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Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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was? Jetzt ist es genug. « Ehe ich widersprechen konnte, hatte sich Mae schon untergehakt und zog mich von der Glastür weg. » Komm mit. Für heute reicht es wirklich. «
    » Mae. « Ich versuchte, mich ihr zu entwinden, doch ihr Griff, der sich freundlich und sanft anfühlte, war in Wahrheit unerbittlich wie der einer Schraubzwinge. Wenn ich mich wehrte, würde mir das schmerzhafte blaue Flecken einbringen. » Ich würde einfach lieber zusehen. «
    » Ich weiß, Liebes, aber damit erreichst du gar nichts. Ehrlich. «
    Sie führte mich ins Wohnzimmer. Es wurde nur von ein paar Kerzen und einer Stehlampe erleuchtet, doch meine Augen hatten sich so an die Dunkelheit draußen gewöhnt, dass der Lichtschein schmerzte. Die Kerzen verströmten einen Flieder- und Lilienduft. Ich atmete ihn tief ein.
    » Und was machen wir hier? « , fragte ich.
    » Du kannst dich entspannen. « Mae zog mich zu sich auf die dick gepolsterte Couch.
    Matilda, die uns gefolgt war, stand mitten im Zimmer und sah uns ratlos an. Offenbar hatte auch sie ein schlechtes Gewissen, weil sie ihren Posten verlassen hatte.
    Ich zog die Knie zur Brust hoch. » Ich entspanne mich ja. Ich habe den ganzen Sommer nichts anderes gemacht. Vielleicht sogar schon mein ganzes Leben lang. « Mae musste lachen.
    » Alice, wenn du das ewige Leben hast, musst du wirklich erst mal lernen zu leben! « , neckte sie mich.
    Sie fuhr mir mit den Fingern durchs Haar und drehte mich dann an den Schultern so, dass ich mit dem Rücken zu ihr saß. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass auf dem Tisch neben ihr Bürste und Haarklammern lagen.
    Ihrem Beispiel folgend lockte ich mit einem Klaps auf die Couch Matilda zu mir, die prompt aufs Sofa sprang. Während mir Mae das Haar frisierte, streichelte ich Matilda das dicke weiße Fell.
    » Was hast du damit gemeint? « , fragte ich, während Mae mir die Haare bürstete.
    » Hm? « Sie war mit den Gedanken offenbar woanders.
    » Dass ich lernen muss zu leben. Was stimmt denn nicht daran, wie ich lebe? «
    » Nichts « , wehrte Mae zunächst ab, besann sich dann aber mit einem tiefen Seufzer eines besseren. » Na ja, du musst dir weniger Sorgen machen. «
    » Weniger? « , fragte ich ungläubig. » Ich dachte, ich bin zu sorglos, wenn man mal die Umstände in Betracht zieht. «
    » Aber du weißt doch, dass du dir keine Sorgen zu machen brauchst. Du grübelst ständig über die Zukunft nach. Dabei ist es viel besser, im Hier und Jetzt zu leben. «
    Ich musste ein Lachen unterdrücken. » Wirklich? « , fragte ich und kraulte Matilda hinterm Ohr. » Jedes Mal, wenn Jack und ich im Hier und Jetzt erwischt werden, setzt es eine Strafpredigt. Du meinst das wohl nicht ganz ernst, oder? «
    » Im Hier und Jetzt zu leben, heißt nicht, jeder Laune nachzugeben « , erklärte Mae streng.
    » Ich gebe nur selten meinen Launen nach « , murmelte ich. » Wirklich. Ich habe noch viel mehr Launen, als du dir überhaupt vorstellen kannst. «
    » Ts, ts. Jetzt wirst du aber frech. «
    » Hast du etwas von Peter gehört? « , fragte ich leise.
    Es fiel mir schwer, nicht an ihn zu denken. Mein Herz raste bei der bloßen Erwähnung seines Namens. Das war mir zwar peinlich, doch da Jack nicht dabei war, wagte ich es.
    Ich hörte, dass Mae die Luft einsog, und ihre Bewegungen wurden beim Flechten meiner Haare ruppiger. Vielleicht dachte sie ja zu wenig über die Zukunft nach.
    » Er hat Ezra letzte Woche angerufen « , antwortete Mae zögernd.
    » Und? « Ich wollte mich zu ihr umdrehen, doch sie drückte meinen Kopf nach vorn.
    » Er ist im Moment bei ihm. « Maes Stimme war leise, fast unhörbar geworden. Mir blieb das Herz stehen. Sie ließ meine Haare los, und ich konnte mich zu ihr umdrehen. » Sie wickeln ein Geschäft zusammen ab. Jack weiß nichts davon. «
    » Warum denn nicht? Warum erzählt Ezra es ihm nicht? « Ich hätte am liebsten geschrien, doch meine Stimme klang überraschend gefasst. Allein über Peter zu sprechen gab mir das Gefühl, als würde dem Raum sämtlicher Sauerstoff entzogen.
    » Jack würde wahrscheinlich kündigen, ausziehen und weglaufen und was weiß ich noch alles. « Mae senkte den Blick. » Er kann ganz schön melodramatisch sein.
    » Genau das hat Peter aber doch getan, oder etwa nicht? « , fragte ich.
    » Das musste er ja auch. « Sie schüttelte den Kopf. » Du weißt, dass ich nicht damit einverstanden bin, wie er dich behandelt hat. Vor allem, was er am Schluss gemacht hat … Das ist unverzeihlich. Aber du musst

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