Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
Vom Netzwerk:
funktionierte. Peter und Mae hatten offenbar ein völlig heruntergekommenes Haus gekauft, denn obwohl sie es zum Teil schon renoviert hatten, waren nicht nur der Pool und die Klimaanlage defekt, auch die Veranda, die das Haus umgab, war beschädigt, und das Dach musste dringend neu gedeckt werden.
    Ich ging zum Fenster, zog die schweren Vorhänge zurück und sah, von der Sonne geblendet, in die menschenleere, trostlose Landschaft hinaus. Der nächste Nachbar wohnte meilenweit entfernt und alles war öde und vertrocknet. Als ich das Fenster aufmachte, wehte mir eine heiße Brise entgegen, aber immerhin – eine Brise.
    » Langsam glaube ich, das hier war keine so gute Idee«, sagte Milo matt.
    » So schlecht ist es doch nicht. Abgesehen von der Hitze, meine ich.« Ich setzte mich neben ihn aufs Bett. Auf seiner Brust hatten sich kleine Schweißperlen gebildet und seine großen braunen Augen sahen mich leidend an. » Du hast dich über das Wiedersehen mit Mae gefreut, nicht wahr?«
    » Irgendwie schon«, sagte er schulterzuckend und sah weg.
    Als jüngstes Familienmitglied war es bisher Milo gewesen, der Maes ganze Aufmerksamkeit hatte, bis Daisy gekommen war und ihn in dieser Rolle abgelöst hatte. Er war eigentlich kein eifersüchtiger Mensch, aber das traf einen wunden Punkt in ihm. Die mangelnde Fürsorge unserer eigenen Mutter war bereits schlimm genug gewesen, und jetzt auch noch das.
    » Was macht Bobby?« Ich hoffte, ihn aufzumuntern, indem ich das Gespräch auf seinen Freund lenkte.
    Sie waren nun seit vier Monaten ein Paar, und obwohl sie nicht » füreinander bestimmt« waren, wie es Vampire sein konnten, gab es da dennoch etwas Besonderes zwischen den beiden. Bobby machte Milo glücklich und er war ein netter Kerl.
    Bobby lebte in Minneapolis meist bei uns und trotz meiner anfänglichen Abneigung war er mir mittlerweile wirklich ans Herz gewachsen. Das lag zum Teil sicherlich daran, dass ich ihn einmal gebissen hatte, was uns in gewisser Weise miteinander verband. Milo passte das gar nicht, aber wir konnten daran nichts ändern.
    » Er sitzt in unserem Zimmer vor einem Ventilator«, sagte Milo und kratzte sich gedankenverloren am Arm. Die Spinnen hier waren ganz verrückt nach ihm. Ihre Bisse schadeten ihm zwar nicht, aber sie hinterließen kleine Schwellungen auf seiner Haut, die erst nach mehreren Stunden wieder abklangen. » Die Hitze macht selbst ihm zu schaffen, was beweist, dass es wirklich schrecklich heiß ist.«
    » Wahrscheinlich hat er sich schon zu sehr an unsere Temperaturen gewöhnt«, gähnte ich. Wir mochten es kühl und hielten die Temperatur in unserem Haus immer auf Kühlschrankniveau. Außerdem war gerade Winter in Minnesota. » Oh Mann! Selbst zum Schlafen ist es zu heiß!«
    » Wem sagst du das?« Milo sah zu mir auf. » Wie viel Uhr ist es zu Hause? Vielleicht ist Jack wach.«
    » Ich versteh die Zeitverschiebung nicht. Sag du es mir.«
    » Ich weiß nicht einmal, wie viel Uhr es hier ist«, sagte er, ohne irgendwelche Anstrengungen zu unternehmen, es herauszufinden. » Hast du in letzter Zeit einmal mit Jack geredet?«
    » Vor ein paar Tagen. Der Empfang ist hier so schlecht, dass ich kaum durchkomme.«
    Der Gedanke an ihn versetzte mir einen Stich ins Herz. Ich war mit Jack verbunden, weshalb es mir sehr schwerfiel, von ihm getrennt zu sein. Während der letzten Monate hatte es etwas nachgelassen, aber er fehlte mir dennoch sehr.
    » Wie ist die Lage dort?«, fragte Milo.
    » Unverändert, nehme ich an. Ezra verbreitet Trübsal im Haus, und Jack kann es nicht erwarten, bis wir wieder zurückkommen.«
    » Ich kann es immer noch nicht glauben, dass Ezra und Mae nicht mehr miteinander sprechen.« Milo wirkte fassungslos und mir selbst ging das nicht anders.
    Egal wie wütend ich auf Jack wäre oder wie sehr er mich enttäuscht hätte, ich könnte mir nicht vorstellen, monatelang kein Wort mit ihm zu wechseln. Das wäre, als würde ich monatelang nichts essen.
    Aus Bobbys Schlafzimmer am Ende des Flurs war ein lautes Kreischen zu hören, auf das Milo und ich zunächst gelassen reagierten. Seit wir hier waren, wurde ihr Zimmer regelmäßig von Spinnen heimgesucht, und jedes Mal wenn Bobby eine zu Gesicht bekam, schrie er wie am Spieß. Zugegeben, einige davon konnten ihm wirklich gefährlich werden, aber meistens hatte er sie bereits totgetrampelt, bis Milo oder ich ihm zu Hilfe kamen.
    Doch dann hörten wir eine Tür zuknallen, gefolgt von einem seltsamen Kratzgeräusch. Bobbys Herz

Weitere Kostenlose Bücher