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Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Titel: Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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war es ihr möglich, dem Pfad zu folgen. Egal, Hauptsache sie kam voran. Angst schnürte ihr den Hals zu. Diese verfluchte weiße Suppe! Wie weit noch, bis sie aus dem verhexten Wald heraus war? Konzentriert setzte sie einen Fuß vor den anderen. Sie konnte den Boden inzwischen nicht mehr sehen, eine dichte, weiße Wolke hatte ihn verschluckt. Anna hatte einen metallischen Geschmack im Mund. Reiß dich zusammen, verdammt noch mal! Kurz blieb sie stehen, richtete sich auf und zwang sich, langsam ein- und auszuatmen. Nichts! Da war nichts, außer weißer Unendlichkeit. Sollte sie weitergehen mit dem Risiko, sich hoffnungslos zu verirren, oder einfach stehen bleiben und warten, bis sich der verflixte Nebel lichtete? Nein, stehen bleiben gefiel ihr nicht. Sie setzte sich wieder in Bewegung. Erneut vernahm sie die unheimliche Stimme. Sollte sie antworten? Aber auch die Idee schien ihr wenig verlockend. Vorsichtig lief sie weiter. Wenigstens der Boden unter ihren Füßen war noch da. Weich federnde Äste und Blätter erinnerten sie daran, dass sie nicht auf Wolken lief, sondern festen Grund unter sich hatte. Ihr Hemd klebte feucht auf der Haut und sie spürte kalte Tropfen aus ihrem Haar auf den Nacken fallen und den Rücken hinunterrinnen. Da war die Stimme wieder. Wer auch immer rief, musste ganz nahe sein. Warum nur konnte sie die Worte nicht verstehen? Sie beschleunigte das Tempo. Anna war es inzwischen egal, ob sie sich noch auf dem Weg befand oder ob sie tiefer in den Wald hineinging. Die Nebelschwaden wurden tatsächlich noch dichter. Etwas raubte ihr den Atem. Sie rang nach Luft, zwang sich erneut zur Ruhe. Keuchend setzte sie einen Fuß vor den anderen. Bald holte sie nur noch pfeifend Luft, gleißende Blitze zuckten vor ihren Augen und in ihren Ohren tobte ein Orkan. Die Stimme … ganz nah. Irgendjemand musste vor ihr stehen.
    Ihre Beine gaben nach. Sie fiel. Doch bevor sie auf dem Boden aufschlug, griff eine warme Hand nach ihr und zog sie hoch. Starke Arme drückten sie an einen Körper. Anna rang nach Luft. Vergeblich. Die Blitze verblassten, das Toben in den Ohren verstummte. Der Nebel verschwand. An seine Stelle trat eiskalte Dunkelheit .

Kapitel 4
    Ankommen
     
     
     
    E ine riesige Feuerkugel kreiste am Himmel und brannte ein rot glühendes Licht in die Finsternis. Langsam veränderte die Kugel ihre Form. Ein kräftiger Rücken schloss sich nahtlos an einen schlanken Nacken, aus dem fließend der vorstehende Kopf entstand. Die Flügel liefen hinten spitz zu und der lange Schwanz vervollständigte den Körper. Majestätisch und anmutig schwebte der Vogel über ihr und an den Enden der Schwingen überlappten die Feuerfedern wie perfekt aneinandergereihte Dachziegel. Glut tropfte von dem fächerförmigen Schwanz und verlosch wie eine Sternschnuppe am Horizont. Der Vogel stieß einen Schrei aus, und allmählich verhallte das an- und abschwellende Heulen in der Unendlichkeit der Nacht.
     
    Der Nebel war verschwunden. Es fiel Anna schwer, auch nur ein Augenlid zu heben. Auch der gewaltige Phönix war davongeflogen. Natürlich, der Traum. Im Wald dämmerte es, Umrisse und Konturen lösten sich auf. Ein bohrender Schmerz machte sich hinter der Stirn bemerkbar. Sie stöhnte auf und schloss die Augen rasch wieder. Ein Traum, es war nur ein Traum, morgen früh lachte sie darüber. Je schneller sie wieder einschlief, desto besser. Sie ließ sich zurück in die Dunkelheit fallen, als etwas ihre Wange berührte. Anna zuckte zusammen, zwang sich erneut, die Augen zu öffnen und nun tauchte ein Kopf über ihr auf. Sie blinzelte, doch die Silhouette war unscharf, es wollte ihr einfach nicht gelingen, sich zu konzentrieren. Die Gedanken bewegten sich nur zähflüssig und auch ihr Körper gehorchte ihr nicht. Nicht einen Finger konnte sie rühren. Kein Grund zur Aufregung , es ist nur ein Traum . Abermals schloss sie die Augen und wieder berührte jemand ihre Wange. Lass mich schlafen, verdammt noch mal!
    Das verschwommene Gesicht war immer noch da. Der dazugehörende Mund bewegte sich und eine tiefe Stimme redete unverständlich auf sie ein. So musste sich ein Vollrausch anfühlen. Sie verstand kein Wort! Anna kicherte hilflos. Kein Zweifel, sie musste betrunken sein. Nun drehte sich das Gesicht über ihr. Vielleicht gelang ihr das Denken, wenn sie sich schüttelte oder hinsetzte. Zwecklos, nun schmerzte ihr Hinterkopf ebenfalls. Erschöpft ließ sie die Augen zufallen.
    »Anna! Anna Peters!«
    Das war nun aber

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