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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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des Fernsehsenders TNT bestand heute aus einem Marathon von John-Hughes-Filmen. Milo, der den Reizen von Molly Ringwald noch nie etwas abgewinnen konnte, saß mit mir vor dem Fernseher und wollte mich zum Umschalten überreden, doch ich setzte mich durch und behielt die Kontrolle über die Fernbedienung.
    Wir schauten gerade zum zweiten Mal Pretty in Pink an, als mein Handy klingelte. Es war fast Mitternacht, und ich nahm an, es sei Jane auf der Suche nach jemandem, der noch nüchtern war und sie nach Hause fahren konnte (obwohl ich gar kein Auto hatte).
    Doch als ich das Handy vom Couchtisch nahm, sah ich, dass es eine SMS von Jack war.
    Du hast mir also nicht geschrieben.
    Gut erkannt, antwortete ich.
    Ich wollte versuchen, möglichst gleichgültig zu bleiben. Die Vorstellung, möglicherweise Opfer einer Art von Fluch oder hormonellen Manipulation geworden zu sein, gefiel mir nicht.
    Heißt das, du willst nicht, dass wir Freunde werden?
    Seine SMS erinnerte mich an Nachrichten, wie ich sie in der fünften Klasse bekommen hatte, und war mir deshalb sehr sympathisch. Und weil ich ihn in diesem Moment weder riechen noch sehen konnte, schloss ich daraus, dass ich ihn wohl tatsächlich mochte.
    Nein. Ich will. Auf jeden Fall.
    » Wer ist es denn?«, fragte Milo spitz. Er saß am anderen Ende des Sofas und lehnte sich herüber, um auf mein Handy zu schauen, doch ich drehte es weg.
    » Bestimmt dieser Jack, stimmt’s?«
    » Ist dir eigentlich klar, dass ich durchaus das Recht habe, Angehörigen des anderen Geschlechts Nachrichten zu schreiben.« Ich schaute Milo scharf an, und er schüttelte den Kopf.
    » Was soll’s«, sagte Milo und wandte sich wieder dem Fernseher zu. Wieder meldete sich mein Handy, und Milo stöhnte genervt.
    Cool. Lust was zu unternehmen? , schrieb Jack.
    Zum Beispiel?
    Irgendwas. Alles. Die Stadt liegt uns zu Füßen! , antwortete Jack.
    Ganz schön ehrgeizig, antwortete ich, fand aber, dass es interessant klang.
    Das ist es. Sagen wir in einer Viertelstunde? , fragte Jack.
    Okay. Ich komm runter.
    In Windeseile besserte ich mein Make-up nach und schlüpfte in ein Paar Schuhe. Bevor ich aus der Wohnung rauschte, versprach ich Milo, nicht zu spät nach Hause zu kommen, und sagte ihm, dass er mich auf dem Handy erreichen konnte, falls er mich brauchte. Er antwortete mit einem Knurren, und ich flitzte hinaus. Jack wartete bereits draußen, diesmal in einem leuchtend roten Sportwagen, der teurer aussah, als manche Eigentumswohnung. Er grinste verwegen, als ich die Wagentür öffnete und ins Auto hüpfte.
    » Na, das ist ja mal richtig cool«, sagte ich als Reaktion auf das protzige Auto.
    » Das ist mehr als cool. Das ist ein Lamborghini Gallardo«, erklärte Jack mit einem läppischen Grinsen. » Davon gibt es nur sechstausend.«
    » Ist es neu?«
    » Nee, gehört meinem Bruder«, sagte Jack.
    Bevor ich etwas erwidern konnte, legte er den Gang ein und schoss auf die Straße hinaus. Ich hatte bereits im Jetta den Eindruck gehabt, dass er schnell fuhr, doch das war noch gar nichts gewesen.
    » Dein Bruder muss ja stinkreich sein.« Er lenkte den Lamborghini graziös um eine Kurve und ordnete sich dann für den Highway I-35 ein. Wahrscheinlich wollte er auf offener Straße einmal so richtig Gas geben, um mir die volle Leistung der Luxuskarosse vorzuführen.
    » Ja, das ist er wohl.« Jack zuckte mit den Schultern. » Er schert sich nicht groß um Geld, glaube ich.« Das war die typisch lässige Art, mit der jemand redete, dem immer alles in den Schoß gelegt wurde, und ich fragte mich, ob Jack aus reichen Verhältnissen stammte.
    » Das muss toll sein«, murmelte ich.
    Meine Familie war ziemlich arm, allerdings nicht so arm, dass ich mir hätte einen Job suchen und mein eigenes Geld verdienen müssen. Wir hatten gerade genug, dass ich verschont blieb.
    » Es gibt genug anderes, worüber man sich Sorgen machen kann«, antwortete Jack ernst. » Glaub mir.«
    » Zum Beispiel?« Ich wandte meinen Blick von der schemenhaft vorbeihuschenden Landschaft ab und schaute zu ihm. Doch er grinste mich kopfschüttelnd an. Noch etwas, worüber er nicht mit mir sprechen würde. » Du hast also einen Bruder?«
    » Zwei«, sagte Jack. » Und eine Schwester. Na ja, eigentlich ist sie meine Schwägerin, aber sie verhält sich wie eine Schwester.«
    » Ist sie mit deinem Bruder verheiratet oder bist du verheiratet?«, fragte ich vorsichtig.
    » Nein, ich bin nicht verheiratet.« Jack lachte. » Sie ist die Frau von meinem

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