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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Ihr denn gar nichts offen und geradeheraus sagen?“
    „Na gut“, sagte der Magus. „Der blaue Mond kehrt zurück.“
    Falk und Fischer sahen erst einander abrupt an, dann Chance und Vivian, aber nach deren verblüfften Gesichtern zu urteilen war das auch für sie etwas Neues.
    „Würde es Euch etwas ausmachen, das etwas näher zu erklären?“, fragte Sir Vivian.
    „Ja“, sagte der Magus. „Folgt mir. Es wird immer noch Hof gehalten, und ich bin sicher, alle Anwesenden könnten jemand Neuen zum Anschreien gebrauchen.“
    Er schwebte den Gang hinunter. Falk bemerkte, dass der Magier keinen Schatten warf. Fischer zuckte zusammen, als die langstielige Rose in ihrer Hand unerwartet zu einem rosa Nebel wurde und sich auflöste. Sir Vivian lachte.
    „Nur eine Täuschung. Man kann sich auf nichts verlassen, wenn der Magus mitmischt.“
    „Aber er weiß wirklich Dinge“, sagte Chance. „Aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Niemand hält etwas vor dem Magus geheim.“
    „Warum weiß er dann nicht, wer der Mörder ist?“, fragte Falk.
    „Gute Frage“, sagte Sir Vivian.
    Sie gingen hinter dem Magus her zum Audienzsaal. Ihnen waren ziemlich alle Gesprächsthemen ausgegangen, obwohl ihnen viel in den Köpfen herumging. Falk versuchte herauszufinden, was er vom Magus hielt. Für einen angeblichen Zauberer erster Klasse hatte der Magus nichts, was der Aura der Autorität ähnelte, die der Erzmagier immer besessen hatte, selbst als er betrunken war. Der Erzmagier war ein sehr gefährlicher Mann gewesen, und jeder hatte das gewusst. Der Magus andererseits war sanft, gelassen, beinahe bescheiden. Er sah nicht aus, als könnte er jemals gefährlich sein. Aber trotzdem war etwas an dem Mann, etwas beinahe Unheilvolles. Als wisse er viele Dinge, die er nicht wissen sollte. Wissen konnte Macht sein, besonders, wenn Erpressung im Spiel war. Falk grübelte auf dem ganzen Weg zum Audienzsaal über die Auswirkungen.
    Schließlich kamen sie vor der großen, geschlossenen Doppeltür in die große Halle zu stehen. Die Tradition erlaubte niemandem, die Halle ohne ausdrückliche Erlaubnis des Thrones zu betreten, wenn die Türen geschlossen waren. Hinter den Türen hörte man dröhnende Stimme, die in einem wütenden Chor mal lauter, mal leiser wurden. Falk fühlte plötzlich ein starkes D é j à- vu. Er hatte dort schon einmal gestanden, als ein viel jüngerer Prinz Rupert, und darauf gewartet, in die Halle eingelassen zu werden und zu erfahren, was seine Zukunft sein sollte. Damals hatten viele Leute Macht über ihn gehabt. Oder gedacht, Macht über ihn zu haben. Die meisten dieser Leute waren schon lange tot, aber trotzdem fühlte Falk eine seltsame Unsicherheit in seinem Inneren, wie den kalten Hauch seiner Vergangenheit, von Erinnerungen, die er niemals ganz hatte vergessen können.
    „Sie sind alle da drin“, sagte der Magus und betrachtete die geschlossenen Türen, als könne er direkt hindurch blicken. „Die Königin, der Landgraf, der Herzog … all die Möchtegern-Macher.“
    „Der Landgraf?“, fragte Sir Vivian. „Mir war nicht bewusst, dass er überhaupt wieder in der Burg ist.“
    „Er spricht schon seit geraumer Zeit, mit einigen Unterbrechungen“, sagte der Magus. „Sir Robert hatte schon immer viel zu erzählen. Leider gilt das auch für die anderen, und sie sind alle zu sehr damit beschäftigt, sich Gehör zu verschaffen, um zu hören, was andere zu sagen haben. Kein Wunder, dass sie nie dazu kommen, etwas zu entscheiden. Ich frage mich, ob ich sie nicht alle in Singvögel verwandeln sollte. Wenigstens würden sie dann angenehme Klänge erzeugen. Seht zu, ob ihr irgendetwas mit ihnen anstellen könnt, Hauptleute. Irgendjemand muss es tun. Ehe die schlechten Zeiten hereinbrechen.“
    „Das sagt Ihr immer wieder“, brummte Sir Vivian. „Aber bis Ihr uns nicht mehr über die Natur dieser Bedrohung erzählt, könnt Ihr uns keinen Vorwurf machen, dass wir Euch nicht ernst nehmen. Wenn ich mir meine Zukunft prophezeien lassen will, werde ich eine Hexe bitten, mir die Teeblätter zu lesen.“
    „Muster lassen sich an vielen Orten erkennen“, sagte der Magus. „Oben wie unten. Die Natur spiegelt das Ü bersinnliche. Ich sehe viele. Glücklicherweise nicht alle auf einmal. Die Zukunft verändert sich ständig, wird geformt und bestimmt von den Entscheidungen, die wir täglich treffen. Aber einige Dinge sind unabwendbar. Die Magie verschwindet aus der Welt, aber auch das könnte sich ändern.

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