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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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ich auch nicht“, sagte Lamento. „Wer weiß, was du hinter unserem Rücken anstellst? Nein, du gehst als Nächster, und ich bilde die Nachhut. Wenn du auch nur so aussiehst, als würdest du in Erwägung ziehen, etwas Verräterisches zu tun, werde ich dich direkt vom Rand treten.“
    „Oh ihr Kleingläubigen“, sagte der brennende Mann. „So viel Zynismus in einem heiligen Mann.“
    So begannen sie, die enge Treppe hinaufzugehen, und drückten die rechten Schultern fest gegen die Innenwand, um sicherzustellen, dass sie der offenen Kante zu ihrer Linken nicht zu nahe kamen. Die Stufen waren aus Marmor, blass und perfekt, und erinnerten Falk unangenehm an viele Zähne, die aus der Wand ragten. Sie waren gerade weit genug auseinander gezogen, um die Beine zu strecken und zu ermüden, und Falk teilte sich seine Kräfte sorgfältig ein. Es ließ sich nicht sagen, wie oft sie eine Rast würden einlegen können. Die Gruppe bewegte sich langsam an der Innenwand der Empore hinauf und versuchte, nicht zu oft nach unten zu sehen. Die Tiefe saugte an den Augen, zog sie mit fast körperlicher Kraft von der Wand weg. Falk hielt den Blick fest auf die Treppenstufen vor ihm gerichtet und riet den anderen, es ihm gleichzutun.
    Der brennende Mann ging allein, wie in einem eigenen Raum, mit Sicherheitsabstand zum Seneschall vor ihm und Lamento hinter ihm, weil seine Flammen zu heiß waren, um sie aus der Nähe zu ertragen. Der Schmerz störte ihn mehr, wenn er sich nicht durch Reden ablenken konnte. Hin und wieder musste er anhalten und die Arme um sich schlingen, bis er ihn wieder unter Kontrolle hatte und weitergehen konnte. Er hinterließ dunkle, rußige, klebrige Fußabdrücke auf den hellen Stufen. Lamento beobachtete das alles und war leicht verstört. Mehr als einmal hatte er einen bösen Menschen dazu verdammt, für das Leid, das er im Leben verursacht hatte, in der Hölle zu brennen, aber die Auswirkungen der Hölle aus der Nähe zu sehen war verstörend. Auch nach allem, was der brennende Mann getan hatte, bedauerte Lamento ihn ein klein wenig.
    Sie stiegen und stiegen wie Insekten, die eine Wand hochkrabbelten, und aus der Entfernung vor ihnen bildete sich langsam das große Kuppeldach. Es war mit einem einzigen großen Gemälde eines blauen Himmels mit Wolken bedeckt, das fast unerträglich echt aussah.
    Dort hielten sie zur ersten richtigen Rast an. Sie setzten sich vorsichtig auf die Stufen, die Schultern immer noch gegen die Wand gepresst. Niemand war wirklich außer Atem, aber sie fühlten bereits die Anstrengung in den Rücken- und Beinmuskeln. Sie lehnten sich gegen die Wand und versuchten, sich nicht vorzustellen, wie weit sie noch gehen mussten oder was auf sie warten mochte, wenn sie erst da waren. Es war eine Sache, auf dem Boden der Empore tapfer, heroisch und sicher zu sein, aber es fiel einem nicht so leicht, wenn man auf einer schmalen Stufe über einem Abgrund saß, den man nicht einmal gerne ansehen wollte. Falk ließ zu, dass seine Angst und seine Unsicherheit ihn durchfluteten und beobachtete sie aus der Entfernung, akzeptierte sie, ließ sie aber nicht an sich heran. Er hatte das schon einmal erlitten. Ein Gedanke kam ihm aus dem Nichts, und er sah hinunter zum brennenden Mann.
    „Warum hast du die Glocke geläutet?“
    „Das habe ich nicht.“
    „Jemand hat es getan. Jeder in der Burg hat es gehört.“
    „Es gibt keine Glocke“, sagte der brennende Mann. „Nur ihren Klang. Er ist eine Warnung. Ein Teil der ursprünglichen Gestaltung der Kathedrale. Er ist da, um die umliegende Gegend vor drohender Gefahr zu warnen. Ich habe das Warnsystem entwickelt, als ich noch ein heiliger Mann und ein Narr war. Es läutet immer noch, trotz meiner.“
    „Augenblick mal“, sagte Fischer. „Wie kann man das Läuten einer Glocke ohne die Glocke, die es verursacht, haben?“
    „Zauberei“, sagte Falk.
    „Davon bekomme ich Kopfweh. Etwas muss doch das Geräusch erzeugen, oder?“
    „Betrachtet es als Knobelei“, sagte der Seneschall. „Wie das Geräusch einer einzelnen klatschenden Hand. Eine dieser religiösen Denksportaufgaben ohne eindeutige Antwort.“
    „Genau“, sagte der brennende Mann und sah zurück zu Lamento. „Wie viele Engel können auf einem Stecknadelkopf tanzen, heiliger Mann?“
    Lamento lachte. „Kommt auf das Lied an.“
    Der brennende Mann rümpfte die Nase und schlug dann seine flammende Hand gegen die Wand, als wolle er den einen Schmerz mit einem anderen ablenken. „Ich habe

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