Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
zurück, konsterniert blinzelnd, aber unverletzt, und dann waren die Dunkelheit und das Licht verschwunden, und das Schlagen der schrecklichen Glocke hörte auf. Die große Halle war wieder nur eine Halle, die Schatten waren nur Schatten. Die Leute flüsterten miteinander, hielten sich an den Händen und umarmten einander. Nur Chance sah, wie Tiffany wie ein Stein aus der Luft fiel.
    Er bahnte sich einen Weg durch die Menge zu ihr und schubste sehr viel größere Personen ohne einen Blick zurück aus dem Weg. Er kniete neben der gefallenen Hexe nieder, die zerknittert auf dem Boden lag wie ein weggeworfenes Taschentuch. Er überprüfte ihren Atem und ihren Puls und stieß erleichtert den Atem aus, als beides normal war. Er rieb ihre Hände und rief liebevoll ihren Namen, und Tiffany öffnete langsam die Augen, so grün wie die üppigsten Wiesen des Waldlandes und doppelt so warm. Sie lächelten einander an, und einen Augenblick lang war das alles, was sie brauchten.
    „Ich war nicht sicher, ob es klappen würde“, sagte sie undeutlich. „Ich habe es noch nie ausprobiert. Hab e den Zauber in einem verbotenen alten Folianten gefunden, von dem ich eigentlich nichts wissen sollte. Technisch gesehen sollte nur eine Magierin genug Macht für einen solchen Zauber haben. Aber irgendwie wusste ich, dass ich es konnte. Weil man mich brauchte. Ergibt das Sinn?“
    „Genau wie alles, was du sagst“, sagte Chance liebevoll. „Denkst du, du kannst stehen, wenn du dich an mich lehnst?“
    „Ich denke schon“, sagte Tiffany. „Versprichst du, dass du nicht weggehst?“
    „Ich werde immer da sein, wenn du mich brauchst“, sagte Chance.
    Sie erhoben sich langsam, und Chance war stark genug für sie beide. Sie sahen einander lächelnd in die Augen, und keiner von ihnen merkte, dass um sie herum Rosenblüten zu Boden regneten.
    „Das war aufschlussreich“, sagt der Magus.
    „Ist das alles, was Ihr zu sagen habt?“, fragte die Königin. „Ihr solltet der offizielle Hofzauberer sein. Warum habt Ihr das nicht getan?“
    „Weil ein solcher Zauber mich bestimmt zerstört hätte“, sagte der Magus. „So viel entfesselte Macht hätte Tiffany zu Asche verbrennen sollen.“
    „Warum hat sie es dann nicht?“, fragte Felicity.
    „Ich will verdammt sein, wenn ich das weiß. Aber es ist spannend.“
    „Das ist doch unwichtig! Was war das mit dieser Glocke und diesen Schatten? Was bedeutet das?“
    „Ich denke, es bedeutet, dass etwas in der Umgekehrten Kathedrale erwacht“, sagte der Magus langsam. „Aber ich kann zu dieser Zeit nicht sicher sagen, wer oder was es sein könnte.“
    „Ihr seid ja so verdammt nützlich“, sagte Felicity und sank auf ihren Thron zurück. „Ihr konntet Harald nicht retten, und Ihr konntet meinen Hofstaat nicht retten. Eine Hexe von der Akademie musste das tun! Ich wusste, es gibt einen Grund, warum ich ihnen erlaubt habe, hier zu bleiben. Jemand soll mir diese Hexe bringen.“
    Chance bracht Tiffany nach vorne, und sie knickste tief vor dem Thron. „Ich bin Tiffany, Hoheit. Zu Euren Diensten.“
    „Schau, schau, Mädchen“, sagte Felicity und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Ich habe nie so gut ausgesehen, selbst als ich noch in deinem Alter war, und das ist schon länger her, als ich mich erinnern will. Gut gemacht. Wir ernennen dich hiermit zur offiziellen Hofhexe. Du wirst mit dem Quästor diesen Hof gegen all seine Gegner verteidigen, von außen oder von innen. Arbeite mit dem Magus zusammen oder nicht, wie es dir gefällt.“
    „Ihr ehrt mich, Majestät“, sagte Tiffany und knickste noch einmal.
    „Ja“, sagte Felicity steif. „Du kannst deine Arbeit damit beginnen, diese gottverdammten Rosenblüten aufzuräumen.“ Sie sah sich um. „Ihr anderen, die Sitzung ist beendet. Ich denke, wir hatten alle so viel Aufregung, wie wir an einem Tag verkraften können, und ich muss für eine Stunde oder so die Füße hochlegen, sonst bekomme ich eine meiner Migränen. Herzog, Ihr habt die Erlaubnis, Euch in Eure Gemächer zurückzuziehen. Wir werden Euch Eure Wächter zurückschicken, sobald die Heilkünstler sie zusammengeflickt haben. Sir Vivian und Sir Robert, spart Euch das für ein andermal auf. Falk und Fischer, liefert mir ein paar Antworten. Der Hofstaat ist entlassen.“
    Sie stemmte sich aus ihrem Thron, wobei ihre Gelenke plötzlich knackten, und schritt davon, während jeder noch in einer Verbeugung oder einem Knicks begriffen war. Ihre Wachposten eilten hinter ihr

Weitere Kostenlose Bücher