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Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Titel: Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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zwei etwa zwanzig Zentimeter lange Narben, die sich diagonal über den sonst perfekt geformten Rücken zogen, auffielen. Anna runzelte die Stirn. Das musste einmal eine böse Wunde gewesen sein. Als würde er den Blick auf seinem Rücken spüren, drehte sich Alexander hastig um, und für einen kurzen Moment sah Anna Unsicherheit und Verletzbarkeit in seinen Augen. Entschlossen kletterte er ans Ufer und streifte sein blassblaues Hemd über.
    »Noch ein paar Minuten, dann sollten wir aufbrechen.«
    Anna nickte und sah verstohlen zu Naomi hinüber. Sie schluckte und äugte nun doch zu dem kleinen Erdhügel. »Warum hatte er Ronan getötet? Warum war er nicht einfach davongelaufen? Er hätte ihn doch zurücklassen können. Aber töten …«
    »Glenn wusste, dass Ronan uns verraten würde, wo wir Kyra finden können. Er hätte uns zu ihr geführt«, meldete sich Erin überraschend zu Wort.
    »Was meinst du damit?« Anna war nicht sicher, ob sie Erin überhaupt verstehen wollte.
    »Ronan war ein Schwächling. Recht schnell hätten wir von ihm erfahren, was wir wissen wollen. Ehrlich gesagt haben wir lange auf eine Gelegenheit wie diese gewartet. Jemanden zu ergreifen, der uns zu der Magierin führt.«
    »Ihr wisst nicht, wo sie sich befindet?« Das gefiel Anna überhaupt nicht. Sie sah sich unsicher um.
    Erin lächelte beruhigend. »Keine Sorge, Anna. Wäre sie in der Nähe, dann wüssten wir es längst, glaube mir. Nein, wir haben zwar eine Ahnung, wo sie sich aufhält, doch genau wissen wir es leider nicht. Naomi muss ihr gefährlich nahe gekommen sein, als sie verletzt wurde. Viele kehren gar nicht zurück«, fügte sie leise hinzu. »Die Verletzung hat sie mit ziemlicher Sicherheit Kyra und ihren Anhängern zu verdanken. Kommt man ihr in die Quere, begibt man sich automatisch in Gefahr. Kyra weiß genau, wie sie ihre Spuren verwischen und sich unbequeme Besucher vom Hals halten kann.« Sie strich ihrer Schwester sacht über die verschwitzten Haare. »Von Glenn hätten wir nichts erfahren, da bin ich mir sicher. An ihm hätten wir uns die Zähne ausgebissen. Doch sein Freund oder besser Begleiter, das hätte nicht lange gedauert, glaub mir.«
    Anna verkniff sich die Frage, wie genau man dem blonden Riesen irgendwelche Informationen entlockt hätte.
    »Glenn musste einfach versuchen, zu fliehen. Erstens, um sich in Sicherheit zu bringen, zweitens, um Ronan daran zu hindern, irgendetwas zu verraten und drittens«, Erin legte eine kurze Pause ein und rieb sich betreten durch ihr Gesicht, »und drittens, um ihr von euch zu berichten.« Die zierliche Frau stand langsam auf und starrte in den Wald. »Ich hätte es wissen müssen!« Ihre schmalen Hände ballten sich zu Fäusten. Sie lief zu der jungen Eiche, an der vor Kurzem noch die Männer gefesselt waren, und schlug mit der Faust gegen den rauen Stamm. »Verdammt, ich hätte es wissen müssen. Ihm blieb nichts anderes übrig. Jetzt wird alles noch schwieriger. Wir können uns nur noch so viel Pausen wie absolut notwendig gönnen. Bevor Glenn Kyra gefunden hat, müssen wir das Haus meiner Eltern erreichen. Dort seid ihr sicher, zumindest für eine Weile. Anna, am besten sitzt du vor Alexander auf, er wird dich halten. Der Ritt wird anstrengend, aber ich kann weder auf dich noch auf Naomi Rücksicht nehmen.« Sie warf einen besorgten Blick auf ihre Schwester. »Da ist noch etwas, das ihr wissen müsst. Der Fenriswolf … ich glaube nicht, dass er gestern zufällig auf uns getroffen ist. Ausgerechnet an einer Passage, dem Ort, an dem man den Übergang von der alten Welt nach Silvanubis schaffen kann. Kyra und der Fenris sind beste Freunde, man sagt, er lässt sie auf seinem Rücken reiten. Sie wird ihn dorthin geschickt haben. Wer weiß, wen sie bei den anderen Passagen abgestellt hat.« Erin griff nach dem Halfter ihres Pferdes. »Tagsüber ist der Wolf ungefährlich, doch wenn die Sonne verschwindet, geht er auf die Jagd. Er tötet aus Freude, weil er Spaß daran hat. Oder, weil Kyra es ihm befiehlt. Nur mit Feuer lässt er sich vertreiben, wenn man es vor ihm erzeugt … Wir haben schon viel zu viel Zeit verloren.« Gemeinsam hievten sie Naomi auf das kräftige braune Pferd. »So ist es recht, Schwesterherz, lehn dich nur an seinen Hals. Ich bin sofort bei dir.«
    Sie drehte sich zu Anna um, doch diese hatte sich bereits allein auf den Rücken von Ronans Pferd gestemmt. Mit zusammengebissenen Zähnen hielt sie die Zügel, die ihr Alexander sacht aus der Hand nahm, als

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