Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
Hier gibt es mehr von uns, als euer Geist begreifen kann, und unter einem unendlichen blauen Mond werden wir äußerst mächtig sein. In dieser neuen Welt des unvergänglichen Chaos, die wir erschaffen werden, werden vielleicht die Einschränkungen der Vergänglichen gebrochen und aufgehoben werden. Wir werden alle real werden und endlich fähig, uns zu verändern und zu entwickeln. Welche Schöpfung will sich nicht gegen ihren Schöpfer wenden, um größer zu werden, als er vorgesehen hatte, ja um größer als ihr Schöpfer zu werden und ihn zu überholen?“
„Was ist, wenn ihr das nicht könnt?“, fragte Lamento. „Wenn das, was ihr seid, alles ist, was ihr je sein werdet, was dann?“
„Dann werden wir die Menschheit in alle Ewigkeit bestrafen“, entgegnete der Dämonenprinz. „Die Hölle, die wir ihnen auf Erden bereiten werden, wird schlimmer sein als jede, in die sie durch ihren Tod fliehen könnten.“
„Du hattest immer schon ein Talent für Worte“, brummte der Magus. „Aber lasst uns nicht vergessen, dass ich all das ermöglicht habe. Es war meine Schöpfung eines Risses in Raum und Zeit, die den Grad der wilden Magie auf der Welt erhöht und das Tor einmal mehr zum Leben erweckt hat. Der Riss war ein nützliches Spielzeug; ich wusste, sie würden ihm niemals widerstehen können.“
„Du hast unsere Dankbarkeit“, sagte der Dämonenprinz kalt.
„Wir werden einen Weg finden, euch aufzuhalten“, sagte Lamento stur. „Gott wird nicht zulassen, dass ihr obsiegt.“
„Wilde Magie ist Magie der Schöpfung“, sagte der Dämonenprinz. „Möglicherweise werden wir Gott neu erschaffen oder einen neuen Gott für uns erfinden. Unter einem blauen Mond ist alles denkbar.“
„Genau“, pflichtete ihm der Magus bei, und wieder lag etwas in seiner Stimme, das alle Blicke auf ihn zog. „Alles, was gerade geschieht, geschieht meinetwegen. Ich habe seit Jahrhunderten geplant, das hier zu erreichen, habe die Welt der Sterblichen und gewisse hilfreiche Leute darin manipuliert, um alles zu diesem Ort, zu diesem Zeitpunkt zu bringen. Aber leider nicht aus den Motiven, die ihr annehmt. Die Wahrheit ist, ich habe vor, das Tor zu schließen, die Wirklichkeit für immer von der Träumerei zu trennen und die sterbliche Welt von jeder Art von Magie abzuschneiden.“ Er lächelte schwach vor sich hin, als würde er um Kommentare bitten, und fuhr dann fort: „Ich habe eine lange Zeit in der Welt der Menschen gelebt und gesehen, wie die Vernunft langsam den Aberglauben ersetzte. Ich sah, wie die Welt zu einem besseren Ort wurde, während der wilde Wahnsinn kontrolliert und beiseite gelegt wurde. Ich stand dem Reifeprozess der Menschheit nur im Weg.
Sie werden es so viel besser haben ohne Magie, ohne all ihre Versuchungen und Perversionen von Hoffnung und Ehrgeiz. Die Vergänglichen haben ihren Nutzen überlebt. Die Menschheit braucht uns nicht mehr. Sie wird erwachsen und lässt ihre Spielzeuge hinter sich, und das ist alles, was wir in Wirklichkeit jemals waren. Gefährliche Spielzeuge, die nach den Händen bissen, die sie geschaffen hatten. Verzeihung, ich bin vom Thema abgekommen, nicht? Der Punkt ist, ich plane, die Kathedrale noch einmal umzukehren, sie wieder hoch in den Himmel zu schicken, so das letzte übriggebliebene Tor zu verschließen und für alle Zeiten nutz- und machtlos zu machen. Es ist das allerletzte Tor, wisst ihr. Deshalb hat sich der Düsterwald immer im Waldkönigreich manifestiert.“
Der Magus nickte nachdenklich und lächelte den gefährlich stillen Dämonenprinzen an. „Lange, lange Zeit bin ich in der Welt der Menschen gewandelt, habe als einer der Ihren unter ihnen gelebt und langsam begonnen, die Menschheit zu lieben; trotz ihrer vielen unbestreitbaren Fehler hat sie so großes Potenzial. Gerade das, wofür ihr sie verurteilt, ist das, was sie schließlich größer machen wird, als wir es jemals sein könnten. Mit oder ohne blauen Mond. Also habe ich mein Volk verraten und bin hierher zurückgekehrt, um bei euch zu bleiben, für immer von der Menschheit getrennt, weil unsere Zeit vorüber ist.“
Der Dämonenprinz sprang auf und trat vor, um drohend über der winzigen Gestalt des Magus aufzuragen. „Deine Zeit unter den Menschen hat dich in den Wahnsinn getrieben! Hast du vergessen, dass wir nur während der Zeit des blauen Vollmondes hier in der Träumerei existieren können? Dass wir entschwinden, wenn er vergeht, zu nichts und weniger als nichts werden, bis man uns in die
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