Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
Eingang zur umgekehrten Kathedrale zu bieten? Ist dieser Raum vor langer Zeit durch menschliche Kraft, Geschick und Schweiß entstanden oder ist er nur ein magisches Konstrukt?“
    „Welchen Unterschied macht das?“, fragte Fischer.
    Der Seneschall schenkte ihr einen mitleidigen Blick. „Wenn diese Kammer wirklich mit menschlichen Mitteln gebaut wurde, dann wird sie nicht verschwinden, sobald die Magie der umgekehrten Kathedrale aufhört. Schließlich weiß niemand, was passieren könnte, sobald wir anfangen, in der Kathedrale herumzubasteln.“
    „Herzlichen Dank“, sagte Fischer. „Jetzt habe ich eine neue Gefahr, über die ich mir Sorgen machen kann.“
    „Ich mache nur meine Arbeit“, sagte der Seneschall.
    „Was ist das für ein Druck?“, wechselte Falk schnell das Thema.
    „Die Schutzbarrieren des Magus“, sagte Lamento. „Er hat einen Vermeidungszauber errichtet. Einen recht mächtigen. Nur die Willensstarken und diejenigen mit einer gewissen Zähigkeit können auch nur in diesen Raum schauen. Wenn wir versuchen, ihn zu betreten, wird der Druck stärker werden. Je stärker wir hineinzukommen versuchen, desto stärker drücken uns die Barrieren nach draußen. Wie steht es in letzter Zeit mit Eurer Willensstärke, Hauptmann Falk?“
    „Oh, er ist verdammt stur“, sagte Fischer, „und ich bin auch als ziemlich starrsinnig bekannt.“
    „Darauf wäre ich nie gekommen“, brummte Lamento. „Also gut, ihr beide geht vor. Schaut, wie weit ihr kommt. Der Seneschall und ich werden von hier aus zusehen und uns Notizen machen.“
    „Nur für den Fall, dass ihr nicht zurückkommt“, sagte der Seneschall zuvorkommend.
    Falk und Fischer sahen einander an, zuckten die Achseln, wogen ihre Waffen in den Händen und traten dann vorsichtig in den Raum. Das Geräusch ihrer Stiefel auf dem nackten Holzboden war fast schmerzhaft laut. Alles sah aus wie vorher, aber das Gefühl des Drucks war sofort viel unerträglicher. Falks Instinkte riefen ihm zu, umzudrehen und aus dem Zimmer zu rennen, sein Herz raste in seiner Brust, und sein Atem ging scharf und schnell. Er wusste, dass etwas Schlimmes passieren würde. Seine Hand packte den Griff seiner Axt stärker, bis die Knöchel weiß hervortraten. Er sah sich schnell um, aber der Raum blieb ruhig, still und leer. Direkt neben ihm ging Fischer Schritt für unangenehmen Schritt weiter. Ihr Gesicht war angespannt und bleich, ihre Augen waren beinahe schmerzhaft aufgerissen. Falk und Fischer sahen einander an und teilten ein humorloses Lächeln, ehe sie weitergingen und sich dabei vorlehnten wie zwei Sprinter, die ein unsichtbares Band an ihrer Brust zerreißen wollten.
    Sie waren gerade mal zwei Meter im Raum, und schon zitterten Falks Beinmuskeln heftig, während sich seine Bauchmuskeln in Anteilnahme zusammenzogen. Das Gefühl der Bedrohung war jetzt so echt, dass es fast greifbar schien. Schweiß rann über sein Gesicht und tropfte von seinem Kinn. Er konnte sich nicht einmal mehr danach umsehen, wie Fischer sich schlug. Er musste all seine Willenskraft darauf verwenden, den nächsten und dann den nächsten Schritt zu tun. Seine ganze Welt war auf den Raum und die Falltür direkt vor ihm zusammengeschrumpft. Folglich war er sehr verblüfft, als alle Lichter ausgingen und die Dunkelheit ihn verschluckte.
    Der Druck war plötzlich weg, und er stolperte ein paar Schritte vorwärts, ehe er sich fangen konnte. Die Dunkelheit war undurchdringlich, wohin er den Kopf auch drehte. Einen fürchterlichen Augenblick lang dachte er, er wäre zurück im Düsterwald, allein und verlassen. Panik drohte ihn zu überwältigen, bis er sie rücksichtslos niederkämpfte. Er hatte keine Angst mehr vor der Nacht. Er rief nach Fischer, dann nach Lamento und dem Seneschall, aber es gab keine Antwort. Falk fragte sich, ob er noch im selben Raum war. Vielleicht hatten er und Fischer einen versteckten Zauber des Magus ausgelöst, der sie irgendwo anders hin transportiert hatte. Er fühlte Raum um sich herum, hatte aber keine Möglichkeit festzustellen, wie groß er war. Sein Atem ging wieder schneller, als er die Möglichkeit in Betracht ziehen musste, sich tatsächlich wieder im fauligen Herz der langen Nacht und des Düsterwaldes zu befinden, wo es immer dunkel war, dunkel genug, um jeden zu brechen.
    Dann kniete er sich hin und berührte den Boden unter sich, und Erleichterung durchflutete ihn, als er die nackten Holzbohlen spürte. Er war noch in dem Zimmer. Er richtete sich auf, wütend,

Weitere Kostenlose Bücher