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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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Freak!« Als wir auf den Parkplatz des Kinos einbogen, wurde mir bewusst, dass er es tatsächlich fertiggebracht hatte, sich mit mir zu unterhalten, ohne wirklich etwas von sich preiszugeben. Er parkte, und ich sah ihn dabei ernst an. » Aber mal ehrlich, warum erzählst du mir nichts von dir?«
    » Was glaubst du?«, fragte Jack herausfordernd.
    » Zeugenschutzprogramm.« Das war eine Hypothese, die ich tatsächlich in Betracht gezogen, jedoch rasch wieder verworfen hatte, weil sie eigentlich keinen Sinn machte. Und wie zu erwarten war, brachte ich Jack damit zum Lachen.
    » Okay, danebengegriffen.« Grinsend und kopfschüttelnd stieg er aus dem Auto und ich tat es ihm nach.
    » Moment mal, heißt das, du sagst es mir, wenn ich richtig rate?« Der Film hatte wahrscheinlich schon begonnen, weshalb sich Jack beeilte, in die Vorstellung zu kommen. Und ich folgte ihm, so schnell mich meine kurzen Beine trugen.
    » Warum nicht«, sagte Jack und verwirrte mich damit nur noch mehr.
    » Wenn ich es erraten kann, warum sagst du es mir dann nicht einfach gleich?«
    » Weil es eben so ist.« Er hielt mir die große Glastür des Kinos auf, und ich trat mit gerunzelter Stirn ein.
    Als er an die Kasse ging, um die Eintrittskarten zu kaufen, suchte ich in meinen Taschen nach Geld, doch er winkte nur ab und zahlte für uns beide. Hätte er mich mit seinem letzten Satz nicht so ins Grübeln gebracht, hätte ich wahrscheinlich heftiger darauf bestanden, selbst zu zahlen.
    » Dann bist du also eine Art Rumpelstilzchen?«, fragte ich ihn gegen den Tresen gelehnt.
    Er lachte laut und brachte damit die Kassiererin zum Erröten, was er allerdings nicht zu bemerken schien. Und ich wünschte, mir ginge es ebenso. Ich hatte eigentlich keine Ansprüche auf ihn, und trotzdem irritierte es mich, wie andere Mädchen bei seinem Anblick dahinschmolzen, besonders wenn ich doch direkt neben ihm stand.
    » Das war gut!« Er reichte mir meine Eintrittskarte, und obwohl ich mich über dieses kleine Kompliment insgeheim sehr freute, machte ich ein frustriertes Gesicht. Er ging in Richtung Kinosaal – langsam genug, dass ich mit ihm Schritt halten konnte. » Rumpelstilzchen. Das ist wirklich gut. Das muss ich Ezra erzählen.«
    » Warum? Seid ihr etwa eine Familie von Kobolden oder so was in der Art?«
    Jack lachte kopfschüttelnd und stieß die Tür zum Kinosaal auf, bevor ich noch mehr fragen konnte.
    Der Film hatte gerade erst angefangen. Viele der Zuschauer trugen Kostüme aus dem Film und warfen Popcorn auf die Leinwand, sodass wir ausnahmsweise einmal unbeachtet blieben, als wir uns in die letzte Reihe stahlen.
    Die Rocky Horror Picture Show war ein guter Film, den ich gern anschaute. Doch Jack war entweder ein Meister darin, mir auszuweichen, oder er litt an einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung. Ich bekam jedenfalls keine Antwort.
    Schließlich versuchte ich, das Beste aus der Situation zu machen, und wandte meine Aufmerksamkeit ebenfalls dem Film zu.
    Jack war ein absoluter Hardcore-Fan. Er trug zwar kein schwarzes Korsett wie andere fanatische Fans im Raum, brüllte aber die ganzen Texte mit.
    Als Time Warp an die Reihe kam, dachte ich, er würde aufstehen und tanzen, was er bestimmt auch getan hätte, wenn in der Sitzreihe genügend Platz gewesen wäre.
    Gegen Ende des Films hatte ich mich in meinen Sitz zurückgelehnt, und sogar Jacks Enthusiasmus hatte sich etwas gelegt. Unsere Arme berührten sich zufällig, und wieder war ich überrascht, wie seltsam sich seine Haut anfühlte. Sie war warm und weich, doch ich hatte den Eindruck, Stoff zu berühren und nicht die Haut eines Menschen.
    Es war ein Gefühl, von dem ich unbedingt mehr wollte. Ich schob meinen Arm auf der gemeinsamen Lehne näher zu ihm hinüber und presste meine nackte Haut gegen seine. Sein Handrücken war unglaublich zart und weich.
    Er zog seinen Arm nicht weg, doch ich spürte seinen Blick und sah zu ihm auf. Jack wirkte erstaunt.
    » Willst du etwa meine Hand halten?«, fragte Jack, als sei das völlig abwegig.
    Ich hatte nicht versucht, seine Hand zu halten, doch mir gefiel nicht, dass er das offensichtlich als so anstößig empfand. Was wäre falsch daran?
    » Und wenn?« Ich schob das Kinn nach vorn, fest entschlossen herauszufinden, was so schlimm daran wäre, mich anzubaggern.
    Ohne zu zögern, ließ es Jack darauf ankommen und nahm meine Hand. Es fühlte sich an, als hielte ich die Hand einer Puppe, nicht die eines Menschen. Doch dann wurde seine Haut immer wärmer,

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