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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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näher anschauen. Ich weiß, wahrscheinlich sieht man da jetzt nicht mehr viel, aber vielleicht finden wir ja doch noch einen Hinweis. Ich habe mir die Adressen notiert.« Er streckte mir zum Beweis seinen Handrücken entgegen.
    » Okay. Warte, bis ich mich angezogen habe.«
    Bobby lächelte und ging nach draußen, um auf mich zu warten. Ich konnte nicht genau sagen, warum, aber als ich meine Jeans anzog, fühlte ich mich so gut wie seit meiner Rückkehr aus Australien nicht mehr. Ich tat etwas. Und obwohl es nur Vermutungen waren, war es dennoch wichtig, ihnen nachzugehen. Vor allem dann, wenn es uns dadurch gelänge, den Mörder zu fassen, bevor ihm ein weiteres Mädchen zum Opfer fiel.

Kapitel 8
    Vor der Mor g ensonne geschützt, standen wir im Schatten der Hochhäuser in der Achten Straße. Doch auch mit meiner Kleidung hatte ich gegen die Sonne vorgesorgt: Jacke, Hut und megagroße Sonnenbrille. Als wir den zweiten Fundort verließen, überkam mich ein mulmiges Gefühl. Zu dieser Tageszeit war im Zentrum viel los, was ungewohnt für mich war, weil ich meist nur noch in der Stille der Nacht unterwegs war. Leute streiften mich im Vorbeigehen, einige von ihnen rempelten mich an. Doch es machte mir nichts mehr aus, in der Nähe von Menschen zu sein. In der frischen Luft verflüchtigte sich der Geruch ihres Blutes, außerdem hatte meine Blutgier in letzter Zeit nachgelassen, sodass mich Ezra bereits dafür gelobt hatte, wie schnell ich sie unter Kontrolle gebracht hatte.
    » Ich glaube nicht, dass wir damit Erfolg haben werden«, sagte ich zu Bobby, als wir an einem Fußgängerüberweg auf Grün warteten.
    » Ich weiß, wir haben bis jetzt nicht viel gesehen, aber wir können immer noch Glück haben«, meinte Bobby. » Außerdem ist es besser, als nichts zu tun.«
    Mehr als ein Stück zerknittertes Polizeiabsperrband, das an einem Pfosten hing, hatten wir am letzten Fundort nicht entdeckt. Und an dem davor nicht einmal das.
    Je näher wir an den Ort kamen, an dem Jane gefunden wurde, desto übler wurde mir. Mein Mund und meine Kehle waren trocken und das Schlucken fiel mir schwer. Durch die Jacke und den Hut war mir viel zu heiß und mir brach am ganzen Körper der Schweiß aus.
    » Ich weiß nicht.« Kopfschüttelnd ging ich einen Schritt hinter Bobby.
    » Nachschauen schadet nicht.«
    Er rutschte auf einer Eisplatte aus, und ich fuhr mit der blitzartigen Reaktion eines Vampirs meinen Arm aus und stützte ihn, bis er sich wieder gefangen hatte. Ein vorbeikommender Mann sah mich seltsam an. Ich steckte die Hände in meine Taschen und verhielt mich unauffällig, während Bobby seine Jacke wieder zurechtrückte.
    » Danke«, sagte er.
    » Kein Problem«, murmelte ich und hakte mich bei ihm ein, um schnell von hier wegzukommen. Auch ein paar andere Leute schauten zu uns herüber und das gefiel mir nicht.
    Wenn ich nicht so nervös gewesen wäre, hätte ich mich vielleicht gefreut, dass ich so schnell reagiert hatte. Meine Reflexe hatten sich deutlich verbessert, und ich rutschte nicht mehr auf dem Eis aus, nicht einmal wenn ich schnell unterwegs war. Ich hatte begonnen, mich in meiner neuen Haut wohlzufühlen.
    » Kannst du mir sagen, warum wir joggen?« Bobby warf mir einen prüfenden Seitenblick zu.
    » Wir joggen nicht.« Doch wir gingen tatsächlich schneller, als ich eigentlich wollte, also verlangsamte ich das Tempo.
    Als wir auf die Hennepin Avenue einbogen, ließ ich Bobbys Arm los. Ich vergrub meine Hände tief in den Taschen und wurde langsamer. Wir kamen am V vorbei, und ich konnte bereits die leere Stelle auf dem Asphalt sehen, wo Jane gefunden worden war.
    » Bist du okay?«, fragte Bobby. » Du siehst blass aus.«
    » Ja«, log ich, blieb aber mitten auf dem Gehweg stehen, sodass der Passantenstrom uns ausweichen musste, aber das war mir egal. » Warum tust du das?«
    » Warum tue ich was?«, fragte Bobby.
    » Na, das hier. Mir helfen, Janes Mörder zu finden.«
    » Ich bin aus St. Joseph, Minnesota«, sagte Bobby. Und als ich ihn fragend ansah und mit den Schultern zuckte, fuhr er fort. » Meine Mutter war mit mir schwanger, als Jacob Wetterling verschwand. Ich habe einen Bruder, der neun Jahre älter ist als ich und den Jungen kannte.«
    Ich wusste zwar nicht viel über den Fall, hatte aber über die Jahre das Wesentliche mitbekommen. Jacob war elf Jahre alt gewesen, als er in der Nähe seines Hauses in St. Joseph entführt worden war. Zwanzig Jahre später konnte die Polizei noch immer nicht sagen, was

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