Unter dem Schutz des Millionaers
haben.“
Sie schaute auf den Ring und scheute fast davor zurück, ihn zu berühren. „Der Diamant ist ziemlich groß.“
Er schwieg einen Moment, dann lachte er leise. „Beschwerst du dich etwa darüber, dass der Stein zu groß ist?“, fragte er ungläubig. „Das ist sicher das erste Mal in der Geschichte der Menschheit.“
„Ich beschwere mich ja gar nicht“, gab sie zurück. „Ich habe es nur nicht erwartet. Bei unserer Hochzeit ging es irgendwie für mich nicht um Diamantringe oder überhaupt um Ringe.“
„Um was ging es denn dann?“
Sie nagte an ihrer Unterlippe und überlegte, ob sie ihm sagen sollte, dass sie zweifelte. War es wirklich eine gute Idee, Max zu heiraten? Sie zuckte die Achseln und mied seinen Blick. „Ich habe vor allem darüber nachgedacht, wie wir drei uns ans Familienleben gewöhnen werden. Und ich habe mich gefragt, ob es dir schwerfallen wird, verheiratet zu sein.“
„Ich denke, wir haben doch bereits festgestellt, dass es zwischen uns keine Probleme geben wird“, erwiderte er und begann, ihren Nacken zu streicheln. Sofort spürte sie, wie heiße Schauer durch ihren Körper rannen. Verrückt, dass es ihm mit einer winzigen Geste gelang, all ihre Sinne zum Leben zu erwecken.
Sie schloss sekundenlang die Augen. „Ja, im Bett vielleicht“, gab sie leise zu bedenken.
„Was meinst du damit?“
„Na ja, kann sein, dass es nur ein Gerücht ist“, meinte sie betont fröhlich, „aber ich nehme an, dass Ehepartner mehr Zeit außerhalb des Bettes verbringen als darin.“
„Na gut“, sagte er amüsiert. „Dann läuft es wohl darauf hinaus, dass wir meistens zusammen zu Abend essen müssen und ab und zu etwas zusammen unternehmen.“ Er kam um den Tisch herum, um sich zu ihr zu beugen und ihr in die Augen zu sehen. „Es wird mir ganz furchtbar schwerfallen, aber ich glaube, ich schaffe es. Und du?“
Sie lächelte zögernd. „Vermutlich werde ich es hinkriegen.“
„Aber du machst dir immer noch Sorgen.“
„Du musst doch zugeben, dass diese Situation ganz anders ist als eine normale romantische Hochzeit. Apropos – woher kennst du meine Ringgröße? Ich kenne deine nicht.“
„Du hast tief und fest geschlafen“, gestand er. „In deinem Bett“, fügte er hinzu. „Du kannst sagen, was du willst, aber wenn wir Sex haben, werden deine Befürchtungen verschwinden.“
Seine Bemerkung erregte und ängstigte sie zugleich. Würde das Trauma nach ihrem Erlebnis mit Tony Einfluss haben auf den Sex mit Max? Bisher jedenfalls gelang es Max spielend, ihr Verlangen zu wecken, ohne dass sie an etwas anderes dachte als an ihn und seine Berührungen.
„Versuch mal, ob der Ring dir passt“, forderte Max sie auf. „Vielleicht gefällt er dir besser, wenn du ihn trägst.“ Er nahm den Ring aus der Schatulle und steckte ihn Lilli an.
Er passte perfekt und funkelte wie ein heller Stern. „Er ist wunderschön“, sagte sie. „Aber ich weiß immer noch nicht, ob die Sache nicht doch einen Haken hat.“
Am nächsten Morgen erwachte Lilli voller Hoffnung und freudiger Erwartung. Es waren noch zwei Wochen bis zu ihrem Entbindungstermin. Sie fieberte dem Moment entgegen, in dem sie ihr Baby endlich in den Armen halten würde. Die Vorfreude wuchs täglich. Außerdem würde sie in zwei Tagen heiraten.
Sie schaute auf den Verlobungsring, der sich schwer anfühlte an ihrem Finger, und versuchte, die aufsteigende Furcht loszuwerden. Sie hatte Angst, sich bedingungslos in Max zu verlieben. Was würde geschehen, wenn sie ein Leben lang vergeblich darauf wartete, dass auch er sie liebte? Und was, wenn er irgendwann das sexuelle Interesse an ihr verlor und sie verließ? Oder schlimmer noch: ein liebloses Nebeneinander zweier Menschen, die sich irgendwann nichts mehr zu sagen hatten?
Lilli schob ihre trüben Gedanken beiseite. Sie hatte allen Grund zu hoffen, dass sich die Dinge positiv entwickelten. Die Sonne schien, und sie beschloss, einen kleinen Spaziergang zu machen. Die frische Luft tat ihr gut, und der Sonnenschein erfüllte sie mit neuem Optimismus.
Als sie nach ihrem kleinen Ausflug zum Haus zurückkehrte, sah sie ein fremdes Auto in der Einfahrt. Es war ein Jaguar, keine ihrer Freundinnen fuhr so einen Wagen.
Neugierig ging Lilli ins Haus, wo eine Frau mit Ada, der Assistentin der Haushälterin, sprach.
„Ich habe vor einigen Monaten ein paar Dinge hiergelassen, die ich gerne abholen würde“, sagte die Frau.
Lilli erkannte Kikis Stimme und schlich sich leise zur
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