwa­ger zu­ge­sto­ßen ist – ha­be ich mit Was­sel den Nach­weis ge­lie­fert, daß ich mei­ne Ar­beit oh­ne Vor­ein­ge­nom­men­heit selbst Ih­nen ge­gen­über er­le­di­gen kann. Da­durch ha­be ich Auf­merk­sam­keit er­regt, selbst in der Gil­de. Wenn ich da­mit fort­fah­ren könn­te … wenn es mir ge­lingt, die öf­fent­li­che Mei­nung der an­de­ren Wel­ten zu Ih­ren Guns­ten auf­zu­bau­en, dann baue ich mich da­mit selbst auf, in den Au­gen der Öf­fent­lich­keit. Und in de­nen der Gil­de.“
    Er starr­te mich mit fins­te­rer Be­lus­ti­gung an.
    „Die Beich­te läu­tert selbst ei­ne See­le wie die Ih­re“, sag­te er streng. „Nun, Sie ha­ben sich al­so Ge­dan­ken über die Mög­lich­keit ge­macht, wie man un­se­ren Ruf bei den Aus­ge­sto­ße­nen des Herrn auf den an­de­ren Wel­ten ver­bes­sern kann. Was für wel­che?“
    „Äh, das kommt dar­auf an“, sag­te ich. „Ich muß mich hier nach Ma­te­ri­al für ei­ne Sto­ry um­se­hen. Zu­erst …“
    „Das ist im Au­gen­blick nicht wei­ter von Be­deu­tung!“
    Er er­hob sich er­neut hin­ter sei­nem Schreib­tisch, und sei­ne Au­gen be­fah­len mir, eben­falls auf­zu­ste­hen. Al­so ge­horch­te ich.
    „Dar­über wer­den wir uns in ein paar Ta­gen un­ter­hal­ten“, sag­te er. Sein Tor­que­ma­da-Lä­cheln ver­ab­schie­de­te mich. „Bis da­hin wün­sche ich Ih­nen einen gu­ten Tag, Be­richt­er­stat­ter!“
    „Gu­ten … Tag“, brach­te ich müh­sam her­vor. Ich wand­te mich um und ging mit un­si­che­ren Schrit­ten hin­aus.
    Und die Un­si­cher­heit war auch nicht gänz­lich ge­spielt. Mei­ne Knie wa­ren so weich wie nach ei­nem an­ge­streng­ten Ba­lan­ce­akt am Ran­de ei­nes Ab­grunds, und ei­ne tro­ckene Zun­ge kleb­te am Gau­men mei­nes tro­ckenen Mun­des.
    Wäh­rend der nächs­ten paar Ta­ge bum­mel­te ich in der Stadt her­um und gab vor, Hin­ter­grund­ma­te­ri­al zu sam­meln. Dann, am vier­ten Tag nach mei­ner Zu­sam­men­kunft mit dem Äl­tes­ten Strah­len­den, wur­de ich er­neut in sein Bü­ro be­stellt. Er er­war­te­te mich im Ste­hen, als ich her­an­trat, und er blieb auch wei­ter­hin ste­hen, auf hal­b­em We­ge zwi­schen der Tür und sei­nem Schreib­tisch.
    „Be­richt­er­stat­ter“, sag­te er un­ver­mit­telt, als ich her­ein­kam, „ich ha­be die Be­fürch­tung, daß Sie uns in Ih­ren Nach­rich­ten­be­rich­ten nicht be­güns­ti­gen kön­nen, oh­ne daß die an­de­ren Gil­de­mit­glie­der die­se Be­güns­ti­gung be­mer­ken. Wenn das der Fall ist, wel­chen Nut­zen ha­ben Sie dann für mich?“
    „Ich ha­be nicht ge­sagt, daß ich Sie be­güns­ti­gen will“, ant­wor­te­te ich ihm ent­rüs­tet. „Aber wenn Sie mir et­was Vor­teil­haf­tes zei­gen, über das ich be­rich­ten kann, dann wer­de ich dar­über be­rich­ten.“
    „Ja.“ Er sah mich durch­drin­gend an. „Dann kom­men Sie mit mir und se­hen Sie sich un­se­re Men­schen an.“
    Er führ­te mich aus sei­nem Bü­ro und dann in ei­ne Lift­kap­sel, durch die wir zu ei­ner Ga­ra­ge ge­lang­ten, wo ein Stabs­wa­gen auf uns war­te­te. Wir stie­gen ein, und der Fah­rer brach­te uns aus Kon­zil­stadt her­aus. Wir fuh­ren durch ei­ne kar­ge und stei­ni­ge Land­schaft, die aber säu­ber­lich auf­ge­teilt war in ein­zel­ne Be­wirt­schaf­tungs­flä­chen.
    „Se­hen Sie“, sag­te der Strah­len­de tro­cken, als wir durch ei­ne klei­ne Stadt ka­men, die kaum mehr als ein Dorf war. „Auf un­se­ren ar­men Wel­ten wächst nur ei­ne große Frucht – und das sind die Kör­per

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