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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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Schwester auf, okay?«
    » Okay.« Milo nickte.
    Sie zog ihre schwarze Kostümjacke enger um sich und verließ die Kirche. Milo wischte sich mit den Handflächen die Tränen von den Wangen, als ich zu ihm trat.
    Auf meiner Unterlippe kauend, sah ich unserer Mutter nach. Ich hätte sie umarmen sollen, aber als sie vor mir gestanden hatte, war mir einfach nicht danach zumute gewesen. Ich war jetzt noch wie erstarrt und konnte kaum sprechen.
    » Bist du okay?«, fragte ich Milo.
    » Ja. Du?« Er kämpfte immer noch mit den Tränen. » Sorry. Ich bin so ein Baby.«
    » Nein, du bist Milo.« Ich lächelte ihn traurig an.
    Die Kirche war nun vollkommen leer. Jack hatte sich im Hintergrund gehalten, um uns nicht zu stören. Nun da Mom gegangen war, kam er zu uns herüber.
    » Das war eure Mutter, nicht wahr?«, fragte Jack.
    » Ja, das war sie.« Ich nahm einen tiefen Atemzug, um nicht wieder zu weinen.
    » Geht es dir gut?« Jack schob seine Hände in die Taschen seines Anzugs.
    » Den Umständen entsprechend«, sagte ich.
    » Das war ziemlich heftig, nicht wahr?«, sagte Milo. » Ich hätte nicht geglaubt, dass ich sie jemals wiedersehen würde.«
    » Bist du froh, dass du sie getroffen hast?«, fragte Jack.
    » Ja.« Milo biss sich auf die Lippe. » Ja, absolut. Ich brauchte einen Abschluss. Ich glaube, wir beide brauchten das.«
    Ich war nicht sicher, ob er damit sich und Mom meinte oder sich und mich. Ich hatte jedenfalls nicht das Gefühl, mit irgendetwas abgeschlossen zu haben. Stattdessen fühlte ich mich nur noch aufgewühlter als zuvor.
    Auf dem Nachhauseweg war Milo viel besserer Laune, ja fast schon übermütig. Das viele Weinen hatte offenbar eine bereinigende Wirkung auf ihn gehabt. Ich wünschte, mir würde es ebenso gehen.
    Als wir nach Hause kamen, saß Bobby im Schneidersitz auf der Kücheninsel und aß Sellerie mit Erdnussbutter.
    » Wie war’s?«, fragte er.
    » Gut, auf eine seltsame Art gut«, antwortete Milo.
    » Wo ist der Hund?« Jack lockerte seine Krawatte und sah sich nach Matilda um. Er bemerkte ihre Abwesenheit sofort, denn normalerweise begrüßte sie ihn stürmisch, sobald er zur Tür hereinkam.
    » Sie ist draußen mit Leif«, sagte Bobby.
    » Leif ist wieder hier?«, murmelte Jack und ging zu der Glastür, die in den Garten hinausführte.
    Leif hatte zu der blutrünstigen Vampirmeute gehört, die hierhergekommen war, um Peter zu töten, und damit auch den Rest von uns. Aber Leif hatte sich gegen sie gestellt und wäre beim Versuch, uns zu retten, beinahe selbst umgekommen.
    Seitdem war er zum Vagabunden geworden. Ich wusste nicht, wo er wohnte oder wovon er sich ernährte (obwohl er mir versichert hatte, dass er niemanden tötete). Ab und zu besuchte er uns, um zu duschen und hier zu schlafen.
    Ich konnte nie wirklich herausfinden, wie Jack über Leif dachte. Er schien ihm irgendwie zu misstrauen, aber ich glaubte, das lag vor allem daran, dass er nicht wusste, wie Leif zu mir stand.
    Und das war kein Wunder. Zwischen Leif und mir gab es eine Verbindung, die selbst ich nicht erklären konnte. Das hatte ich vom ersten Augenblick an gespürt, als ich ihn getroffen hatte. Es war nichts Sexuelles oder sonst etwas Unangebrachtes. Es war nur ein Band.
    Jack ging im Anzug nach draußen, und bis ich dazukam, wälzte er sich bereits mit Matilda im Schnee. Das dichte Fell von dreckigem Schnee bedeckt, bellte sie ihn freudig an. Sie hatte sofort jegliches Interesse an Leif verloren, kaum dass Jack einen Fuß vor die Tür gesetzt hatte. Sie war vielleicht die einzige Kreatur auf Erden, die mich in der Liebe zu Jack noch übertraf.
    » Du hast dich ja richtig in Schale geworfen«, sagte Leif und musterte mich. Er stand mit Abstand zum Haus barfuß auf der Steinterrasse.
    Sein braunes, vom schmelzenden Schnee feucht gewordenes Haar hatte er glatt nach hinten gestrichen, was gar nicht zu seinem sonst eher wilden Erscheinungsbild passte. Seine großen, tiefgründigen braunen Augen erinnerten mich an Milos, und vielleicht war das der Grund, warum ich ihn von Anfang an mochte. Jemandem, der aussah wie mein Bruder, musste ich einfach vertrauen.
    » Ähm, ja, wir waren auf einer Beerdigung.« Ich rieb meine bloßen Arme – nicht etwa der Kälte wegen, sondern weil mir das Gesprächsthema unangenehm war.
    » Tut mir leid«, sagte Leif aufrichtig. » Ich hoffe, du bist okay.«
    » Ich weiß nicht, ob ich es im Moment bin«, sagte ich schulterzuckend. » Aber ich werde darüber hinwegkommen.« Als er mich

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