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Unter dem Schutz des Highlanders

Unter dem Schutz des Highlanders

Titel: Unter dem Schutz des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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gehe und kuschle mich an meinen großen braunhaarigen Mann, um ein wenig zu schlafen. Hol mich unbedingt, wenn sich eine Veränderung zeigt. Und« – sie deutete auf das Tablett mit Essen, das Grizel vor einiger Zeit gebracht hatte – »iss etwas, damit ich nicht gezwungen bin, auch dich noch gesund zu pflegen.«
    Am Nachmittag des vierten Tages hörte Eric Bethia fluchen. Er beugte sich vor, darauf vorbereitet, es mit einem weiteren Fiebertraum aufzunehmen, doch die Augen, die zu ihm aufsahen, waren klar. Zitternd legte er ihr seine Handfläche auf die Stirn – und diese war kühl. Er musste mehrmals tief durchatmen, um die Gefühle, die in ihm aufstiegen, zu beschwichtigen, und hatte Angst, in Tränen auszubrechen. Dies würde ihm nicht nur peinlich sein, sondern er hatte Bedenken, Bethia dadurch ernsthaft zu erschrecken.
    »Warum bin ich so nass?«, fragte Bethia, fuhr aber zusammen, als sie bemerkte, dass ihre Kehle derart ausgetrocknet war, dass das Sprechen schmerzte.
    Eric schenkte von dem süßen Honigwein ein, den Maldie ans Bett gestellt hatte, und half ihr beim Trinken. »Du hast vier Tage lang im Fieber gelegen, Mädchen.«
    »Oh.« Sie ließ sich gegen das Kissen sinken, das er ihr eilig in den Rücken gelegt hatte. Der bloße Akt des Trinkens schwächte sie schon. »Das erklärt wenigstens, warum mir beim Aufwachen zunächst die Schulter schmerzte. Ah ja, William ist tot, und die Prüfung hat ein Ende.«
    Bethia wurde empfindlich bewusst, wie unwohl sie sich fühlte. Sie wollte ein anderes Nachtgewand anziehen, außerdem musste sie sich erleichtern. Mit einem verlegenen Blick auf Eric stellte sie fest, dass sie ihn nicht für solch persönliche Bedürfnisse sorgen lassen durfte, auch wenn er es während ihrer Krankheit eine Weile getan hatte. Bethia musste außerdem unbedingt mit Maldie sprechen. Sie hatte große Angst und musste wissen, was ein vier Tage dauerndes Fieber für das Kind bedeutete, das sie trug.
    »Ist Maldie in der Nähe?«
    Er erriet, was sie wollte, und lächelte schwach. »Schüchtern Bethia? Während du so krank warst, habe ich, dein wundervoller Ehegatte …«
    »Wenn du im Begriff bist, mir zu erzählen, wie oft du meine Intimsphäre verletzt hast, dann sollte ich nochmals darüber nachdenken«, sagte sie mit erzürntem Blick. »Ich schätze deine Fürsorge sehr«, beeilte sie sich hinzuzufügen. »Doch ich will ganz bestimmt nicht erfahren, was du alles getan hast, während ich bewusstlos war.«
    Er lachte und hauchte einen Kuss auf ihre vom Fieber aufgesprungenen Lippen. »Ich hole Maldie und Grizel.«
    Bis Maldie und Grizel kamen, war Bethia fast außer sich vor Angst. Sie glaubte nicht, dass sie das Kind verloren hatte, aber sie konnte es auch nicht mehr spüren. In der Sekunde, in der sich die Tür hinter den Frauen schloss und ihnen kein Eric folgte, versuchte sie sich aufzusetzen.
    »Maldie«, sagte sie und umfasste mit festem Griff die Hand der Frau, als sie ans Bett trat. »Was ist mit dem Kind?«
    »Ach so, deshalb bist du so aufgeregt und voller Angst.« Maldie hielt Bethia fest und half ihr in einen Stuhl, der beim Bett stand, damit Grizel das Leintuch wechseln konnte. »Du hast das Kind noch in deinem Schoß. Die wenigen Male, in denen ich es von Eric unbemerkt tun konnte, tastete ich nach dem Kind und spürte Bewegungen. Ja, erst heute Morgen eine gute, kräftige Bewegung.«
    »Gott sei Dank«, sagte Bethia, und Maldie half ihr zum Nachttopf, damit sie sich erleichtern konnte. »Ich hatte solche Angst. Offensichtlich ist er im Moment ein ruhiger Junge.«
    »Da du die Bewegungen des Kindes spüren kannst und ich es auch kann, bleibt nicht mehr viel Zeit, bis auch Eric sie spürt.«
    Bethia konnte nicht antworten, da Maldie und Grizel ihr das Nachtgewand auszogen, sie am ganzen Körper wuschen und ihr ein neues anzogen. Als sie sie endlich wieder in ihr frisches Bett legten, war sie so erschöpft, dass sie Mühe hatte, die Brühe, die Maldie in sie hineinzwang, hinunterzuschlucken. Die Wunde und das viertägige Fieber hatten sie stark geschwächt. Da die ihr eben erwiesene Pflege zum Pochen in ihrer Schulter geführt hatte, stimmte Bethia widerwillig zu, Maldies ziemlich saueren Heiltrank zu sich zu nehmen. Er würde ihren Schmerz lindern und ihr helfen zu schlafen. Bethia wusste, dass das nun wichtig war, entschloss sich aber, ihn hiermit zum letzten Mal zu trinken. Sie war sich nicht sicher, was er bei ihrem Kind bewirken konnte.
    »Ruh dich aus, Mädchen«, sagte

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