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Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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hatte, war ich stolz auf mich. Erst als ich zu Hause auf dem Sofa saß und meine sechste Dose Red Bull schlürfte, fiel mir etwas auf, das mich beunruhigte.
    Milo hatte mir am Tag zuvor zwei SMS geschickt, eine, in der er sich nach mir erkundigte, und eine zweite, in der er schrieb, dass er froh sei, dass es mir gut ginge. Eingeladen hatte er mich nicht. Jack hatte weder angerufen noch eine SMS geschickt.
    Seit dem Biss hatte Jack kaum ein Wort mit mir gewechselt. Wir waren einander so unglaublich nah gewesen, und nun ließ er mich einfach links liegen.
    Natürlich war es verständlich, dass ihm das alles Angst gemacht hatte. Wir waren beide ernsthaft in Gefahr gewesen, aber das hatten wir ja schon vorher erlebt. Indem er mir nun aus dem Weg ging, konnte er es nicht ungeschehen machen und auch in der Zukunft nicht meine Sicherheit garantieren. Es diente weder meinem Schutz, noch ließ sich auf diese Art etwas verhindern.
    Es sei denn …
    Als er mich gebissen hatte, hatte ich gespürt, wie sehr er mich liebte, und das war ein überwältigendes Gefühl gewesen. Doch gleichzeitig hatte er auch meine Gefühle gespürt. Vielleicht waren sie ihm nicht genug? Vielleicht empfand ich zu wenig für ihn?
    Nicht, dass das so gewesen wäre. Aber ich konnte ihn nur so sehr lieben, wie es mir meine mickrigen menschlichen Gefühle eben erlaubten.
    Vielleicht hatte er auch gespürt, was ich noch für Peter empfand. Trotz allem hatte ich noch immer starke Gefühle für Peter, und tief in meinem Innern spürte ich, dass es mir bestimmt war, mit ihm zusammen zu sein. Diese Empfindung hatte ihren Ursprung unmittelbar in meinem Blut. Vielleicht hatte Jack das » geschmeckt « . Ohne es überhaupt zu merken, hatte ich ihm vielleicht das Herz gebrochen.
    Diese Ungewissheit ertrug ich nicht. Ich nahm mein Handy, und da ich noch nicht direkt mit Jack sprechen wollte, schrieb ich eine SMS an Milo.
    Hey. Wie geht es denn?
    Grauenhaft langsam verstrich die Zeit, und die Vermutung wuchs, dass Milo entweder schlief oder nichts mit mir zu tun haben wollte. Endlich, gegen sieben Uhr, regte sich mein Handy. Mir pochte das Herz bis zum Hals.
    Gut. Wie geht es dir heute?
    Gut. Besser. Was steht heute Nacht so an?, antwortete ich.
    Wir haben hier ein paar Sachen zu erledigen. Am besten bleibst du zu Hause und erholst dich noch ein bisschen.
    Mir geht es schon besser. Ich würde ganz gern ausgehen. Das war natürlich nur die halbe Wahrheit, denn eigentlich wollte ich Jack sehen.
    Nicht heute Abend. Schlaf dich aus. Wir reden morgen. Das war alles.
    Sie knallten mir einfach die Tür vor der Nase zu. Wenn weder Jack noch Peter mich bei sich haben wollte, hatte ich in ihrem Haus auch nichts zu suchen. Mit Milo würde ich mich natürlich noch unterhalten, aber dann bitte woanders.
    Peter konnte zurückkehren, und sie machten weiter, als wäre nichts gewesen. Wenn sie sich mich vom Hals hielten, konnten sie zur Normalität zurückkehren.
    Ich nahm meine Vitamine, trank noch eine Dose Red Bull und ging im Wohnzimmer auf und ab.
    Rückblickend war es keine besonders gute Idee gewesen, so viel Koffein in mich hineinzuschütten. Ich war müde und geschwächt, doch statt mich aufzumuntern, machte mich das Zeug nur zappelig. Als ich endlich ins Bett ging, machte ich kein Auge zu. Trotz meiner Erschöpfung brachten mich meine angespannten Nerven und das Koffein um den dringend notwendigen Schlaf.
    Durch das offene Fenster drang kühler Nebel in mein Zimmer, sodass ich wenigstens nicht bei schwülwarmen 35 Grad schlafen musste. Dennoch wälzte ich mich unruhig hin und her, bis schließlich die Decke auf den Boden fiel und mir kalt wurde.
    Wenn Jack nur angerufen hätte, dann hätte ich alles mit ihm klären können. Ich hätte ihm eingestanden, wie sehr ich ihn liebte und wie wenig mir Peter bedeutete.
    Am Ende überwältigte der Schlaf meinen schwachen Körper. Ich starrte das Handy an, und der letzte Gedanke, der mir durch den Kopf ging, ehe mir die Augen zufielen, war, dass ich Jack wirklich und aufrichtig liebte.
    Als ich am Fenster ein Poltern hörte, öffnete ich blitzschnell die Augen. Die Angst, die mich erfasste, vertrieb meine Müdigkeit. Ich setzte mich auf und sah mich nach der Quelle des Geräusches um.
    Nebel hatte sich in meinem ganzen Zimmer verteilt. Der Vorhang flatterte in der leichten Brise, sodass das Licht der Straßenlaterne ins Zimmer fiel. Es erhellte eine Gestalt, die in der Ecke stand.
    Das Entsetzen schnürte mir die Kehle zu, sodass ich

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