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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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als ihm klar wurde, dass er eine geflügelte Fee vor sich hatte. Sie war dünn, hatte aber normale Proportionen und eine Wolke pechschwarzen Haares über einem verkniffenen Gesicht und spitzen Ohren. Ihre langen, durchsichtigen Flügel glänzten in allen Regenbogenfarben, die sich veränderten und bewegten wie die Farben auf der Oberfläche einer Seifenblase. Sie trug ein dunkles Leibchen, Netzstrümpfe und schweren, dunklen Lidschatten. Sie lächelte den Magus an.
    „Hallo, Geliebter. Hast du mich vermisst?“
    „Immer, Liebste.“ Der Magus strahlte sie an und wandte sich dann zu Falk und Fischer um. „Hauptleute, erlaubt mir, euch die Königin des dunklen, unerklärlichen Rätsels und Trendsetterin in Sachen Mode vorzustellen: Leichtfuß Schwebemond, letzte der Feen, die sich noch in der Welt der Sterblichen aufhält.“
    „Hallo, ihr Süßen“, sagte Leichtfuß. Ihre Stimme war sanft, aber deutlich. Ihr Lächeln war unglaublich breit, und ihre dunklen Augen leuchteten hell. „Immer gut, neue Gesichter am Hof zu sehen. Die alten können so furchtbar öde sein. Wir haben seit Ewigkeiten keinen anständigen Skandal mehr gehabt.“
    Falk war von ihrem Anblick so begeistert, dass ihm die Worte im Halse steckenblieben. Seit Jahren hatte niemand jemanden vom Kleinen Volk gesehen, ganz sicher für Jahrzehnte, möglicherweise für Jahrhunderte. Die Leute berichteten immer von Sichtungen, aber dann stellte sich für gewöhnlich heraus, dass es der Mond oder Meteoriten gewesen waren. Es bestand der allgemeine Glaube, dass Feen seit Jahren ausgestorben waren.
    „Entzückt, dich kennenzulernen“, brachte er schließlich hervor. „Bist du wirklich die Letzte deiner Art?“
    „Die Letzte“, sagte Leichtfuß Schwebemond. „Meine Art ist schon vor langer Zeit vor der Sonne seitwärts abgebogen, aus der Geschichte und aus Legenden hinaus, an Orte, wo die Schatten fallen. Unsere Zeit ist vorbei, Herzblatt. Die Magie verschwindet aus der Welt, ob sie will oder nicht, und in eurer organisierten, wissenschaftlichen Welt gibt es immer weniger Platz für Monster, Mysterien und Rätsel – und die Feen waren Magie. Ich bin nur geblieben, weil der Magus mich braucht. Ob der arme Schatz es nun zugeben will oder nicht.“
    In einem Moment, der für die Wahrnehmung menschlicher Augen zu kurz war, wuchs sie blitzartig, schoss bis auf mehr als zwei Meter hoch und überragte Falk. Er wäre gerne rückwärts gegangen, aber seine Beine fühlten sich nicht stark genug an. In ihrer vollen Größe war ihre natürliche Sexualität überwältigend, sie knisterte fast in der Luft. Ihre dunklen Augen leuchteten, und ihr tiefroter Mund bog sich zu einem verruchten Lächeln. Ihre Haut war bleich, aber makellos. Sie roch stark nach Rosenblüten und Honig, mit einem Hauch von reinem, tierischem Moschus. Sie griff nach ihm und nahm sein Kinn in eine blütenweiche Hand, und er spürte, wie ihm der Atem in der Brust stockte.
    „Natürlich“, sagte Leichtfuß Schwebemond, „hatte ich schon immer eine Schwäche für den willensstarken, schweigsamen Typ, und ich liebe ja Helden.“
    Dann schrumpfte sie schnell wieder auf ihre vorherige Größe und flog zum Magus zurück, während Fischers geballte Faust durch die Luft zischte, wo vor Kurzem ihr Kopf gewesen war.
    Fischer gewann einen Augenblick später ihr Gleichgewicht zurück und starrte die kleine, geflügelte Fee, die wieder auf der Schulter des Magus saß, böse an.
    „Wir sind verheiratet“, sagte Fischer kalt. „Finger weg. Oder ich mache Zierdeckchen aus deinen Flügeln.“
    Die Fee zuckte anmutig mit den Achseln. „Verstanden, Herzblatt. Ich habe nur das Terrain sondiert. Man hat mir immer beigebracht, man soll sein Spielzeug mit anderen teilen.“
    „Wenn du nur in seine Richtung flatterst“, brummte Fischer, „dann wird man das, was von dir übrig ist, als Pfeifenreiniger benutzen können.“
    Leichtfuß schreckte zurück. „Glaubst du, du könntest ein winziges Bisschen weniger prämenstruell auf diese Sache reagieren, Liebling?“
    „Ich bin sicher, dass ich früher eine Eule auf meiner Schulter hatte“, sagte der Magus, und sein Blick war weit entfernt. „Oder waren es zwei Raben? Oder möglicherweise eine Krähe aus dem Land der Toten. Ich habe mich schon so oft neu erfinden müssen, dass ich die Einzelheiten manchmal durcheinanderbringe. Ich bin groß. Ich enthalte Mengen. Hauptsächlich dienstags.“
    „Wenn wir uns wieder wichtigeren Dingen zuwenden könnten“, sagte

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