Unter dem Schutz des Highlanders
Hinsicht auf Geld und Leute restlos aus.« Maldie zeigte auf eine Baumreihe, die sich nur wenige Meter vor ihnen befand. »Unter diesen Bäumen ist eine der besten Stellen für die Kräuter, die wir suchen. Es ist noch sehr früh im Jahr, aber es wird sich genug für uns finden. Du wirst genug Kräuter und Heiltränke haben, um eine ganze Stadt gesund zu machen, bevor wir damit fertig sind.«
Bethia nickte und hielt ihr Pferd zu einer etwas schnelleren Gangart an, um mit Maldie Schritt zu halten. Als sie durch die Bäume hindurchritten, spürte Bethia, wie ihr ein Frösteln das Rückgrat hinunterlief. Sie warf einen Blick auf die Frauen in ihrer Begleitung und dann auf die stark bewaffneten Männer, die sie bewachten, und entspannte sich etwas. Es bestand kein Grund zur Sorge. Hierbei handelte es sich nicht um ein Dorf, wo sich William in der Menschenmenge verbergen konnte. William konnte nicht in ihre Nähe kommen, solange sie nicht etwas absolut Dummes machte, und sie hatte nicht die Absicht, sich in irgendeiner Weise einem Risiko auszusetzen. Sie berührte kurz ihren sanft gerundeten Bauch. Es stand inzwischen entschieden zu viel auf dem Spiel.
Nachdem sie abgestiegen waren und geduldig gewartet hatten, bis die Männer die Gegend gründlich durchsucht hatten, nahmen Bethia und die anderen Frauen ihre kleinen Säcke und suchten nach den gewünschten Pflanzen. Im Lauf der vergangenen Wochen hatten Bethia und Grizel viel von Maldie gelernt. Sie mussten nur selten nachfragen, ob eine bestimmte Pflanze wirklich diejenige war, die sie suchten, oder ob sie schon erntefähig war.
Gerade als Bethia prüfte, ob ein bestimmtes Moos schon so weit war, fuhr sie zusammen. Ein schneller Blick verriet ihr, dass sie nicht weit weg von den anderen war, noch immer in ihrer Sicht- und fast noch in ihrer Reichweite. Sie kam zu dem Schluss, dass sie sich zu sehr von ihrer Angst leiten ließ, sah wieder zu dem Moos hinunter und beobachtete mit wachsendem Entsetzen, wie eine schmutzige Hand es aus dem Boden riss und ihr hinhielt.
»William«, flüsterte sie, sehr wohl wissend, dass sie einen Augenblick brauchen würde, um ihre Angst so weit in Griff zu bekommen, dass sie laut schreien konnte. »Ich bin nicht allein.«
»Ja, das sehe ich. Zwei kleine Schlampen und ein halbes Dutzend Murray-Feiglinge.«
»Lauft William. Noch könnt Ihr Euch vielleicht retten.«
»Laufen? Wohin? Ich bin ein Geächteter. Dein Gatte hat mich dazu gemacht. Kein Ort ist sicher für mich. Sogar dieser Dummkopf, Sir Graham, hat mich im Stich gelassen. Ich hätte mich dort eventuell für lange Zeit verstecken können, aber als ich es mir gerade bequem gemacht hatte, zog dieser Idiot los und hat sich selbst umgebracht.«
»So wie Ihr. Er versuchte sich etwas zu nehmen, das ihm nicht gehörte.« Bethias Stimme wurde kräftiger, während sie sich um Gelassenheit bemühte. Selbst wenn keiner hörte, dass sie mit diesem Mann sprach, und keiner sah, dass sie sich eigenartig benahm, würde sie bald einen Schrei tun können, den man noch auf dem ganzen Weg nach Donncoill hören konnte.
»Es hätte mir gehören sollen!«
Ihre Augen wurden groß, denn William hatte diese Worte herausgeschrien. Als ihr eben bewusst wurde, dass es ihm nichts mehr ausmachte, gefangen zu werden, konnte sie hören, wie die Männer aus Donncoill gellend brüllten und auf sie zurannten. Dann sah sie den Dolch in Williams Hand aufblitzen und wusste, dass sie nicht rechtzeitig da sein würden. Sie schrie auf und legte ohne nachzudenken die Hände auf ihren Bauch, als er das Messer warf. Es grub sich in ihre rechte Schulter und verursachte ihr einen derart heftigen Schmerz, dass sie in die Knie ging. William zog sein Schwert, und sie taumelte zurück. Plötzlich sprang ein Murray zwischen sie und William und trennte mit einem gewaltigen Hieb seines riesigen Schwertes William den Kopf von den Schultern.
»Schau nicht hin«, riet Maldie, die sich zu Bethia niederkniete, ihr die Hand an die Wange legte und ihr Gesicht zu sich drehte.
»Er ist tot«, sagte Bethia, die leicht schwankte. Dann spürte sie Grizel im Rücken, die sie stützte.
»Ja. Robbie, hol einen Sack und bring den Kopf nach Donncoill, damit Eric ihn sieht.«
»Das ist ziemlich blutrünstig von dir.«
Maldie lächelte und untersuchte, wie das Messer in Bethias Schulter platziert war. »Ihr seid diesem Mann sehr lange nachgejagt: Eric muss wissen, dass er tot ist. Er wird gründlich enttäuscht sein, weil er diesen Mistkerl
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