Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
Vom Netzwerk:
gar nicht vorgestellt hatte. » Jack, das ist mein Bruder Milo. Milo, das ist Jack.«
    » Freut mich, dich kennenzulernen.« Milo begrüßte Jack mit einer Kombination aus Winken und Nicken und flitzte dann davon, um Mom zu wecken.
    » Ich glaube, ich mache ihn nervös«, sagte Jack ruhig.
    » Jeder macht ihn nervös.«
    Wir standen etwas verlegen in der Küche herum, trotzdem hatte ich mich, seit er da war, etwas entspannt. Er wirkte beruhigend auf mich, doch ich wusste nicht, ob ich das positiv oder negativ werten sollte. Meine Mutter sprach ziemlich laut mit Milo, weshalb ich Jack in eine Unterhaltung verwickelte in der Hoffnung, sie zu übertönen.
    » Hast du Hunger?« Ich wies zu den Töpfen auf dem Herd, in denen irgendein italienisches Gericht vor sich hin köchelte. » Milo macht etwas Leckeres. Er ist ein echt guter Koch.«
    » Tatsächlich habe ich gerade gegessen.« Mit einem verlegenen Lächeln legte Jack eine Hand auf seinen Bauch. » Tut mir echt leid, aber weil wir uns so spät verabredet haben, dachte ich, ihr habt bestimmt schon gegessen, wenn ich komme. Und Mae wollte unbedingt, dass ich zu Hause noch etwas esse.«
    » Ach, das ist kein Problem«, beruhigte ich ihn, wobei ich selbst immer nervöser wurde.
    Auch ich war nicht sehr hungrig, und es war mir eigentlich völlig egal, ob er etwas aß oder nicht. Ich fürchtete nur, dass eine Unterhaltung mit meiner Mutter ohne die Ablenkung des Essens wesentlich weniger angenehm sein würde.
    Da kam mir eine geniale Idee. Vielleicht konnten wir das Ganze ja in ein weniger formelles Treffen verwandeln, bei dem sich Jack meiner Mutter vorstellte und dann mit mir aus dem Staub machte.
    » Wie ist es heute Abend … hast du Lust, irgendwohin zu gehen?«, fragte ich.
    » Ich dachte, ich soll deine Mutter kennenlernen.« Jack sah mich überrascht an und nickte in Richtung der verschlossenen Schlafzimmertür meiner Mutter, hinter der Milo sie zu überreden versuchte, sich endlich eine Hose anzuziehen.
    » Ich meine danach«, stellte ich klar. » Wenn du keinen Hunger hast, macht es wenig Sinn, hier herumzusitzen und den beiden beim Essen zuzuschauen.«
    » Hast du denn keinen Hunger?«
    » Ich werde es überleben.« In der Metropolregion Minneapolis-St. Paul gab es tausend Möglichkeiten, etwas zu essen, und das hier war die einzige unter ihnen, die eine anstrengende Unterhaltung mit meiner Mutter beinhaltete.
    » Okay«, sagte er schulterzuckend und lehnte sich an die Küchentheke. » Woran hast du denn gedacht?«
    » Das ist mir ziemlich egal, solange es nicht hier stattfindet.«
    » Ich bin auf!«, rief Mom, und kurz darauf kam Milo aus ihrem Zimmer und wirkte ziemlich mitgenommen.
    » Sie kommt gleich«, sagte Milo.
    Er kehrte an den Herd zurück und schien erleichtert, wieder in der köchelnden Soße rühren zu können, anstatt bei Mom zu sein.
    » Kann ich dir irgendwie behilflich sein?«, fragte ich.
    In der Spüle lag frisch gewaschenes Gemüse, in zwei Töpfen köchelte das Essen vor sich hin, und auch den Ofen heizte er vor.
    Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Er bereitete meinetwegen ein Festessen vor, und nun würde ich nicht einmal davon kosten. Na ja, heute Nacht würde ich bei einem Trickfilm die kalten Reste essen. Aber das war nicht dasselbe, wie mit ihnen gemeinsam am Tisch zu sitzen und zu essen.
    » Du kannst das Gemüse schneiden, wenn du willst«, sagte Milo, indem er flüchtig von seinen Töpfen aufsah.
    » Und wofür?« Ich zog ein Schneidebrett und ein Messer aus der Schublade und legte beides neben Jack auf den Tresen. Dann nahm ich eine Tomate und eine grüne Paprika aus der Spüle und wandte mich noch einmal an Milo, der durch das Abschmecken einer blubbernden roten Soße abgelenkt worden war.
    » Wofür soll ich das Gemüse schneiden?«
    » Für den Salat.« Er war offenbar zufrieden mit der Soße, denn er schaltete die Platte aus und holte eine Backform hervor.
    Vermutlich machte er eine besondere, hausgemachte Lasagne, sicher war ich mir allerdings nicht, denn wenn er mit mir über diese Dinge sprach, verwendete er immer kulinarische Fachbegriffe, die ich nicht verstand.
    » Das duftet wirklich lecker«, lobte ihn Jack.
    Milo stand mit dem Rücken zu uns und verteilte Nudeln in der Backform, doch ich konnte sehen, wie seine Wangen eine leichte Rotfärbung bekamen. Vielleicht war auch Milo nicht ganz immun gegen Jacks Reize.
    » Ich habe schlechte Nachrichten«, sagte ich leise, aus Angst meine Mutter könnte mich hören. Sie war

Weitere Kostenlose Bücher