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Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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doch mir fiel einfach nicht ein, was es war. Er hatte am Vortag nicht mit mir gesprochen. Dann war ich ins Bett gegangen, und dann …
    Peter.
    Als ich meinen Hals nach der Bissstelle absuchte, fand ich keine – nicht, dass das etwas zu bedeuten hatte. Ich konnte mich an so gut wie nichts erinnern. Nur an Peters grüne Augen und den seltsamen Nebel in meinem Zimmer. Nebel im Zimmer? Das war völlig unmöglich.
    Er hatte mein Blut auf den Boden gespuckt. Mom wäre völlig durchgedreht, wenn sie Blut auf dem Boden gesehen hätte. Ich drehte mich zum Rand des Bettes und sah, nur zur Sicherheit, auf dem Boden nach, doch dort lagen nur ein paar schmutzige Kleider. Kein Blutfleck.
    Ich ließ mich zurück ins Bett sinken und berührte noch einmal meinen Hals. Was war letzte Nacht geschehen? Mein Kopf war noch völlig benebelt. Vielleicht … vielleicht war alles nur ein Traum gewesen?
    So müde, wie ich gewesen war, hätte mich auch der größte Lärm nicht aufgeweckt, und Peter bewegte sich völlig geräuschlos. Ich bezweifelte, dass ich ihn überhaupt hätte kommen hören.
    Wahrscheinlich war es nur ein schlimmer Traum, ein Resultat meiner Wahnvorstellungen, meiner Erschöpfung und eines überhöhten Koffeingenusses.
    Nur um ganz sicher zu sein, rief ich trotzdem Milo an. Falls sich Peter in der Stadt aufhielt, war es kein Fehler, die anderen zu warnen. Falls nicht, würde es mich zumindest beruhigen.
    Milo ging nicht ans Handy, was meine Vermutung bestätigte. Wäre Peter zurückgekommen, so wären sie sicher alle wach. Wahrscheinlich hätten sie mich sogar anrufen, um sicherzugehen, dass mir nichts geschehen war. Doch da Milo das Gespräch nicht entgegennahm, schlief er wahrscheinlich, und alles war in bester Ordnung.
    » Hey, Milo, ich bin es nur « , sprach ich ihm müde auf die Mailbox. » Ich habe gerade einen völlig abgedrehten Traum gehabt und wollte sichergehen, dass es euch allen gut geht. Ruf mich später einfach zurück, okay? Okay. Tschüss. «
    Ich stellte den Klingelton meines Handys auf volle Lautstärke und legte es auf den Nachttisch. Ich war hundemüde, also kuschelte ich mich in mein Bett, zog mir die Decke über den Kopf und schlief ein.
    Um sieben Uhr abends, ehe meine Mutter zur Arbeit ging, zwang ich mich, aufzustehen, um ihr zu beweisen, dass ich noch am Leben und bei bester Gesundheit war. Allerdings ging es mir bei Weitem nicht so gut, wie ich vorgab.
    Als sie gegangen war, nahm ich die Pillen, die Mae mir gegeben hatte, schüttete noch einen Red Bull in mich hinein und warf mich aufs Sofa. Ich hatte zwar in der Nacht zuvor mit dem Koffein nicht die besten Erfahrungen gemacht, hoffte aber, es würde die Müdigkeit vertreiben.
    Milo durchkreuzte mein Vorhaben, einfach auf der Couch einzuschlafen. Plötzlich stand er vor mir und sah fantastisch aus wie immer. Daraus schloss ich, dass es in der Nacht zuvor keinen Kampf mit Peter gegeben hatte. Er beugte sich über die Rückenlehne des Sofas und sah von oben auf mich herab.
    » Du siehst schrecklich aus « , sagte Milo, womit er vermutlich recht hatte.
    Ich hatte die vorangegangenen Tage praktisch schlafend verbracht. Die letzte Dusche hatte ich genommen, ehe ich am Tag zuvor zur Schule gegangen war, und seither hatte ich mir auch die Haare nicht mehr gekämmt. Meine Haut war selbst für meine Verhältnisse blass, und ich hatte seit Längerem nichts gegessen und den Schlafanzug nicht mehr ausgezogen. Also sah ich wohl wirklich ziemlich schrecklich aus. Ich fühlte mich auch schrecklich.
    » Danke « , erwiderte ich leichthin. » Was führt dich denn her? «
    » Ich wollte nach dir sehen. « Er schob mir ein paar Haare aus dem Gesicht. » Du hast merkwürdig geklungen am Telefon, und ich dachte, ich sehe besser nach, wie es dir geht. Warst du heute in der Schule? «
    » Ich habe verschlafen « , sagte ich achselzuckend.
    » Alice, du musst dranbleiben, wenn du den Abschluss schaffen willst. «
    » Ach, so wie du? « Ich hätte ihm am liebsten die Zunge herausgestreckt, ließ es aber sein.
    Sein Blick wurde noch missbilligender. Pech für ihn. Er wollte nur mein Bestes, doch in diesem Moment war es das Beste, wenn ich mich ausruhte und gar nicht an die Schule dachte. Selbst wenn ich nicht wie Milo ein Vermögen von Jacks Familie erbte, kam mir ein Highschool-Abschluss ziemlich sinnlos vor.
    » Hast du heute schon was gegessen? « , wechselte Milo das Thema. Er warf einen Blick in die Küche, in der es weder schmutziges Geschirr noch sonstige

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