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Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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seine Gefühle zu, oder empfängst du sie? «
    » Beides? « Ich zuckte hilflos mit den Schultern. » Soweit ich es verstehe, ist das, was Jack und ich spüren, nicht natürlich. Eigentlich dürfte er gar nichts für mich übrighaben, weißt du? Und ich müsste auf Peter abfahren, obwohl der mich überhaupt nicht will. «
    » Aha. « Milo nickte seufzend. » Das klingt für mich nach einem typischen Fall von Natur gegen Prägung. «
    Er klang wie ein Arzt, der eine Diagnose verkündete. Ich hätte mich über ihn lustig gemacht, wenn mich seine Aussage nicht neugierig gemacht hätte.
    » Wie meinst du das? « , fragte ich stattdessen.
    » Du kennst doch den Gegensatz Natur und Prägung, oder? « Er bedachte mich mit dem gereizten Blick, den er immer bei der Mathe-Nachhilfe aufgesetzt hatte. » Dabei geht es um die Frage, was den Menschen stärker beeinflusst. Ist es unsere Natur, also angeborene Eigenschaften, oder ist es vielmehr die Erziehung? Betrügt ein Mann seine Frau, weil das biologisch angelegt ist oder weil sein eigener Vater nie zu Hause war? «
    » Ich glaube, beide Antworten sind zu pauschal « , sagte ich. » Zwei Männer mit den gleichen biologischen Voraussetzungen und derselben Erziehung können trotzdem völlig unterschiedliche Entscheidungen treffen. «
    » Darum geht es aber nicht « , sagte Milo mit einer wegwerfenden Handbewegung. » Peter und du, das ist hundert Prozent reine Natur. Die Biologie sorgt dafür, dass ihr euch zueinander hingezogen fühlt, doch aus Gründen, die ich nicht kenne, kämpft Peter dagegen an. Dass Jack auf dich steht, liegt dagegen an deiner und seiner Persönlichkeit. Ihr habt eine Beziehung entwickelt. Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet ist das faszinierend. «
    » Ich bin ja so froh, dass du mein verzwicktes Liebesleben faszinierend findest. Wenigstens erfüllt es einen Zweck « , murmelte ich trocken.
    » Ich halte es nicht für verzwickt. « Er konzentrierte sich auf einen Flaschendeckel, den er auf der Arbeitsfläche kreisen ließ. » Du und Jack, ihr mögt einander, und Peter ist von der Bildfläche verschwunden. Problem gelöst. «
    » Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir Peter in den nächsten Jahrtausenden noch begegnen werden. «
    » Wie kommst du darauf, dass du noch Jahrtausende lebst? « , erwiderte Milo.
    » Wegen der Unsterblichkeit zum Beispiel. « Ich ließ beide Beine von der Arbeitsfläche baumeln, beugte den Oberkörper nach hinten und machte ein Hohlkreuz.
    » Unsterblichkeit ist keine echte Unsterblichkeit, weißt du « , erklärte mir Milo sachlich. » Es ist nur eine sehr lange Langlebigkeit. «
    » Erst machst du mich zum Paradebeispiel für ein wissenschaftliches Problem, und dann willst du mir weismachen, dass ich sterben werde? Bist du deshalb hergekommen? « Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    » Nein, bin ich nicht. « Milo sprang plötzlich auf. Er machte mir Angst, denn er bewegte sich mittlerweile mit einer unglaublichen Schnelligkeit. Seine Bewegungen hatten das Unbeholfene verloren, das sie kurz nach seiner Verwandlung noch gehabt hatten. » Ich bin doch gekommen, um dir etwas zum Abendessen zu machen. «
    » Du kannst noch kochen? « Das war eine dumme Frage. Da sich so gut wie alle Fähigkeiten Milos verfeinert hatten, war kaum zu erwarten, dass sich seine Kochkünste auf magische Weise in Luft aufgelöst hatten.
    » Na klar! Und ich koche dir mein Lieblingsessen. « Er kramte im Kühlschrank.
    » Hey, kannst du etwa auch essen? « , fragte ich. Schon wieder so eine dämliche Frage.
    » Na ja, ich kann schon, ich vertrage es nur nicht. « Milo drehte sich zu mir um, die Arme voller Lebensmittel. » Jack hat mich letzte Woche dazu gebracht, eine Orange zu probieren. Sie hat schrecklich geschmeckt, wie Salzsäure oder so was, ich kann es gar nicht genau beschreiben. Ich habe sie trotzdem gegessen, und fünf Minuten später musste ich mich erbrechen. So viel dazu. «
    » Krass. « Ich sprang von der Arbeitsfläche und nahm ihm das Gemüse ab, um es zu waschen.
    » Essen macht mich einfach nicht mehr an. Das Einzige, das mich wirklich reizt, ist Blut. Und weißt du was? Es schmeckt auch anders! « , sagte Milo. Er war plötzlich aufgeregt, wie ein kleiner Junge, der ein großes Geheimnis preisgibt.
    » Du meinst anders, als es dir als Mensch geschmeckt hat? «
    » Ja, das auch, aber verschiedene Sorten Blut schmecken auch unterschiedlich. Es klingt vielleicht ziemlich abgefahren, aber ich stehe auf bestimmte

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