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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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hinunterzusehen. Sie erreichten endlich die breite, leicht abschüssige Kuppel der Decke, durchquerten die einzelne Falltür im gemalten blauen Himmel und kletterten hindurch ins nächste Stockwerk. An der Innenwand führten noch mehr Treppenstufen entlang. Darüber gab es noch mehr Etagen. Sie trotteten weiter und gaben sich große Mühe, nur an die Treppenstufen direkt vor ihnen zu denken.
    Überall waren jetzt wundervolle Kunstwerke, prächtig und glorreich, seit Jahrhunderten unbetrachtet von menschlichen Augen und alle mit dem Blut der abgeschlachteten Unschuldigen beschmiert und entstellt. Der Verrat des brennenden Mannes hatte sein Zeichen auf der ganzen Kathedrale hinterlassen, und er lachte, als er es sah.
    Sie hatten gerade das neunte Stockwerk erreicht, als Lamento anhielt. Von ihnen allen hatte der Wanderer die Anstrengung des Aufstiegs am wenigsten gespürt, und da es das erste Mal war, dass er eine Pause verlangte, blieben alle stehen und sahen ihn an. Er schien nicht entkräftet oder auch nur außer Atem. Stattdessen starrte er nachdenklich auf eine einfache, gewöhnlich aussehende Tür, an der sie gerade vorbeigingen. Lamento streckte die Hand aus, um die Tür anzufassen, und ließ seine Finger leicht über das blasse, bräunliche Holz gleiten.
    „Was liegt hinter dieser Tür, Mörder?“
    „Kostbarkeiten und Schrecken“, sagte der brennende Mann oberflächlich. „Träume und Albträume in körperlicher Form, für die Welt der Menschen lange verloren. Man hat viele wertvolle Dinge hierher gebracht und hier verstaut, um zur Herrlichkeit der größten Kathedrale der Welt beizutragen. Du kannst einen Blick darauf werfen, wenn du willst. Keine der Türen ist verschlossen. Aber denk daran, hier riskierst du deine Seele, wenn du Türen öffnest.“
    „Oh, halt die Klappe“, knurrte Fischer. „Warum kannst du nicht reden wie normale Menschen?“
    „Ich denke nicht, dass wir wirklich Zeit haben, auf Schatzsuche zu gehen“, sagte der Seneschall und wischte sich mit dem Ärmel Schweiß aus dem Gesicht. „Vielleicht auf dem Rückweg …“
    „Es soll hier ein Wunder geben“, sagte Lamento. „Eine Herrlichkeit aus dem Leben Christi.“
    „Oh, das“, sagte der brennende Mann. „Wenn du hinter Reliquien her bist, bist du an den genauen Ort gekommen. Hinter dieser Tür liegt das Ossarium, das Museum der Knochen. Man hat uns allen möglichen religiösen Dreck gebracht, als wir die Kathedrale bauten, also habe ich alles hier drinnen ausstellen lassen. Schau dir die Tür genauer an, Wanderer.“
    Lamento beugte sich vor, bis seine Nase beinahe die braune Tür berührte. Seine scharfen Augen entdeckten langsam ein feines Netzwerk sich kreuzender Linien oder Risse, als sei die Tür ein großes Puzzle. Er runzelte grüblerisch die Stirn, während er versuchte, die Muster zu erkennen. Es passte alles perfekt ineinander. Dann erkannte er endlich die Formen, die die Tür bildeten, und er riss den Kopf schockiert und empört zurück. Er wirbelte gefährlich schnell auf der engen Stufe herum und funkelte den brennenden Mann böse an.
    „Was hast du getan, du Missgeburt? Das sind Gebeine! Menschliche Gebeine! Die ganze Tür ist aus Menschenknochen!“
    „Das ist sie“, sagte der brennende Mann. „Warum sonst, denkst du, heißt es Museum der Knochen? Geh nur rein. Du hast noch gar nichts gesehen.“
    Die Tür öffnete sich mühelos unter Lamentos Berührung, und er trat ein. Die anderen folgten ihm hinein und ließen dem brennenden Mann viel Platz wie immer. Der lange, schmale Raum, der von der Tür wegführte, war komplett aus menschlichen Knochen zusammengefügt. Im Inneren hatte sich niemand Mühe gegeben, das zu verbergen. Arm- und Beinknochen waren zusammengepackt worden, um die Wände zu bilden, und Fingerknochen füllten die entstehenden Lücken. Die Decke war ein Himmel aus Schädeln, die mit leeren Augen auf die ihre ersten Gäste seit Jahrhunderten herab starrten. Zwei Reihen herkömmlicher Glasvitrinen erstreckten sich den Raum entlang, und darin lagen ausgewählte Stücke. Am anderen Ende des Ossariums stand ein gotteslästerlicher Knochenaltar mit ausgestreckten Händen als Kerzenhaltern und einem Schädel als Trinkgefäß. Selbst der Boden zu ihren Füßen hob und senkte sich in Wellen dichtgedrängter Rippen.
    „Wo hast du so viele Gebeine her?“, fragte Falk mit leiser Stimme, unsicher, ob er in einem Gotteshaus oder auf einem Friedhof war.
    „Es war nicht leicht“, gestand der brennende

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