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Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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waren wahrscheinlich abgetötet.
    » Apropos Freunde « , sagte ich unsicher. » Wie geht es denn Jack so? «
    » Er ist in letzter Zeit ein bisschen … abweisend « , erwiderte Milo vorsichtig. » Ich glaube, er macht sich echt Vorwürfe. «
    » Mit der Reue ist das so eine Sache. « Ich sah meinen leeren Teller an. In meiner Kehle bildete sich ein dicker Klumpen. Natürlich hatte er es noch in der Sekunde bereut, als es vorbei war. Egal, was seine Motive waren: Mich quälte, dass das Fantastischste, was ich je erlebt hatte, für den Menschen, mit dem ich es geteilt hatte, ein Anlass zur Reue war.
    » Alice, er will nur nicht, dass dir etwas zustößt, das weißt du doch. «
    » Alle erzählen mir, dass sie mir nicht wehtun wollen. Komisch ist nur, dass sie mir dabei ständig wehtun. « Ich stand auf und stellte meinen Teller ins Spülbecken.
    » Nichts ist so einfach. Zumindest nicht, wenn man es mit Vampiren zu tun hat. «
    » Danke, dass du mir etwas gekocht hast, aber ich muss wirklich noch ein bisschen schlafen, wenn ich morgen zur Schule gehen will. « Ich lehnte mich gegen das Spülbecken und sah ihn absichtlich nicht an. Mir kamen schon die Tränen. Ich wollte mir keine Gedanken mehr machen, sondern einfach nur wieder ins Bett gehen.
    » Ein Wink mit dem Zaunpfahl, danke, aber du hast ja recht. « Milo stand auf. Bevor er ging, drehte er sich noch einmal zu mir um. » Ruf mich an, wenn du etwas brauchst. Okay? «
    » Klar. «
    Als sich die Tür hinter ihm schloss, begann ich zu weinen, obwohl das das Letzte war, was ich wollte. Ich fühlte mich nicht wohl so allein in der Wohnung und hätte Milo nicht bitten sollen zu gehen. Ich hatte verhindern wollen, dass er mich weinen sah oder auch nur merkte, wie aufgewühlt ich war. Dabei entging Milo sowieso nichts.
    Die einzige Lösung war, ins Bett zu gehen. Gegen Melancholie und Müdigkeit halfen nur Ruhe und Zeit, und der Schlaf brachte beides. Ich wachte am Morgen von meinem Wecker auf und stolperte durch den nächsten Schultag. Jane starrte mich böse an, wenn sie mir begegnete, die Lehrer beachteten mich nicht weiter, und ich döste ein bisschen, wenn ich Gelegenheit dazu hatte.
    Nach der Schule erkundigte sich Milo per SMS nach mir, doch von Jack hörte ich nichts, und ich wurde auch weiterhin nicht eingeladen. Als ich an diesem Abend um halb neun ins Bett ging, versuchte ich mir vorzumachen, dass mein Leben gar nicht so übel war.
    Leider fühlte ich mich, als ich am nächsten Morgen aufwachte, schon besser – eigentlich hatte ich gehofft, dass ich den Rest meines Lebens einfach verschlafen würde. Dann wäre mir vielleicht nicht aufgefallen, wie mies es in Wahrheit war.
    Mein Körper hatte endlich beschlossen, auf den Schlaf und die Tabletten, die ich geschluckt hatte, zu reagieren. Mir fehlte zwar noch ein wenig die Tatkraft, doch so langsam kam ich mir wieder vor wie ein normaler Mensch.
    Es war ein Samstag, und ich wachte – für mich viel zu früh – um zehn Uhr auf. Ich nahm mir vor, meine neu gewonnene Energie sinnvoll zu nutzen. Also stellte ich das Radio auf volle Lautstärke und räumte alles auf, was ich in meinem benebelten Zustand hatte herumliegen lassen.
    Ich wischte den Küchenboden, schrubbte mit einer Zahnbürste den Schmutz von den Fliesenfugen im Badezimmer, ordnete meine CD -Sammlung und räumte sogar in Milos Zimmer auf.
    Dort hatte sich einiges an Staub angesammelt. Das machte mich unglaublich traurig, denn es war sozusagen der Sargnagel zu dem Leben, das wir gemeinsam geführt hatten. Meine Zukunft war völlig offen, während sein Schicksal besiegelt war. Eigentlich hatte ich mich damit abgefunden, doch da Jack mich mit Nichtbeachtung strafte, verstärkte sich mein Gefühl der Verlassenheit.
    Als die Wohnung blitzsauber war, hatte ich nichts mehr zu tun. Den Rest des Tages beschäftigte ich mich irgendwie, doch als die Sonne unterging, setzte auch die Einsamkeit wieder ein.
    Ich hatte mich daran gewöhnt, tagsüber allein zu sein, aber die Nächte waren wirklich schwierig. Nachdem ich mehrere Nächte durchgeschlafen hatte und die bleierne Müdigkeit endlich vorüber war, hatte ich nichts, womit ich die Nacht auf Sonntag hätte füllen können.
    Ich zog meinen Lieblingsschlafanzug an und legte Bat for Lashes auf. Ins Bett gekuschelt ein gutes Buch zu lesen, war eine hervorragende Samstagabendbeschäftigung, die mich davon ablenken würde, wie furchtbar langsam die Zeit verging.
    Als ich mich zugedeckt hatte, langte ich auf dem

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