Unter dem Schutz des Highlanders
nicht selbst zur Strecke gebracht hat.«
»Ich enttäusche Eric ständig.«
»Hättest du nicht solch große Schmerzen, dass du es wahrscheinlich sowieso nicht spüren würdest, würde ich dir jetzt für diesen Unsinn eine Ohrfeige geben.«
Bethia fing zu lachen an, musste aber vor lauter Schmerz, den dies verursachte, nach Luft schnappen. »Ist es eine schlimme Wunde?«
»Na ja, er hat dein Herz verpasst, was ihn sehr geärgert haben muss.«
»Ich glaube, William war es müde, mich zu verfolgen. Er hat nicht einmal versucht, sich zu verstecken oder wegzulaufen. Alles, was er wollte, war, mich zu töten.«
»Er war verrückt«, sagte Maldie. »Man kann Geisteskranke nicht verstehen. Ich ziehe nun das Messer heraus, Bethia.«
»Das wird richtig wehtun, nicht wahr?«
»Ich fürchte, das wird es. Wenn Gott gnädig ist, wirst du ohnmächtig, wenn der erste Schmerz dich ereilt.«
»Kann ich dadurch das Kind verlieren?«, fragte Bethia, die endlich der Angst, die sie seit dem Augenblick, seitdem William den Dolch geworfen hatte, Ausdruck verleihen konnte.
»Nicht, wenn ich es verhindern kann.«
»Verrate es Eric nicht.«
Maldie gab ihr keine Antwort. Sie ergriff nur das Messer und riss es heraus. Bethia öffnete den Mund, um zu schreien, aber Dunkelheit überfiel sie, bevor sie auch nur zu Ende geatmet hatte. Grizel taumelte leicht, als Bethia in ihren Armen zuammensackte, aber sie hatte sie weiterhin fest im Griff, während Maldie sich daranmachte, die Blutung zu stillen.
»Eric wird verstimmt sein«, sagte Robbie, als er zurückkam und sich neben die Frauen stellte.
»Verstimmt, meinst du?«, schimpfte Maldie, die einen Verband um Bethias Wunde legte. »Irgendwie glaube ich nicht, dass dieses Wort es hinlänglich trifft. Lasst sie uns auf Donncoill zurückbringen, damit ich die Wunde so versorgen kann, wie sie versorgt werden muss.«
Eric starrte auf die nach Donncoill zurückkehrende Gruppe und spürte, wie ihm das Blut in den Adern gefror. Bethias Pferd war reiterlos. Dann sah er, dass sie bei Robbie saß, die Schlaffheit ihres Körpers entsetzte ihn. William hat gewonnen, dachte er und hätte vor Wut am liebsten laut aufgeschrien. Balfour kam zu ihm und umklammerte seine Schulter. Es war sowohl eine tröstende Geste als auch der wortlose Befehl, an sich zu halten, bis er genau wusste, was vorgefallen war. Als Robbie zu ihm ritt und ihm einen blutigen Sack vor die Füße hinwarf, konnte Eric endlich seine lähmende Angst überwinden.
»Der Bastard ist tot«, sagte Robbie. »In diesem Sack befindet sich sein Kopf. Hier ist das Mädchen. Es ist nicht tot.«
Eric sprang schnell hinzu, um Bethia auf die Arme zu nehmen, als Robbie sie ihm herunterreichte. Erics Schrecken ließ ein wenig nach, als er sah, dass sich Bethias Wunde hoch oben in der Schulter befand, obwohl es ihm schien, als hätte sie viel Blut verloren. Sie sah viel zu blass und viel zu zerbrechlich aus, um eine solche Verletzung zu überstehen.
»Wie ist er an sie herangekommen?«, fragte Balfour fordernd.
»Wir haben die Stelle durchsucht, aber keine Spur von diesem Idioten gefunden. Dann ist er einfach auf sie zugekommen und wollte sie umbringen.« Robbie schüttelte den Kopf. »Er hat gar nicht erst versucht, sich zu verstecken oder wegzulaufen. Ich kam gerade noch dazu, bevor er sein Schwert ziehen und ihr ein Ende machen konnte.«
»Eric«, sagte Maldie, als sie sich neben ihn stellte, eine blasse Grizel direkt hinter sich. »Wir müssen Bethia auf ihr Gemach bringen. Die Wunde muss besser ausgewaschen und dann geschlossen werden.«
»Eric?«, rief Bethia. Sie öffnete die Augen und schaute ihn durch einen Schleier voller Schmerz unverwandt an. »Es tut mir leid.«
»Das sollte es auch«, erwiderte er, überrascht, wie ruhig er klang, als er sie in die Burg trug. »Du hättest dich nicht an dem Dolch dieses Verrückten aufspießen dürfen.« Ihr flüchtiges Lächeln tröstete ihn etwas.
»Das ist das Komische daran. Ich sah ihn an, während er noch in mir steckte, und erkannte, dass William meinen eigenen Dolch nach mir geworfen hat.«
»Ach, den, den du an jenem Tag verloren hast, an dem wir seine Söhne töteten.«
»Ja. Weißt du, was auch noch komisch ist?«
»Du hast ziemlich viel Spaß dabei erlebt, als du beinahe getötet wurdest, nicht wahr?«
»Na ja, nein, weil es ein wenig wehtut. Es ist nur so, dass ich zuerst seine Hand gesehen habe. Seine Fingernägel waren schwarz.«
»O Gott, Mädchen«, schimpfte er und lachte
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