Unter dem Schutz des Millionaers
einer von Max’ Kollegen, und Myrtle als Trauzeugen anwesend. Das Wetter war traumhaft, als Max und Lilli auf der Terrasse ihr Ehegelöbnis ablegten. Hier hatten sie den ersten Abend, den sie in seinem Haus verbracht hatte, zusammen erlebt, und hier gelobten sie sich Treue, bis dass der Tod sie scheiden würde. Es fühlte sich gut und richtig an, und beide wussten, dass noch viele gemeinsame Abende auf dieser Terrasse folgen würden.
Lilli sprach sich Mut zu, doch ihre Hände waren eiskalt, als Max sie in seine nahm.
„Also erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau“, sagte der Richter. „Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“
Max zog Lilli an sich und küsste sie zugleich sanft und leidenschaftlich. Es war ein Versprechen für die Zukunft.
Danach feierten sie zu zweit auf der Terrasse, ließen sich ein leichtes Mittagessen servieren und stießen auf ihre Verbindung an.
„Auf uns und unser gemeinsames Leben“, sagte Max.
Sie nickte. „Auf uns.“ Sie trank einen Schluck Orangensaft, dann noch einen, während ihre Gedanken sich überschlugen, weil ihr bewusst wurde, was sie soeben getan hatte. Sie hatte einen Mann geheiratet, der sich für sie verantwortlich fühlte, sie jedoch nicht liebte.
„Du bist so still“, bemerkte er.
„Das ist ein großer Tag, und es gibt viel, worüber ich nachdenken muss.“
„Entspann dich. Wenn das Baby erst da ist, gibt es noch mehr, worüber wir nachdenken müssen. Ich meine, wenn du dich erst einmal erholt hast.“
Er meint Sex, dachte sie. Denn heute Nacht gab es keine Leidenschaft. Was für ein seltsamer Tag. „Der Arzt hat gesagt, dass es etwa vier bis sechs Wochen dauert“, erklärte sie und errötete.
Er legte eine Hand auf ihre, und ihr Puls beschleunigte sich. „Wo möchtest du die Flitterwochen verbringen?“, fragte er. „Wir fahren dahin, wo es dir am besten gefällt.“
„Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht“, gab sie zu.
Max streichelte die Innenseite ihres Handgelenks. „Das solltest du aber. Wenn wir es irgendwann schaffen, Flitterwochen zu machen, haben wir es uns wirklich verdient, findest du nicht?“
„Du hast vermutlich recht.“
„Also, wohin würdest du gern reisen?“, fragte er noch einmal.
Mit einem Anflug von Schüchternheit meinte sie: „An einen schönen Strand?“
Er nickte. „Meine Firma besitzt Luxusresorts in aller Welt, aber wir können genauso gut irgendwohin fahren, wo wir unter uns sind. Wir hätten dort Personal, aber es wären keine anderen Gäste da.“
„Das hört sich nett an“, brachte sie heraus. „Ich wünschte, es wäre schon bald so weit.“
Er lächelte. „Das wünschte ich auch, Sweetheart.“ Er seufzte und führte ihre Hand an seine Lippen. „Die Warterei wird uns entweder umbringen oder unsere erste Nacht zu einem explosiven Erlebnis machen.“
„Oder beides“, erwiderte sie.
Max lachte. „Lass uns jetzt essen.“
Das Rumoren in ihrem Bauch war stärker geworden, doch Lilli zwang sich, ein wenig von den Köstlichkeiten zu essen, die Louie für sie gezaubert hatte. Ihr Rücken tat höllisch weh, und sie rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her.
„Tut dir was weh?“, fragte Max besorgt.
„Ich möchte nicht ungemütlich sein, aber mein Rücken schmerzt und …“ Sie seufzte. „Ich weiß nicht. Vielleicht liegt es an all der Aufregung, aber ich habe nicht den geringsten Hunger.“ Plötzlich wurde es nass zwischen ihren Beinen. Lilli starrte Max sprachlos und panisch an.
„Was ist los?“, wollte er wissen.
„Ich glaube, meine Fruchtblase ist gerade geplatzt. Es geht los.“
Max sprang sofort auf. Auch er wirkte plötzlich nervös, doch er behielt die Dinge im Griff. Eilig wies er seinen Chauffeur an, den Wagen vorzufahren, dann holte er den Koffer, den Lilli nach ihrer Erfahrung mit dem Wehen-Fehlalarm gepackt hatte. Wenige Minuten später saß er neben Lilli auf dem Rücksitz der Limousine und rief übers Handy den Frauenarzt an, bei dem Lilli in Behandlung war. Da es ein Samstag war, erreichte er nur den Anrufbeantworter und hinterließ eine Nachricht. „Lilli McCall ist auf dem Weg ins Krankenhaus. Wer Bereitschaftsdienst hat, ist mir egal. Ich erwarte, dass Dr. Roberts ins Krankenhaus kommt. Mein Name ist Max DeLuca, und ich bin der Ehemann.“
„So funktioniert das nicht“, informierte Lilli ihn. „Wenn du am Wochenende entbindest, kriegst du den Arzt, der gerade Dienst hat.“
„Meine Frau nicht“, erwiderte er fest.
Sie schüttelte verwirrt
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