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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Kerzenlicht-Talisman. Fischer und ich gehen. Wenn irgendjemand versucht, uns aufzuhalten, dann schwöre ich, nehme ich diese Axt, die Ihr so sehr wollt, und vergrabe sie direkt zwischen Euren Augen.“
    Alrik setzte zu sprechen an und hörte dann auf. Falk und Fischer drehten sich um und gingen zur Tür. Die Wächter gingen ihnen aus dem Weg. Das einzige Geräusch in dem stillen, kühlen Raum waren Falks und Fischers sich entfernende Schritte. Sie verließen die Räume des Herzogs, und eine lange Zeit hatte keiner von ihnen irgendetwas zu sagen.
    Leichtfuß, kaum einen Zentimeter groß, aber immer noch in jedem Detail perfekt, schwirrte hinter Falk und Fischer her den Korridor entlang. Ihr Kopf schwirrte immer noch ob der vielen Verdächtigen und Theorien, die sie herausgefunden hatten, und sie entschied, dass es Zeit war, zum Magus zurückzukehren und ihm zu erzählen, was sie erfahren hatte. Sie machte sich Sorgen um ihn, wenn sie ihn nicht sehen konnte. Sie blieb bei ihm, weil sie ihn liebte, obwohl sie wusste, was er wirklich war und dass der Tag kommen würde, an dem sie ihn verlassen müsste, weil sie kein Teil von dem sein konnte, was er plante zu tun. Sie flatterte den Gang entlang, auf dem Weg eine langsame Maus im Sturzflug attackierend.

6
    Untersuchungen der Seele
    J ericho Lamento kam nach vielen Tagen Fußmarsch kein bisschen ermattet aus dem Wald und marschierte ohne Zögern über die große, offene Lichtung auf die Waldburg zu. Er beeilte sich nicht. Er wollte, dass die Gardisten, welche die Lichtung beobachteten, Zeit hatten, ihn kommen zu sehen, zu erkennen, wer er war und in Panik zu verfallen. Lamento hatte nicht den Wunsch, auf organisierten Widerstand zu treffen. Praktisch gesehen hätten sie ihn nicht einmal aus der Burg fernhalten können, wenn sie sich in Reih und Glied mit einem Schwert in jeder Hand vor ihm aufgestellt hätten. Er war der Zorn Gottes, und nichts in der sterblichen Welt konnte ihn aufhalten. Aber Lamento zog es vor, Todesfälle Unschuldiger möglichst gering zu halten, wo immer es möglich war. Trotz seines Rufes hielt sich Lamento immer noch gerne für einen freundlichen Mann, der nur tat, was notwendig war, wie ein Arzt, der das kranke Fleisch wegschnitt, damit der Körper als Ganzes gedeihen konnte. Es lag keine Wut oder Bosheit in dem, was er für gewöhnlich tat. Er tat Gottes Werk und tötete nur, wenn er es musste, und es betrübte ihn, dass das nicht jeder so sah.
    Dennoch war sein Ruf manchmal praktisch. Alles, was die Gardisten tun mussten, war, das Fallgitter herabzulassen, die Zugbrücke hochzuziehen und ein paar Bogenschützen an strategischen Punkten auf der Mauer aufzustellen, und es wäre für ihn viel schwerer gewesen, hineinzugelangen. Aber er hatte den Weg zur Burg schon zur Hälfte zurückgelegt, und die einzigen Wächter, die er sah, rannten hektisch auf den Befestigungsmauern hin und her und versuchten, sich hinter einander zu verstecken. Sie wussten, wer kam. Höchstwahrscheinlich reichten sie den schwarzen Peter in der Befehlskette immer höher, statt selbst entscheiden zu müssen, was sie wegen der bevorstehenden Ankunft des gefürchteten Wanderers tun sollten. Mit etwas Glück wären sie immer noch in Panik, würden sich in die Hosen machen und im Kreis rennen, wenn er beim Burgfried ankam.
    So kam es auch. Jericho Lamento ging gemütlich über die Zugbrücke, das dicke Holz zitterte unter seinem schweren Schritt, und was auch immer gerade den Burggraben bewohnte, warf einen schnellen Blick auf ihn und entschied dann weise, die Köpfe tief einzuziehen, bis er vorübergegangen war. Lamento ging durch das große Steintor des Burgfrieds, warf nicht einmal einen Blick auf das noch immer hochgezogene Fallgitter und betrat den geräumigen Hof dahinter. Dort blieb er einen Augenblick stehen und stützte sich auf seinen langen Holzstab, um die riesige Menge zu betrachten, die still und starrend geordnet vor ihm stand. Es waren überwiegend Bauern und Händler, weit hinten standen ein paar Wächter. Jeder Anwesende wusste, wer und was Lamento war. Selbst die, die sein Gesicht oder seine Beschreibung nicht kannten, erkannten ihn, sobald sie ihn erblickten. Erkannten ihn auf einer tiefen, intuitiven, spirituellen Ebene, die sich nicht leugnen ließ. Lamento lächelte ihnen zu, und etwas wie ein Zittern lief durch die dicht gedrängte Menge.
    Er bewegte sich langsam vorwärts, und die Menge wich zurück und bildete einen breiten Gang in der Mitte, durch den er

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