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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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glücklicherweise noch immer in ihrem Zimmer. Während ich gewissenhaft die grüne Paprika in Stücke schnitt, sah ich, wie sich Milos Schultern anspannten und er sich zögernd zu mir umdrehte. » Wir werden nicht mitessen.« Er machte ein langes Gesicht, drehte sich aber schnell weg, um sich nichts anmerken zu lassen.
    » Es ist meine Schuld«, sagte Jack. Seine Stimme hatte ihre Wirkung auf Milo, denn es schien, als entspanne er sich etwas. » Ich wusste nicht, dass ich zum Essen eingeladen war, und habe schon zu Hause gegessen und gegen später für uns beide etwas geplant. Es tut mir wirklich leid. Ich sehe jetzt schon, mir entgeht ein leckeres Essen.«
    » Ist schon gut«, sagte Milo, und es klang beinahe, als meinte er es so.
    Er schob die Backform in den Ofen und ging zum Tisch hinüber, um die beiden Gedecke von Jack und mir abzuräumen.
    » Milo …« Ich wandte mich ihm zu, um mich nochmals zu entschuldigen.
    Er schaute immer wie ein kleiner Junge aus, wenn er traurig war, und es brach mir das Herz, ihn so zu sehen. Natürlich war ich so intelligent, an der Paprika weiterzuschnippeln, ohne auf meine Finger zu schauen, und schnitt mir prompt in den linken Zeigefinger.
    Als ich aufjaulte, ließ Milo das Geschirr stehen und eilte zu mir. » Was ist?« Er hatte genug Zeit mit mir in der Küche verbracht, um zu wissen, dass ich beim Kochen selten ohne Schnitt- oder Brandwunden davonkam. » Wo hast du dich geschnitten?«
    » In den Finger.« Ich war mit der Hand zurückgezuckt und presste die Finger auf die Wunde, damit es aufhörte zu bluten. Milo war der Praktischere von uns beiden. Er griff nach einem Küchenlappen und wickelte ihn mir um den Finger.
    » Vielleicht solltest du den Finger unter den Wasserhahn halten«, riet Jack seltsam steif.
    Milo drehte den Hahn auf und zog meine Hand unter den Wasserstrahl. Ich sah zu Jack hinüber, der sich ein paar Schritte von uns entfernt hatte und kreidebleich war. Er konnte offenbar kein Blut sehen. Milo untersuchte die Wunde unter dem fließenden Wasser, während ich Jack nicht aus den Augen ließ. Er sah nun weg und war noch einen Schritt zurückwichen. Der Anblick von Blut, so wenig es auch gewesen war, schien ihn wirklich mitgenommen zu haben, also beeilte ich mich, es wegzuwischen.
    » Es ist nicht weiter schlimm«, sagte Milo. » Ich hol dir ein Pflaster.«
    Er eilte ins Bad, um mir ein Boba-Fett-Pflaster aus dem Medizinschrank zu holen. Ich hielt meinen Finger immer noch unter den Wasserhahn, obwohl er wahrscheinlich schon aufgehört hatte zu bluten. Mit der anderen Hand wischte ich mit dem Küchentuch das Schneidebrett sauber und warf blutige Paprikastückchen in den Ausguss.
    » Was ist denn hier los?« Wie immer hatte Mom das richtige Timing und kam ausgerechnet in diesem Moment aus ihrem Zimmer. Ihr Haar war das übliche wuschelige Durcheinander, aber sie hatte sich eine abgetragene Jeans und ein übergroßes Sweatshirt angezogen.
    » Ich hab mich in den Finger geschnitten«, antwortete ich und hielt meinen verletzten Zeigefinger hoch.
    Milo kam aus dem Bad zurück und verarztete mich wie einen Schwerstverletzten.
    » Milo, du weißt doch, wie das endet, wenn du sie in der Küche helfen lässt«, sagte Mom.
    Sie holte den Aschenbecher vom Couchtisch und zündete sich auf dem Weg zurück in die Küche eine Zigarette an. Sie musterte Jack wortlos, stellte den Aschenbecher auf den Küchentisch und setzte sich.
    » Tut mir leid«, murmelte Jack, als mein Finger versorgt war. Was auch immer über ihn gekommen war, er schien es überstanden zu haben, denn allmählich kehrte wieder Farbe in sein Gesicht zurück.
    » Ich bin diejenige, die sich in den Finger geschnitten hat. Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest.« Er lächelte mich an, doch es war nicht sein übliches fröhliches Grinsen.
    » Wir brauchen sowieso keinen Salat«, entschied Milo.
    Er schob sich an mir vorbei, sammelte das Gemüse zusammen, das ich geschnitten hatte, und warf es in den Müll.
    » Also …« Mom blies den Zigarettenrauch aus und sah Jack eindringlich an. Ihre Gesichtszüge wirkten wie gewohnt müde, doch in ihrer Stimme schwang etwas Neues mit. » Du musst Jack sein.«
    Als ich hörte, wie sie seinen Namen aussprach, wusste ich, was es war. Zwar nicht so offenkundig wie bei Jane, doch der Blick in ihren Augen und der Tonfall ihrer Stimme waren definitiv aufreizend. Mir drehte es den Magen um.
    » Und Sie müssen Alice’ Mutter sein.« Jack grinste sie an – diesmal

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