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Unter dem Schwertmond

Unter dem Schwertmond

Titel: Unter dem Schwertmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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verbliebenen Kräfte zusammennehmen. Neben Luxon schien Algajar zu versteinern – Schritt um Schritt schien seine Erinnerung zurückzukommen.
    »Du bist Algajar, die rechte Hand von Shallad Hadamur!« schrie Shakar. »Du hast mitgeholfen, den rechtmäßigen Shallad Rhiad zu ermorden. Erinnere dich an den unscheinbaren Unfall auf der Jagd Rhiads!«
    »Shakar. Sein Geist!« keuchte Algajar.
    »Die Dämonen legen ihre knochigen Finger um deinen Hals, scheint mir«, bemerkte Luxon finster, um Algajars tödliche Verwirrung zu steigern.
    Der erste Ausbruch des Greises war so laut gewesen, dass jeder im weiten Umkreis jedes Wort verstanden hatte. Die Männer begriffen nur langsam, was diese Anklage bedeutete. Die nächsten Worte enthoben sie jeden Zweifels.
    »Du hast mitgeholfen, den rechtmäßigen Shallad zu ermorden! Du hast den falschen Shallad auf den Thron gehoben. Meuchelmörder von Shallad Rhiad! Und noch viel schlimmer wiegt, dass du den Sohn Rhiads töten wolltest.«
    Das Tier auf dessen Rücken Algajar saß, spürte die Unruhe und Verzweiflung seines Reiter. Es keilte aus und riss den Raubvogelschädel hoch. Der Reiter zwang den Hals wieder nach vorn und beruhigte es mit mechanischen Bewegungen.
    »Du wolltest den Sohn des Shallad ermorden. Ich und einige andere Männer haben dies verhindern können. Der Sohn Rhiads lebt und reitet neben dir, Mörder Algajar! Luxon, den manche unter anderen Namen kennen, Luxon ist Rhiads Sohn. Er ist der rechtmäßige Erbe des Thrones. Und er wird grausame Rache nehmen, an dir und allen anderen Mördern seines Vaters.«
    »Es ist unmöglich…«, brachte Algajar hervor. »Er ist es! Er sagt die Wahrheit… nach so vielen Jahren…«
    Luxon beobachtete ihn scharf. Algajar hatte sich vollständig verändert. Alle Selbstsicherheit hatte ihn verlassen. Sein Gesicht war unnatürlich fahl und von dicken, im rötlichen Licht funkelnden Schweißperlen bedeckt. Er schwankte im Sattel vorwärts und rückwärts. Sein Mund stand offen, und seine Lippen formten, unabhängig von seinen Gedanken, die Worte. »Ich habe es getan… ich war nicht allein!« brachte er hervor.
    »Nur weiter!« sagte Luxon scharf.
    »Der Sohn wurde übergeben, um ausgesetzt und getötet zu werden. Woher weißt du das alles… Shakars Geist… Aber wir haben doch den Sohn Rhiads in deinem Haus töten lassen!« Die letzten Worte schrie er voller Verzweiflung hinaus.
    Shakar ließ zu, dass die Reiter sein Diromo noch näher an die Gestalt heranführten, die im Sattel zusammengebrochen war. Ein Halbkreis entsetzter und schweigender Gestalten hatte sich um Algajar gebildet. Die Prinzessin drängte ihr Pferd vorwärts; auch sie konnte nicht glauben, was sie gesehen und gehört hatte.
    »Ich klage dich an, den Shallad ermordet und seinen Sohn den Mördern übergeben zu haben! Der Sohn Rhiads hatte noch nicht einmal einen Shallad-Namen! Gibst du es zu? Gestehst du uns allen deine Schuld? Der Geist aus der Vergangenheit hat dich eingeholt, Mörder Algajar!«
    Die Hände Algajars fuhren an seinen Kopf. Er umklammerte seine Schläfen, als fürchte er, sein Schädel würde zerspringen. Dann schrie er keuchend: »Ich gebe es zu! Du hast recht, Dämon! Ich war verblendet… ich… geh weg! Zurück in die Geisterstadt…«
    Shakar machte einen letzten Versuch. Er stand auf und stand einen langen Moment zitternd auf dem Tragegestell des Diromos. Noch einmal erhob er seine helle Greisenstimme und schrie: »Ihr alle habt es gehört! Du, Luxon, weißt, wer der Mörder deines Vaters ist. Auch der Rebell Hodjaf hat es gehört und mit ihm alle seine Männer. Prinzessin Nohji, nimm dich vor dem Meuchelmörder in acht! Der Erbe des Thrones steht neben dir, Algajar, und schon zieht er sein Schwert!«
    Dann zuckte Shakar zusammen, beugte sich nach vorn und presste seine Hände an sein Herz. Der Körper fiel auf den Hals des Diromos und von dort, sich halb überschlagend, in den Sand.
    Socorra sprang aus dem Sattel und schob, als er Shakar erreicht hatte, seine Arm unter den Kopf des Greises. »Er ist tot, Luxon!« sagte er mit gebrochener Stimme.
    Algajar riss seinen Körper hoch. Er umfasste mit einem schnellen Blick die Männer, die um ihn herumstanden. Mit einem leisen Geräusch zog Luxon das leuchtende Schwert. Tollheit und Irrsinn standen in den Augen Algajars, als er den Zügel des Pferds ergriff, in dessen Sattel Prinzessin Nohji saß und verständnislos um sich blickte. Der Krieger setzte die Zügel ein, sein Orhako machte kreischend

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